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Die Ordnung der Sterne über Como: Roman (German Edition)

Die Ordnung der Sterne über Como: Roman (German Edition)

Titel: Die Ordnung der Sterne über Como: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Zeiner
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alten Kleider. Die ausgebeulte Cordhose und das schwarze Hemd mit hochgeschlagenen Ärmeln. Er hob die Schultern.
    »Besser«, sagte sie. »Gehen wir?«
    Er nickte, blieb aber stehen.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte sie. »Ich weiß auch nicht.«
    Er ging um das Bett herum auf sie zu.
    »Vielleicht hätte ich dich nicht anrufen sollen.«
    »Doch«, sagte er. »Gehen wir«, sagte er. Aber er blieb dicht vor ihr stehen. Er nahm ihre Hände, die neben ihren Hüften herabhingen, und lehnte seine Stirn an ihre. Niemand hätte sagen können, wer damit angefangen hatte, mit dem Küssen, das ein Suchen war. Sie küssten sich das Gesicht, zuerst die Wangen, dann die Lippen. Es war, als suchten sie einander zwischen all den Jahren, die sie ringförmig umschlossen, hindurch, und mit den Händen betasteten sie die Umrisse ihrer Gesichter, und mit den Lippen, den Zähnen, die aneinanderschlugen, während sie versuchten, sich gegenseitig auszuziehen, nicht nur die Kleider, sondern auch die Haut.
    Seine Hand war in ihrem Haar, zog ihr den Kopf zurück, die andere lag auf ihrem nach hinten gebogenen Hals, den er küsste,als sie an eine Kommode stießen, auf die er sie hob. Sie umschloss ihn mit den Beinen. Hielt ihn aber mit ausgestreckten Armen auf Abstand, drückte die Finger in seine Kehle, zog ihn dann an sich und umklammerte ihn, riss ihm das Hemd aus dem Gürtel. Sie lachte, als er ihre Hose aufknöpfte und es ihm nicht gelang, sie über ihren Hintern, weil sie auf diesem saß, hinabzuziehen. Er riss daran, riss ihr Hose und Slip herunter, küsste sie zwischen den Beinen, er stöhnte, atmete zwischen ihren Beinen, schob einen Finger in sie, und sie fühlte nichts als diesen Ort, an dem er mit seiner Zunge war und gleichzeitig tief in ihr, und der sich warm über ihren ganzen Körper auszubreiten schien. Sie zog ihn zu sich hinauf, öffnete seinen Gürtel, den Reißverschluss, und schloss ihn zwischen ihre Oberschenkel, Hände an seinem Hintern. Die Blicke hatten sie fest ineinander verschränkt, bis sie gleichzeitig kamen, was bald geschah, nach wenigen Stößen, und dann umarmten sie sich, sein Kopf lag an ihrem Hals, sie hatte Beine und Arme um ihn geschlungen, so hielt sie ihn lange. Bis es unbequem wurde und darüber hinaus, und erst als der ziehende Schmerz in ihren Oberschenkeln unerträglich wurde, lachte sie etwas und schob ihn von sich.
    Mit den Hosen in den Kniekehlen und noch halb aufgerichtetem Glied, das sich unter seinem Hemd abzeichnete, stand er in der Helligkeit des Zimmers. Sie rutschte von der Kommode und zögerte einen Augenblick. Es war ihr, während warme Samenflüssigkeit an den Innenseiten ihrer Beine hinunterrann, als wäre das schräge Nachmittagslicht, das jetzt durch die Scheibe hereinfiel, nur dazu da, um ihre Nacktheit auszuleuchten. Sie zog sich die Hose hoch und ging ins Bad.
    Er zog sich auch die Hose hoch, schloss den Gürtel, fuhr sichmit einer Hand durchs Haar, ging dann zum Bett hinüber und setzte sich auf dessen Kante, auf jene Stelle, wo vorher sie gesessen hatte, was sich in einer kleinen Mulde abzeichnete. Er saß da, mit gesenktem Kopf, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt, die Finger ineinander verzahnt. Als die Badezimmertür aufging und sie herauskam, war sie aber nicht, wie er es erwartet hatte, angezogen, sondern vollkommen nackt, und sie trat in das lichthelle Viereck des Fußbodens hinein. Das Licht schien sie wie ein Sockel etwas vom Boden hinaufzuheben. Ihr Schatten lag hinter ihr, wies zur Tür. Sie verließ den Lichtsockel, durchquerte das Zimmer und blieb neben ihm stehen. Er dachte, dass sie sich nicht verändert habe, dass diese zehn Jahre an ihr vorübergegangen waren, spurlos, wie man sagte, und nicht durch sie hindurch. Die Jahre waren an ihr vorbeigeflossen und hatten sie nicht mitgenommen, im wahrsten Sinn des Wortes. Nur ihre Hände, dachte er, die neben ihrem Körper herabhingen, die Hände waren an ihr die einzigen Körperteile, in denen die Zeit, das Alter zu erkennen waren. Adern kreuzten über die Handrücken, und die Fingerknöchel traten stärker hervor als früher. Als hätte sie nur ihre Hände darin gebadet, im Fluss der Zeit, das dachte er. Er nahm ihre Hand, drückte sie an seine Wange. Und da meinte er, die Hände zu spüren, die sie ihm früher einmal über die Augen gelegt hatte, damit er sie nicht erkenne, als er sie aber sofort erkannt hatte, in jenem Berliner Wohnzimmerclub, vor vielen, vielen Jahren. Tränen stiegen in seine

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