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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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zu halten nach der Folter, die Graishak ihm hatten angedeihen lassen; der Stofffetzen in seinem Gesicht war blutdurchtränkt.
    Aber die drei ungleichen Gefährten eilten immer weiter, getrieben vom Willen, sich an ihren Peinigern zu rächen und deren Pläne zu vereiteln.
    Bewaffnet waren sie nur mit dem Gnomenspeer des Wächters, den Corwyn bei sich trug – die beiden Orks mussten sich auf ihre Hauer, Klauen und Fäuste verlassen, wenn sie auf Gegner trafen. Dass sie dabei gegen ihresgleichen kämpfen würden, kümmerte Rammar und Balbok wenig. Rurak und Graishak hatten den Fehler begangen, sie zu verraten – in solchen Dingen versteht ein Ork keinen Spaß …
    Über eine steile Wendeltreppe gelangten sie in die Zitadelle. Herauszufinden, wohin sie sich zu wenden hatten, war nicht weiter schwer – Sturmbrausen und der flackernde Widerschein knisternder Blitze durchdrangen die Gänge der alten Königsburg, und selbst Balbok war klar, dass kein anderer als Rurak dafür verantwortlich sein konnte.
    »Die Zeremonie hat bereits begonnen«, keuchte Corwyn atemlos. »Wir müssen uns beeilen!«
    Sie liefen einen langen, von hohen Fenstern gesäumten Korridor entlang. Im Vorbeilaufen sah Rammar durch die Fenster das Feuer, das draußen loderte, und die bis an die Zähne bewaffneten Gestalten, die sich auf den Wehrgängen drängten.
    »Da draußen wird gekämpft!«, rief er seinen Gefährten zu. »Irgendwer greift die Zitadelle an!«
    »Umso besser«, knurrte Corwyn. »Gegen diese elenden Bastarde können wir jede Hilfe brauchen …«
    Sie näherten sich dem Ende des Korridors – und auch dem Ausgangspunkt des Orkans, der innerhalb der Burgmauern tobte. Solch ein Sturm konnte unmöglich natürlichen Ursprungs sein, und Rammar und Balbok sträubten sich alle Nackenborsten, weil ihnen bewusst wurde, dass sie es mit Zauberei zu tun bekamen.
    Eisiger Wind fegte ihnen entgegen, der immer stärker wurde. Die Tür am Ende des Korridors war zerstört, die hölzernen Türflügel lagen in Trümmern, auseinander gerissen von der Kraft des Orkans. Holzsplitter und kleines Gestein hagelten den drei Gefährten entgegen, sodass sie die Gesichter mit den Armen schützen mussten, während sie sich Schritt für Schritt vorarbeiteten.
    Auf einmal stellte sich ihnen eine mächtige Gestalt entgegen, mit Hauern, von denen der Geifer tropfte, und blutunterlaufenen gelben Augen – und mit einer stählernen Schädelplatte.
    Unerwartet war Graishak aus einem Nebenkorridor getreten, zähnefletschend und eine blutige Axt in den Klauen. Ein flackernder Blitz riss seine hässliche Visage aus der Dunkelheit.
    »Wohin des Weges?«, fragte er grinsend.
    »Zu Rurak«, antwortete Corwyn grimmig, der als Erster seinen Schreck überwunden hatte.
    »Dann haben wir denselben Weg«, erklärte Graishak. »Gerade wollte ich dem Zauberer die Nachricht von unserem Sieg überbringen …«
    »Noch hast du nicht gewonnen, Eisenhirn!«, versetzte Corwyn – und er griff mit dem Gnomenspeer an, dessen Spitze in Gift getränkt war; auch ein Ork musste sich davor in Acht nehmen.
    Graishak wich instinktiv zurück und gab damit den Korridor frei.
    »Jetzt!«, rief Corwyn seinen orkischen Gefährten zu. »Lauft, so schnell ihr könnt! Befreit die Elfin, ehe es zu spät ist!«
    Rammar stürzte Hals über Kopf an Graishak vorbei den Gang hinab, während Balbok noch zögerte.
    »Willst du wohl laufen?«, herrschte Rammar ihn an. »Hast du nicht gehört, was der Mensch gesagt hat?«
    »Seit wann tun wir, was ein Mensch uns sagt?«, rief Balbok, der sich nun doch in Bewegung setzte und zu seinem Bruder lief.
    »Seit wir dadurch am Leben bleiben«, antwortete ihm Rammar. In seinem eigentümlichen Schweinsgalopp rannte er weiter, und Balbok war ihm dicht auf den Fersen.
    Graishak und der Kopfgeldjäger blieben zurück und gingen mit ihren Waffen aufeinander los. Ein Gnomenspeer gegen eine schwere Orkaxt – Rammar befürchtete zu wissen, wie dieser Kampf ausgehen würde.
    »Befreit Alannah!«, rief ihnen der Kopfgeldjäger noch nach, dann hatten sie den Durchgang passiert, dessen Türflügel in Trümmern lagen.
    Wind schlug ihnen entgegen, noch um vieles heftiger als auf dem Gang. Sie gelangten in einen weiten Saal, in dem fauchend ein Wirbelsturm tobte. Holztrümmer, metallene Kerzenständer und noch vieles mehr flogen durch die Gegend, sodass die Orks die Köpfe zwischen die Schultern ziehen und sich ducken mussten, um nicht getroffen zu werden. Der tosende Orkan

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