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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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»Eine Erfindung für verlauste bog-uchg'hai, die zu dämlich sind, eine Fackel zu halten. Du solltest deine Kenntnisse der Menschensprache ein wenig auffrischen, Bruder. Es kann nie schaden, wenn man versteht, was die Hutzelbärte und die Milchnasen {*} miteinander bequatschen. Wie gut, dass du mich dabei hast, denn mein Menschisch ist ausgezeichnet.«
    »Und?«, fragte Balbok. »Was werden wir nun tun?«
    Rammar überlegte. Natürlich konnten sie alles stehen und liegen lassen und nach Osten fliehen. Aber zum einen wäre dann alles, was sie bislang hinter sich gebracht hatten, umsonst gewesen, und zum anderen war die Aussicht, als Söldner in die Dienste der Menschen zu treten, auch nicht gerade sehr verlockend. Auch wenn Rammar es nicht gern zugab, es sprach einiges für Balboks Plan, die Zwerge auszuspionieren. Immerhin wussten sie nun auf Grund des Feuerscheins, wo sich das Lager des Feindes befand, und wenn sie warteten, bis die Nacht hereingebrochen war, konnten sie sich ihm ohne größere Gefahr nähern …
    »Also gut«, erklärte sich Rammar nach einigem Zögern einverstanden. »Wir schleichen uns an und versuchen herauszufinden, was die Hutzelbärte vorhaben. Wenn sie über die Berge wollen, folgen wir ihnen heimlich.«
    »Wir machen es also so, wie ich es vorgeschlagen habe?« Balboks Freude kannte keine Grenzen.
    »Von wegen!«, blaffte Rammar. »Bilde dir nur nichts ein. Wenn diese Zwerge in eine andere Richtung gehen oder wir Gefahr laufen, von ihnen entdeckt zu werden, dann ist dein dämlicher Plan gescheitert und wir tun, was ich sage. Geht das in deinen Schädel?«
    »Ja, Rammar.«
    »Dann werden wir uns jetzt hinsetzen und warten. Sobald es dunkel ist, pirschen wir uns an die Bärtigen heran.«
    Dem war nichts hinzuzufügen. Wo er gerade stand, ließ Balbok sich nieder, froh darüber, den Tornister und die schwere Standarte ablegen zu können. Sein Magen knurrte, aber er wagte es nicht, darüber ein Wort verlauten zu lassen, weil ihm Rammar sonst wieder vorgehalten hätte, dass er zu wenig baish eingepackt hätte. Insgeheim wunderte sich Balbok ohnehin darüber, dass Rammar nicht mit ihm schimpfte, weil er doch selbst Hunger haben musste. Aber er hütete sich, ihn darauf anzusprechen. Eine alte Ork-Weisheit besagt, dass man einen schlafenden Troll besser nicht weckt.
    Wegen der hohen Gipfel der Berge, die im Westen den Nordwall mit den Ausläufern des Schwarzgebirges verbanden, dauerte es nicht lange, bis die Sonne untergegangen war. Glutrote Dämmerung setzte die Wolken in Brand, dann verschmolzen die länger werdenden Schatten mit der einbrechenden Nacht.
    Als es finster war, brachen sie auf. Da auch die Kälte zugenommen hatte, warfen sie sich die wollenen Umhänge über, deren schmutzig graue Farbe sie mit dem dunklen Fels verschmelzen ließ. Von den nahen Sümpfen zog außerdem Nebel heran, der die Orks vollends unsichtbar machte.
    Probleme, sich zu orientieren, hatten sie nicht; die Lagerfeuer, die inmitten des Nebels als verschwommene Lichtinseln auszumachen waren, wiesen ihnen den Weg, und schließlich konnten sie auch Stimmen hören: An einem der Lagerfeuer wurde eine Unterhaltung geführt – nicht in der Sprache der Zwerge, die weder Rammar noch Balbok verstand, sondern in der der Ostmenschen, die fast jeder Ork noch leidlich beherrscht, da sie und die Menschen im letzten Krieg Seite an Seite gekämpft haben.
    Je mehr sich die Orks dem feindlichen Lager näherten, desto vorsichtiger wurden sie. Hinter einem Felsbrocken ließ Balbok das Gepäck und die Standarte zurück, und sie pirschten sich weiter an; zunächst auf allen vieren, dann, als sie den Lichtkreis der Feuer erreichten, auf dem Bauch. Lautlos wie Schlangen krochen sie über den kalten Boden, dann konnten sie Fetzen der Unterhaltung aufschnappen, die drüben am Feuer geführt wurde.
    »… müsst euch vorsehen. Wenn die Spitzohren euch erwischen, werden sie euch alle hinrichten. Nicht, dass es mir etwas ausmachen würde, aber dann ist die gesamte Ladung verloren, und das kann ich mir nicht leisten.«
    »Sei unbesorgt«, sagte eine andere, tiefere Stimme, die mit Zwergenakzent sprach. »Wir wissen, wie man die Wachen auf dem Nordwall umgehen kann. Die Ware wird pünktlich geliefert, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Das hoffe ich sehr – in deinem Interesse. Die Barbaren erwarten ihre Lieferung in drei Tagen. Wie du und deine Mannen es in dieser Zeit schaffen wollt, über die Berge zu gelangen, ist mir allerdings ein

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