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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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für eine Menschin.
    »Nein, nichts«, log er ohne Zögern. Es bestand keine Notwendigkeit, die anderen von seiner Entdeckung zu unterrichten. Einzig Balbok musste er es früher oder später sagen – schließlich brauchte er jemanden, der ihm dabei half, den ganzen Zaster (oder zumindest einen guten Teil davon) fortzuschleppen.
    Die Amazone gab sich mit seiner Antwort zufrieden und ging weiter. Ankluas hingegen schien das listige Funkeln in Rammars Augen bemerkt zu haben, denn er sagte: »Sei vorsichtig, Freund. Der Schlangenturm ist älter als jedes andere Gebäude in sochgal. Vieles, was du zu sehen glaubst, täuscht – und nicht jede Tür führt dorthin, wohin man glaubt.«
    »Korr«, erwiderte Rammar mit unterdrücktem Grinsen, »ich werd's mir merken.« In Wirklichkeit versuchte er sich den Zugang zur Schatzkammer einzuprägen, denn die Türen auf diesem Gang sahen alle gleich aus. Er gab einen feuchten shnorsh auf das Gerede des ochgurash.
    Allerdings musste auch Rammar zugeben, dass Ankluas nicht ganz unrecht hatte. Irgendetwas schien mit dem Schlangenturm nicht zu stimmen, und das wurde dem dicken Ork immer klarer, je länger sie sich in dem Bauwerk aufhielten.
    Von innen wirkte es nämlich sehr viel größer und weitläufiger als von außen – das Ergebnis ausgezeichneter Planung oder das eines dunklen Zaubers? Rammar wischte den Gedanken beiseite angesichts all der Schätze, die er gesehen hatte und die er für sich in Anspruch nehmen wollte – und zwar jeden einzelnen Goldklumpen und jeden verdammten Edelstein …
    Nach langem Marsch durch endlos scheinende Korridore erreichten die Gefährten endlich eine Treppe, die sich senkrecht durch den Turm wand. Vorsichtig stiegen sie in die Tiefe, aus der das Hämmern zu hallen schien und wo Ankluas die Verliese der Gefangenen vermutete. Falls Nestor und Gurn tatsächlich in Gefangenschaft geraten waren, würden sie die beiden Menschen dort finden.
    Je tiefer die Orks und die Amazone nach unten gelangten, desto lauter wurde der metallische Klang, der ihnen aus der Tiefe entgegenscholl. »Als würde ein Dutzend durchgeknallter Zwerge mit einem Dutzend Eisenhämmer auf ein Dutzend Ambosse einschlagen«, kommentierte Rammar säuerlich. Er ahnte nicht, wie nahe er der Wahrheit damit kam.
    Ohne auf Wächter oder sonstige Hindernisse zu stoßen, drangen die Orks weiter ins Innere des Schlangenturms vor – bis sie schließlich auf einen breiten Korridor gelangten. Vom Ende her drangen Stimmen an ihre Ohren, und Rammar vermutete, dass sie das unterste Stockwerk des Turms erreicht hatten und dies der Gang zum Haupttor war. Kurioserweise war dies jedoch nicht die Richtung, aus der das metallische Hämmern drang – das nämlich kam aus der entgegengesetzten Richtung, was bedeuten musste, dass sich der Gang tief ins Innere des Berges erstreckte.
    »Dort entlang«, zischte Ankluas und wollte schon davonhuschen, Balbok und Quia im Schlepp – aber Rammar blieb stehen.
    »Ich will nicht«, flüsterte er.
    »Wieso nicht?«, wollte Balbok verwundert wissen.
    »Weil einer oder zwei von uns hierbleiben und die Stellung halten sollten«, entgegnete Rammar, der freilich nur im Sinn hatte, umzukehren, der Schatzkammer einen Besuch abzustatten und sich die Taschen vollzustopfen. »Was tun wir, wenn feindliche Soldaten auftauchen und die Treppe besetzen? Könnt ihr mir das mal verraten?«
    »Dann finden wir einen anderen Weg hinaus«, gab sich Ankluas überzeugt. »Wir brauchen jeden einzelnen Mann, wenn wir unsere Mission erfolgreich zu Ende bringen wollen. Vor allem, wenn er so stark und im Kampf so erfahren ist wie …«
    »Schon gut, ich hab's kapiert«, erwiderte Rammar und umklammerte den saparak mit beiden Klauen. »Aber hör gefälligst auf, mir Wargenfett um die Fresse zu schmieren, das kann ich nicht ausstehen – und von dir schon gar nicht. Hast du verstanden?«
    »Völlig«, erwiderte Ankluas verdutzt.
    Der Marsch ins Ungewisse ging weiter, begleitet vom Hämmern und Klopfen, von dem Rammar schon bald der Schädel dröhnte. Und endlich, nachdem sich der Gang mehrmals geteilt hatte, fanden die vier Gefährten die Quelle der nervtötenden Geräusche.
    Der Gang öffnete sich an einer Seite und führte wie eine Galerie um eine riesige Felsenhöhle herum, sodass sie einen guten Blick auf das hatten, was in der Höhle vor sich ging – und wie sich zeigte, war Rammars Vermutung nicht so falsch gewesen.
    Jener metallische Klang, der im ganzen Turm zu hören war,

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