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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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grausigen Schauplatz und gelangte auf den Hauptgang, von dem aus die Treppe hinaufführte.
    Er hatte keine Zeit zu verlieren.
    Dort oben wartete ein Schatz auf ihn …
    Nicht nur die Wege der beiden Brüder hatten sich getrennt – auch die verbliebenen Gefährten teilten sich auf.
    Da nach dem Kampf mit den Untoten nicht zu erwarten war, dass ihre Anwesenheit noch lange unbemerkt bleiben würde, war rasches Handeln erforderlich – und das ging am besten, wenn sie getrennt marschierten, um an verschiedenen Orten gleichzeitig zuschlagen zu können.
    Ankluas bestand darauf, dass er es war, der den Drahtzieher allen Übels ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen würde; Quia und Balbok sollten unterdessen den Kerker suchen, um Gurn und Nestor zu befreien. Falls sie überhaupt noch unter den Lebenden weilten, würden sie dort zu finden sein.
    Weder der Ork noch die Amazone verschwendeten einen Gedanken an Ankluas' Beweggründe – Balbok nicht, weil er zu schlichten Gemütes war, Quia nicht, weil Trauer und Zorn ihr Denken beeinflussten. Und selbst wenn beide einen Moment darüber nachgedacht hätten, wäre ihnen wohl kaum in den Sinn gekommen, was ihr einohriger Gefährte im Schilde führte.
    Darauf vertrauend, dass Ankluas seinen Teil des Plans erfüllen würde, drangen sie immer tiefer ein in die Stollen des Anar. Dabei gelangten sie in eine Höhle, die von einem Lavastrom durchflossen wurde. Darüber spannte sich eine bizarr geformte steinerne Brücke. Ob sie künstlich errichtet oder von einer Laune der Natur geformt worden war, ließ sich nicht mehr feststellen.
    Die Hitze in der Höhle war unerträglich. Giftige Dämpfe brannten in Augen und Lungen, und immer wieder gab es leichte Erschütterungen, die aus der Tiefe drangen und ahnen ließen, welch zerstörerische Urgewalten dort lauerten.
    Und es gab noch einen weiteren, nicht weniger unheimlichen Laut, der durch die Stollen und Höhlen hallte – das panische Geschrei verängstigter, gequälter Kreaturen, das lauter wurde, je weiter Balbok und Quia vordrangen.
    »Korr«, raunte der Ork seiner Begleiterin zu, »ich glaube, hier sind wir richtig …«
    Durch einen langen Gang, in dessen Mitte längs ein Spalt klaffte, aus dem heißer Dampf und der orangerote Schein der Glut quollen, gelangten die beiden erneut in eine große Höhle, nicht unähnlich der, in der die untoten Zwerge Waffen schmiedeten: Wieder umlief eine Galerie das Felsengewölbe, sodass Balbok und Quia beobachten konnten, was in der Höhle vor sich ging – und einmal mehr gerann ihnen das Blut in den Adern.
    Auf steinernen Tischen, die blutbesudelt waren, lagen Menschen – kleinwüchsige Männer aus Kal Anar, die mit Ketten gefesselt waren und lauthals schrien. Dabei gebärdeten sie sich wie von Sinnen und rissen an den Eisen, die jedoch nicht nachgaben. In wilder Panik warfen die Männer die Köpfe hin und her, tobten und brüllten. Rein äußerlich betrachtet waren sie unversehrt, aber es war offensichtlich, dass man ihnen Schreckliches zugefügt hatte.
    »Diese armen Kerle sind dabei, den Verstand zu verlieren«, stellte Quia benommen fest. »Was hat man ihnen nur angetan?«
    »Die Frage ist eher, was man ihnen noch antun wird«, erwiderte Balbok flüsternd und deutete zur anderen Seite der Höhle. »Schau!«
    Im Hintergrund gab es ein steinernes Becken, in dem eine heiße bräunliche Flüssigkeit brodelte. Darüber hing das mit einem Haken versehene Ende einer Kette, die über einen langen Ausleger zu einer Winde verlief. Mehrere Gestalten waren um das Becken versammelt, die schwarze Roben mit Kapuzen trugen, die ihre Gesichter verhüllten. Das Emblem des Basilisken prangte auf der Brust der Vermummten.
    Während sich Balbok und Quia noch fragten, welchem Zweck das Becken und die rätselhafte Vorrichtung dienen mochten, schwenkten die Vermummten den Ausleger herum. Die Kette wurde herabgelassen, ein Gefangener daran gehängt. Dann wurde die Winde erneut betätigt. Die Zugkette straffte sich, und der Gefangene wurde hochgehoben. Schreiend hing er am Haken, zappelte wie ein Fisch, während der lange Ausleger zurück über das Becken schwenkte – und ohne auf die verzweifelten Schreie des Gefangenen zu achten, ließen die Vermummten den Mann herab, geradewegs in den kochenden, Blasen werfenden Pfuhl.
    Der Gefangene schrie entsetzlich, als er in die heiße Flüssigkeit eintauchte, dann war er darin versunken. Aber die Vermummten beließen es nicht dabei.
    Einer von ihnen – der

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