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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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befahl König Corwyn.
    »Sofort, mein König.«
    Der Wärter verbeugte sich noch einmal, dann verschwand er den schmalen Gang hinab, der sich an das Gewölbe anschloss und an dem die Türen zu den einzelnen Zellen lagen. Man hörte Klirren und Rasseln, und nach einer Weile kehrte der Wärter mit einer Reihe von Gestalten zurück, die selbst in Balboks und Rammars Augen wenig vertrauenswürdig wirkten.
    Es waren zwei Menschen, ein Zwerg und – zu Rammars und Balboks größtem Missfallen – ein Gnom, mit Eisenspangen um die Fußgelenke und an einer Kette miteinander verbunden.
    »Sind sie das?«, erkundigte sich Corwyn.
    »Ja, mein König.« Der Wärter nickte. »Dieser hier« – er deutete auf den ersten Menschen, einen bärtigen Hünen mit loderndem Blick, der mit schmutzigen Fellen bekleidet war – »ist Gurn, ein Barbar aus dem hohen Norden – ein Eisbarbar, der in die Überfälle im Grenzland verwickelt war. Acht unserer Leute hat er mit bloßer Faust erschlagen, ehe man ihn überwältigen konnte.«
    Corwyn, der selbst alles andere als klein geraten war, musste den Kopf in den Nacken legen, um Gurn ins Gesicht zu schauen. »Man hat dir gesagt, worum es geht?«
    Der Barbar nickte.
    »Wenn du gut kämpfst und dazu beiträgst, dass die Mission ein Erfolg wird, bist du ein freier Mann und kannst gehen, wohin du willst. Bist du damit einverstanden?«
    Gurn sandte ihm einen undeutbaren Blick und ließ ein markiges Grunzen vernehmen, das Corwyn als Zustimmung nahm.
    Der andere Mensch in der Reihe war das krasse Gegenstück des Barbaren, klein und schmächtig, mit kahlem Schädel und verschlagenem Blick. »Wie ist dein Name?«
    »Nestor von Taik – zu Euren Diensten.« Der Schmächtige verbeugte sich wie ein Höfling oder Lakai. Rammar war diese menschliche Unterwürfigkeit einfach zuwider.
    »Er ist ein mehrfacher Auftragsmörder«, erklärte der Wärter. »Hat seine Klingen an den vermietet, der am besten dafür bezahlte – bis er eines Tages geschnappt wurde.«
    »Ein Versehen«, beteuerte Nestor mit unschuldigem Blick, wobei er Alannah ein Lächeln schenkte. »Die Schönheit einer Frau blendete mich …«
    »Er hat in ihrem Auftrag ihren Ehemann erstochen und sich dann gleich noch auf ihr Lager gelegt«, übersetzte der Wärter. »Dort fanden ihn die Wachen, als sie kurz darauf eintrafen.«
    »Und du hast dich freiwillig für diese Mission gemeldet?«, fragte Corwyn zweifelnd nach.
    »So ist es, mein König.«
    »Warum?«
    »Nun …« Nestor grinste breit. »Weil die Aussicht zu überleben, und ist sie noch so gering, stets besser ist als der sichere Strick des Henkers, nicht wahr?«
    Rammar konnte erkennen, wie es in Corwyns Miene zuckte. Es schien dem König ganz und gar nicht zu gefallen, Diebes- und Mordgesindel zu begnadigen, aber eine andere Möglichkeit sah er offenbar nicht. Das ließ erahnen, wie verzweifelt Corwyn in Wirklichkeit war. So verzweifelt, dass er sogar den Königsschatz herzugeben bereit war …
    Der Nächste in der Reihe war der Zwerg, ein kleiner Kerl mit Armen, die so dick waren wie seine Beine, und mit einem Gesicht wie zersprungenes Gestein. Wie's schien, saß er schon eine ganze Weile im Kerker, denn sein rotes Haar und sein Bart waren völlig verwildert, und sein Rock war schmutzig und zerschlissen.
    »Kibli der Zwerg«, stellte ihn der Wächter vor, »ein Schmuggler und Menschenhändler, der Flüchtlinge aus dem Osten nach Sundaril schleuste – Frauen zumeist, die er dann in seinen Freudenhäusern für sich arbeiten ließ. Er wurde geschnappt, als er in Tirgas Lan ein weiteres Bordell eröffnen wollte.«
    »Leider«, kommentierte der Zwerg, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Bereust du deine Vergehen?«, fragte Alannah.
    »Welche Vergehen? Das alles ist ein schreckliches Missverständnis. Diese armen Frauen hatten in ihrer Heimat keine Zukunft mehr, ich jedoch gab ihnen ein Dach über dem Kopf und zu essen und zu trinken.«
    »Du vergreifst dich an den Schwachen und Hilflosen, statt deine Klinge mit gleichstarken Gegnern zu kreuzen und auf ehrliche Weise zu rauben und zu plündern!«, empörte sich Balbok. »Du bist ein muk!«
    »Ein was?«, fragte Kibli. »Was bedeutet das?«
    »Es bedeutet ›Schwein‹«, übersetzte Rammar.
    »Verdammte Orkfresse!«, brauste Kibli auf. »Willst du mich beleidigen?«
    »Immerhin hat er recht«, pflichtete Orthmar von Bruchstein zur großen Überraschung den beiden Orks bei. »Wer sich an wehrlosen Frauen vergreift, der ist tatsächlich

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