Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
»Wer?«
    »Jemand, an den ihr euch bestimmt gut erinnern werdet. Die geheimen Routen in die Ostlande kennt er wie kaum ein anderer, da er sie lange Zeit dazu benutzte, verbotene Waren zu transportieren. Inzwischen ist er jedoch geläutert – jetzt arbeitet er für die Krone und hat seinem Dasein als Schmuggler abgeschworen.«
    »Als Schmuggler?«, fragte Rammar, während ihn eine unheilvolle Ahnung beschlich. Es konnte doch nicht sein, dass …
    Oder doch?
    Balbok neben ihm warf den Kopf in den Nacken und begann zu schnüffeln, und Rammar wusste nur zu gut, was sein Bruder zu erschnuppern versuchte – den widerlichen Gestank eines Zwergs.
    »Ihr vermutet richtig«, erklärte Alannah mit einem amüsierten Lächeln. »Der wackere Kämpfer, der euch nach Kal Anar führen wird, ist Orthmar von Bruchstein …«

5.
AN-DA FEUSACHG'HAI-SHROUK
    Rammars Laune war in ungeahnte Tiefen gesackt – und sie verschlechterte sich noch, als der Ork am nächsten Tag mehr über die Bedingungen erfuhr, unter denen Balbok und er das Todesunternehmen antreten sollten.
    Dass ein Zwerg, ein elender Hutzelbart, die Mission begleiten sollte, war an sich schon schlimm genug. Aber dass sich Corwyn und Alannah erdreisteten, ausgerechnet Orthmar von Bruchstein, den verschlagensten und hinterhältigsten aller feusachg'hai-shrouk, den Orks als Führer mitzugeben, das war wie ein Schlag ins Gesicht.
    Orthmar war der Anführer jener Zwerge gewesen, die damals ebenfalls nach Tirgas Lan gesucht hatten – natürlich nur, um sich den Schatz der Elfen unter den Nagel zu reißen. Dazu hatte er vor nichts zurückgeschreckt, und hätte er sich in der Schlacht um die verschollene Stadt nicht als so tapferer Kämpfer erwiesen, hätte man ihn wohl um einen Kopf kürzer gemacht, und das wäre dann selbst für einen Zwerg zu kurz. Im Nachhinein konnte Rammar dieses Versäumnis nur bedauern, als er in das faltige, von wucherndem Haar- und Bartgestrüpp umrahmte Gesicht des Zwergs blickte, aus dem ihn ein winziges Augenpaar feindselig anblitzte.
    Weder die Orks noch der Zwerg brachten ein Wort des Grußes hervor, als sie einander gegenübertraten. Jedem war anzusehen, dass er am liebsten nach der Waffe gegriffen und den anderen kurzerhand erschlagen hätte.
    »Vorzustellen brauche ich euch einander ja wohl nicht mehr«, meinte Corwyn. »Ihr kennt euch gut genug.«
    »Allerdings«, antwortete Rammar mit grummelnder Stimme, während sie einander weiterhin misstrauisch taxierten.
    »Ich kann nicht glauben, dass Ihr sie gerufen habt, Hoheit«, knurrte Orthmar, der nicht mehr eine abgewetzte Lederrüstung und Kettenhemd trug wie damals, sondern einen seidenen Rock und einen weiten Umhang, der ihn als Angehörigen des Hofstaats kennzeichnete. »Wir brauchen keine Unholde, um unsere Feinde zu besiegen.«
    »Und ich kann nicht glauben, dass du hier bist«, versetzte Balbok verdrießlich. »Das letzte Mal, als ich dich sah, hat man dich aus Tirgas Lan fortgejagt.«
    »Viel hat sich seither geändert«, erklärte Alannah. »Die Zwergenfürsten haben Corwyns Herrschaft anerkannt, und Orthmar ist ihr Botschafter hier in Tirgas Lan. Dass er sich freiwillig für diese Mission gemeldet hat, geht weit über seine eigentlichen Aufgaben hinaus, und wir sind ihm sehr dankbar dafür.«
    »Er hat sich freiwillig gemeldet?«, schnappte Rammar. »Wieso das?«
    »Ganz einfach, Unhold«, giftete Orthmar. »Weil diese Mission von großer Wichtigkeit ist und sie ohne meine Hilfe kaum Aussicht auf Erfolg hätte.«
    »Was du nicht sagst.« Rammar grinste Orthmar bissig an. »Wer hat dir denn diesen shnorsh eingeredet?«
    »Ohne mich habt ihr keine Chance, unbehelligt ins Feindesland zu gelangen«, gab sich der Zwerg überzeugt. »Vergesst nicht, dass ich jahrelang als Schmuggler tätig war. Ich kenne in den Ostlanden jeden versteckten Winkel, und ich weiß um die geheimen Stollen und Gänge, die meine Vorfahren einst angelegt haben. Schon einmal habt ihr sie benutzt, wisst ihr noch?«
    »Natürlich weiß ich das noch«, zischte Rammar. »Ich bin ja kein umbal. Aber wer sagt uns, dass du uns nicht in die Irre führst? Dass du uns nicht im nächstbesten Stollen zurücklassen wirst, womöglich mit einer Spitzhacke im Schädel oder eingeschlossen von Felsen, die du selber losgeschlagen hast?«
    »Was einmal war, ist vergessen«, sagte Alannah beschwichtigend. »Orthmar hat Corwyn die Treue geschworen, so wie es auch seine Fürsten taten. Er ist ein ergebener Untertan der Krone und

Weitere Kostenlose Bücher