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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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er sich auch noch in den übrigen Ketten verhedderte, deren Enden um seine Brust geschlungen waren. Balbok eilte zu ihm und musste sich vorsehen, nicht noch von der ziellos umherschlagenden Keule getroffen zu werden.
    Das hasserfüllte, zornige Gebrüll des Trolls verstummte jäh, als ihm die herabfahrende Axt des Orks den Schädel spaltete. Hirnmasse quoll hervor – freilich in bedenklich geringer Menge – und klatschte in den Sand der Arena.
    Noch einmal bäumte sich der Troll auf und schlug blindlings mit der Keule um sich, dann verdrehte er die Augen, fiel zurück und blieb reglos liegen.
    »Balbok! Balbok! Balbok …!« Der Jubel, der aufbrandete, kannte keine Grenzen.
    Normalerweise genoss es Balbok, nach dem Sieg über einen Gegner – zumal, wenn es ein so knapper Sieg gewesen war wie dieses Mal – den Beifall der Menge entgegenzunehmen und sich darin zu suhlen wie eine Sau im Schlamm. Diesmal jedoch war er dafür zu geschwächt und entkräftet. Einen Augenblick lang konnte er sich noch aufrecht halten, indem er sich auf seine blutbesudelte Axt stützte – dann kippte er um, mit einem breiten Grinsen im Gesicht und froh darüber, noch am Leben zu sein.
    Ins Leere gingen die Ovationen der Menge dennoch nicht, denn ein anderer war gern bereit, sie entgegenzunehmen.
    Kaum war er sicher, dass der Troll tatsächlich tot war, eilte Rammar herbei, sprang mit einem für seine Statur bemerkenswert eleganten Satz auf den leblosen Fleischberg und reckte in triumphaler Pose die Arme in die Höhe.
    »Seht her, ihr Milchgesichter!«, rief er grimmig hinauf zu den Rängen. »So ergeht es jedem, der sich mit einem Ork anlegt! Merkt euch das und verbreitet es überall: Rammar der Rasende ist der Held der Arena – und er hat einen Bruder, der ihm gelegentlich zur Klaue geht!«

12.
SOCHGOUD'HAI ANN DORASH
    In den acht Tagen, die seit dem Abenteuer im Tunnel und der Gefangennahme Rammars und Balboks vergangen waren, hatte das Kommando aus Tirgas Lan seinen Weg nach Osten unbeirrt fortgesetzt – unter einem neuen Anführer.
    Es war nur noch ein kleiner Trupp, der unter dem Befehl Orthmar von Bruchsteins die geheimen Stollen unter den Hügellanden durchwanderte und auf diese Weise zwar auf Umwegen, aber unbehelligt das Hammermoor und die üppigen Wälder des Südostens erreichte – aber dafür, so sagte sich Orthmar, war es sein Kommando!
    Noch immer war der Zwerg stolz darauf, wie er die Orks losgeworden war, und dabei hatte es zunächst gar nicht so ausgesehen, als wollte sein Plan gelingen. Als Gurn der Eisbarbar während des Marsches durch das Scharfgebirge verdächtige Schatten bemerkte, hatte Orthmar schon befürchtet, alles könnte vorbei sein. Denn natürlich waren es seine Leute gewesen, die sich dort oben herumgetrieben und just in dem Moment, als er sich in sicherem Abstand von den anderen befunden hatte, einen Steinschlag ausgelöst hatten. Dass dabei nicht die beiden Orks, sondern ein Zwerg draufgegangen war, war eine der kleinen Widrigkeiten, an denen sich Orthmar schon in seinen Zeiten als Schmuggler hatte gewöhnen müssen und von denen er sich nie hatte einschüchtern lassen.
    Unbeirrt hatte er sich zusammen mit den Orks und den anderen in den Stollen begeben. Dass sie dort von Höhlenegeln angegriffen worden waren, war freilich auch nicht so geplant gewesen, schließlich hatte Orthmar selbst die Begegnung mit den glibberigen Viechern nur knapp überlebt. Dass am Ausgang des Stollens Muril Ganzwars Schergen gelauert hatten, war hingegen wieder ganz nach Plan gewesen – und die Orks waren blindlings in die Falle getappt.
    Rammar, der darauf bestanden hatte, den Stollen als Erster zu verlassen, war von Ganzwars Leuten in Empfang genommen und überwältigt worden, noch ehe der fette Unhold recht begriffen hatte, wie ihm geschah. Orthmar hatte die übrigen Mitglieder des Kommandos rasch fortschicken können mit der Begründung, dass Kopfgeldjäger in großer Überzahl ihnen aufgelauert hätten – nur Balbok, der als Letzter aus dem Tunnel geschlüpft war, wurde ebenfalls geschnappt, zu Orthmars heller Freude.
    Mit jedem Tag, der seither verstrichen war, fühlte sich der Zwerg mehr als Anführer. Tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn, wenn er andere herumkommandierte, wie er es als Anführer einer zwergischen Schmugglerbande getan hatte, und er kostete es weidlich aus. Bis irgendwann der Augenblick kam, in dem Nestor von Taik das Schweigen brach.
    »Heda, Zwerg!«, rief er Orthmar zu, der wie immer die

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