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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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versetzte der dicke Ork gehässig. »Falls du es nicht gemerkt haben solltest, Elfenweib – ein Ork aus echtem Tod und Horn braucht keinen alten Mann, der ihn rettet, und ein Rammar schon gar nicht. Mit meinen eigenen bloßen Klauen habe ich mich von der Peitsche befreit, so schnell, dass nicht einmal meine eigenen Augen mir folgen konnten.«
    »Und das glaubst du wirklich?«
    »Korr!«, bekräftigte Rammar, während sein Bruder und die Piraten, die ihre wundersame Rettung für weniger selbstverständlich hielten, erstaunte Blicke tauschten. »Das glaube ich nicht, Elfenweib – das weiß ich!«
    »In der Tat«, fauchte Alannah. »Wenn dein Heldenmut auch nur halb so groß wäre wie deine Einbildungskraft …«
    »Ihr da! Ergebt euch!«
    Erneut ließ sich die Stimme eines Dunkelelfen vernehmen, die noch um vieles bedrohlicher klang als jene zuvor.
    Alannah, die Orks und ihre Begleiter sahen sich auf einmal von schwarz gekleideten Kriegern umringt, die aus den umliegenden Stollen drängten. Es waren ein paar Dutzend, und alle hielten schussbereite Bogen in den Händen. Sofort nahmen sie Aufstellung, und innerhalb weniger Augenblicke waren die Eindringlinge umzingelt. Eingeschüchtert wichen sie zurück, scharten sich um den zweiten Balbok, der unbewegt wie eine Säule stand – ein wehrloses Häuflein inmitten eines Kordons tödlicher Waffen.
    Der Anführer der Bogenschützen, ein hochgewachsener Dunkelelf, der einen langen schwarzen Mantel trug, stand auf einem der obersten Stege und blickte geringschätzig auf die Eindringlinge herab. Seine grauen Gesichtszüge waren zu einem grausamen Grinsen verzerrt. »Ich bin Ravok, zweiter Dun'ras der Insel«, stellte er sich vor. »Ich fordere euch auf, die Waffen augenblicklich niederzulegen!«
    Die Gefährten zögerten, tauschten ratlose Blicke.
    »Wie steht es, Unhold?«, erkundigte sich Lhurian bei Rammar. »Willst du uns nicht noch eine Kostprobe deiner ungeheuren Schnelligkeit geben und ihnen die Pfeile von den Sehnen stehlen?«
    »Bah«, machte Rammar verächtlich. »Warum zauberst du nicht einfach, wenn du es so gut kannst?«
    »Ein guter Vorschlag«, pflichtete Alannah dem Ork bei.
    »Korr«, meinte Balbok.
    »Ich wünschte, ich könnte es tun, meine Freunde«, gestand Lhurian, »aber zum einen sind es zu viele, um einen Zeitzauber zu wirken, und zum anderen bin ich noch zu geschwächt.«
    »Und das bedeutet?«, fragte Rammar.
    »Dass wir keine andere Wahl haben, als uns zu ergeben«, erwiderte Alannah tonlos.
    Noch einen Augenblick zögerten die Gefährten, dann fügten sie sich in ihr Schicksal.
    »Großartig«, grunzte Rammar, während er die Harpune sinken und schließlich fallen ließ. »Ich hätte wissen müssen, dass es zu nichts Gutem führt, wenn man mit einer Elfin und einem dhruurz gemeinsame Sache macht …«

18.
OUDARSHOULACH-ASH'HAI'S KOMANTA'HAl
    Sie wurden abgeführt, bewacht von schwer bewaffneten Elfenkriegern in stachelverzierten schwarzen Rüstungen.
    Lhurian ging dem Zug der Gefangenen voraus; hätte Rammar nicht von Natur aus etwas gegen Menschen im Allgemeinen und gegen Zauberer im Besonderen gehabt, so hätte er vielleicht sogar Bewunderung für den alten Mann empfunden, der vor den graugesichtigen Schmalaugen entweder keine Furcht empfand oder sie zumindest gut verbarg. Neben dem Zauberer ging Alannah, aufrecht und wie alle anderen Gefangenen mit auf dem Rücken gefesselten Händen. Auch sie bemühte sich redlich, vor ihren Häschern keine Schwäche zu zeigen, aber die Unruhe war ihr deutlich anzumerken, die bange Erwartung von dem, was kommen würde.
    Als Nächster im Zug kam Rammar, der so breit war, dass niemand neben ihm marschieren konnte, nach ihm Balbok und die beiden Piraten. Als letzter Gefangener trottete der falsche Balbok in der Kolonne, der bereitwillig alles über sich ergehen ließ. Weder hatte er Widerstand geleistet, als sie angegriffen worden waren, noch hatte er sich zur Wehr gesetzt, als man ihn abgeführt hatte. Der wortkarge Doppelgänger hatte das Helmvisier wieder geschlossen und setzte folgsam einen Fuß vor den anderen. Immerhin hatte er aufgehört, Rammars Tod zu verkünden, was ja auch schon was war.
    Dennoch befand sich Rammars Laune auf dem Tiefpunkt, doch ausnahmsweise war es mal nicht sein Bruder Balbok, auf den sich sein geballter Zorn richtete.
    »Ich hätte es wissen müssen«, fauchte er, während sie durch eine verwirrende Anzahl von Korridoren geführt wurden, deren Wände aus stumpfgrauem Glas zu

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