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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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bestehen schienen. »Nun sieh, was du uns diesmal wieder eingebrockt hast, Elfenweib. Nichts als Ärger hat man mit dir.«
    »Genau wie mit euch«, gab Alannah ungerührt über die Schulter zurück. »Hättet ihr euch nicht um jeden Preis den Schatz von Kal Anar unter den Nagel reißen wollen, wären wir nicht hier.«
    »Und hättest du uns in der Modermark gelassen, statt uns nach Kal Anar zu schicken, wären wir erst gar nicht auf den Gedanken gekommen, uns den Schatz dort zu krallen«, hielt Rammar dagegen.
    »Ach«, sagte die Elfin. »Hättet ihr mich in Shakara gelassen, statt mich zu entführen, wäre ich nie Königin von Tirgas Lan geworden.«
    »Dass ich nicht lache!« Der Ork stieß einige Laute aus, die sich wie das Gebell eines Hundes anhörten. »Du hast dich in diesem Eistempel doch zu Tode gelangweilt!«
    »Genau wie ihr euch in eurem bolboug.«
    »Das habe ich nie behauptet.«
    »Nein? Balbok hat mir etwas anderes erzählt.«
    »Trurkor!«, zischte Rammar seinem Bruder über die Schulter zu.
    »Weißt du«, meinte die Elfin, die von dem unsinnigen Streit genug hatte, »manchmal glaube ich, dass wir uns ähnlicher sind, als uns lieb ist.«
    »Du und ich uns ähnlich? Lächerlich!«, grunzte Rammar, während sie durch einen langen Korridor schritten, auf den zu beiden Seiten niedrige Stollen mündeten. Orksklaven schufteten darin und schlugen die Köpfe ihrer Hämmer auf das harte Gestein.
    »Kann mir mal jemand verraten, wozu die Schinderei gut sein soll?«, erkundigte sich Rammar. »Was wird hier abgebaut?«
    »Du hast doch selbst in diesen Minen gearbeitet«, sagte Alannah verwundert. »Und du weißt nicht, wonach ihr gegraben habt?«
    »Ich hab nicht gefragt.« Der dicke Ork zuckte mit den Schultern. »Es hat mich nicht interessiert. Vielleicht hat es mir auch jemand gesagt, und ich hab's schlichtweg überhört.«
    »Kristalle«, antwortete ihm Lhurian.
    Daraufhin war es Rammar, der verwundert war. »Was für Kristalle?«
    »Magische Kristalle. Kristalle, die Zauberkräfte um ein Vielfaches verstärken können.«
    »Na toll!«, schnaubte der Ork, der nur ein einziges Wort verstanden hatte, aber das genügte ihm vollauf.
    Zauberkraft!
    Wie er diesen Unfug hasste …
    »Wer immer hinter alldem steckt, hat offenbar Großes vor«, fuhr der Alte fort. »Sonst würde er nicht derart viele Kristalle brauchen.«
    Sie gelangten an den Aufzugschacht, von dem der Aufseher Balbok und Rammar erzählt hatte. Eine hölzerne Plattform bot fünf oder sechs Mann Platz und hing an vier dicken Tauen. Sogleich ging man daran, die Gefangenen nach oben zu transportieren. Lediglich Rammar durfte den Aufzug nicht besteigen. Ihm knotete man ein Tau, das doppelt so dick war wie die anderen, um den Wanst, und seine Kameraden, die alle vor ihm hinauftransportiert worden waren, mussten ihn nach oben ziehen.
    Es war eine schweißtreibende Plackerei, und Rammar, der nicht schwindelfrei war, jammerte erbärmlich. Balbok fand, dass sein Bruder noch mal ein gutes Stück fetter geworden war, seit er ihn an der Außenmauer des Tempels von Shakara emporgezogen hatte, und alle waren ziemlich erleichtert, als Rammars verdrießliche Miene über dem Rand des Schachts erschien. Mit vereinter Kraft zog man ihn vollends herauf, und der Marsch konnte weitergehen.
    Durch ein großes Tor verließen sie die Minen und gelangten in die eigentliche Festung. Die breiten Gänge und Korridore, die einst von Licht durchflutet waren, lagen in schummrigem Halbdunkel, leer und verlassen, und beißender Gestank lag in der Luft.
    »Shnorsh, was ist das?«, schnaubte Rammar und rümpfte den Rüssel. »Das riecht ja zum Davonlaufen!«
    »Korr«, stimmte Balbok zu.
    »Verwesungsgeruch«, stellte Lhurian fest. »Ich dachte, ihr Unholde steht auf so was?«
    »Verwesungsgeruch ist eine Sache«, gab Rammar mürrisch zur Antwort, »aber das ist noch mal was ganz anderes. Dreht mir den Magen um, und das will schon was heißen …«
    Unvermittelt kam ihnen auf dem Gang jemand entgegen. Es waren zwei Dunkelelfen, und sie schlugen mit Peitschen auf einen Troll ein, der einen Karren zog. Mit aller Kraft stemmte sich das Ungetüm ins Geschirr, um das schwere Gefährt vom Fleck zu bewegen. Erst im Vorbeigehen sahen die Gefangenen, womit es beladen war – und nicht nur die Menschen mussten an sich halten, um sich nicht zu übergeben, sondern auch Balbok und Rammar.
    Denn auf dem Karren türmten sich die Knochen zahlloser Orks. Teils waren sie abgenagt, teils hing noch

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