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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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eingedrungen war. Wut auf Alannah, die den Alten offenbar besser kannte, als sie Corwyn gegenüber zugeben wollte. Wut darüber, dass sie gegangen war, ohne ihn in ihre Pläne einzuweihen … In seinem Zorn fiel es Corwyn nicht schwer, sich Gründe für Alannahs Handeln auszudenken – Gründe, die ihm ganz und gar nicht gefallen konnten –, auch wenn er weiterhin beharrlich schwieg.
    Er wandte sich ab und starrte hinaus auf die graue See. Seine Gedanken überschlugen sich, und seine Finger krallten sich in das Holz der Reling.
    »Glaub mir, mein Freund«, hörte er Dun'ras Ruuhl hinter sich sagen, »in Wirklichkeit stehe ich auf deiner Seite und versuche nur, dir die Augen …«
    Corwyn wandte den Blick und schaute den Dunkelelfen unverwandt an, worauf sich dieser räuspernd verbesserte.
    »Ich meine, das Auge zu öffnen …«

17. UMM DOUK FUURK'DOK
    Die Eindringlinge fuhren herum – und sahen sich einem Pulk von Elfenkriegern gegenüber, die lederne Rüstungen trugen und mit Peitschen und Säbeln bewaffnet waren. Sie erfassten die Fremden und den erschlagenen Aufseher mit einem Blick – mehr brauchte ihnen nicht erklärt zu werden.
    »Ergebt euch«, verlangte der Anführer des Trupps.
    »Was, wenn wir uns weigern?«, fragte Lhurian dagegen.
    »Dann seid ihr des Todes!«, versicherte der Dunkelelf – und schon griffen er und seine Männer an.
    Unter barbarischem Kriegsgebrüll, das, wie Alannah fand, ihres Volkes unwürdig war, stürmten die Krieger auf sie zu, ihre Peitschen und Säbel schwingend. Die Elfin und die anderen wichen zurück. Es blieb keine Zeit, sich abzustimmen oder eine Verteidigungslinie zu bilden. Von Blutdurst getrieben, fielen die Dunkelelfen über sie her, und ein wüstes Hauen und Stechen setzte ein, in dem es um das nackte Überleben ging.
    Während sich je zwei der Angreifer auf Balbok und Rammar stürzten, attackierten zwei weitere Alannah und den Zauberer. Die verbliebenen Wachen, vier an der Zahl, nahmen sich die Piraten vor. Mit ihren Säbeln setzten sich Cassaros Freibeuter zur Wehr, doch gegen die erbitterte Wildheit der Dunkelelfen konnten sie nur unterliegen.
    Einer von ihnen ließ sein Leben, noch ehe er selbst einen Streich führen konnte – die Klinge des Angreifers bohrte sich tief in seine Brust.
    Auch Rammar sah sich einer heftigen Attacke ausgesetzt. Gleichzeitig flogen die Riemen eines Orkziemers und eine gefährlich blitzende Klinge heran, und es erwies sich für den dicken Unhold als unmöglich, beidem auszuweichen. Er gab dem Elfensäbel den Vorzug und duckte sich, sodass die mörderische Waffe haarscharf über seinen Kopf hinwegstieß. Die Peitsche traf ihn dafür an der Schläfe und hinterließ blutig schwarze Striemen. Rammar taumelte und war einen Moment benommen. Als er wieder klar sehen konnte, sauste die Elfenklinge bereits ein zweites Mal heran, diesmal auf seine Kehle zu.
    Schneller, als man es einem Wesen seiner Statur zugetraut hätte, riss er den behelfsmäßigen saparak empor. Mit der Harpune parierte er den tödlichen Hieb, und Funken stoben. Noch ehe der Dunkelelf nachsetzen konnte, brachte Rammar seine geballte Linke zum Einsatz. Wahllos drosch er zu – und erwischte den Angreifer mitten im Gesicht.
    Die spitze Nase des Elfen platzte wie eine überreife Frucht, und benommen taumelte der Graugesichtige zurück. Doch schon war sein Kumpan heran und ließ Rammar abermals das schmerzhafte Leder der Peitsche spüren. Erneut wich der Ork zurück und brachte sich hinter einer Säule in Sicherheit. Nach vorn gebeugt, die Harpune in den Klauen, taxierte er seinen Gegner. Lauernd umkreisten sie einander, getrennt durch die Säule – die gar keine war!
    Verblüfft erkannte Rammar, dass es kein Gebilde aus Stein, sondern der Doppelgänger seines Bruders war, hinter dem er Zuflucht gesucht hatte. Allerdings stand der falsche Balbok völlig reglos und starrte trübe vor sich hin.
    »Los doch, worauf wartest du?«, fuhr Rammar ihn an. »Du dämlicher Hund, hilf mir gefälligst!«
    »Rammar ist tot«, sagte der Doppelgänger nur – und als wollte er die düsteren Worte des langen Orks wahr machen, griff der Dunkelelf wieder an. Blitzschnell sprang er vor, setzte an dem Hindernis vorbei und schwang die Peitsche. Ein scharfer Knall, und Rammar merkte, wie sich etwas um seinen dicken, kaum vorhandenen Hals wickelte und ihm die Luft abschnürte …
    Anders als sein Ebenbild, das weiter nur reglos dastand und Löcher in die Luft starrte, hatte Balbok alle

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