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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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der Insel denn keine?«
    Erneutes Kopfschütteln.
    »Wenigstens das«, knurrte Rammar.
    »Die Hutzelbärte sind unsere Feinde«, erklärte Balbok anstelle seines Bruders. »Sie werden nur so groß.« Er machte eine unbestimmte Klauenbewegung auf Höhe seiner Knie.
    »Ach so«, meinte das Grünohr erleichtert.
    »Aber dafür sind sie so verschlagen wie zehn Gnomen«, fügte Rammar verdrießlich hinzu, wobei er vor allem an einen ganz bestimmten Abkömmling der Zwergenrasse dachte, der ihnen wiederholt zugesetzt hatte, und das sogar noch über den Tod hinaus. »Wo wir herkommen«, fuhr Rammar in seiner Lobeshymne auf die Modermark fort, »leben die Orks in Dörfern, bolboug genannt. Dort hausen sie in finsteren Höhlen und …«
    »Höhlen?«, fragte das Grünohr furchtsam.
    »Schon, aber sie sind nicht wie diese hier«, beschwichtigte Rammar, »sondern warm und gemütlich, und drinnen stinkt es nach Moder und Fäulnis, genau wie es sein soll.«
    »Verstehe.«
    »Und weißt du, was das Beste an unserer Heimat ist?«, steuerte der dicke Ork zielstrebig auf den Höhepunkt seiner Erzählung zu.
    »Douk.«
    »Das Beste ist«, verkündete Rammar feierlich, »dass es dort keine Elfen mehr gibt!«
    »Es gibt dort keine Elfen mehr?«, staunte der junge Ork.
    Rammar verzog verdrießlich das Gesicht. »Das habe ich doch gerade gesagt, oder nicht?«
    Grünohr war sichtlich durcheinander. »Aber wie …?«, fragte er, wobei seine Augen wild in ihren Höhlen kullerten. »Woher …?«
    »Wo wir herkommen«, setzte Rammar noch eins drauf, »gelten Elfen nur als Pack, als Schwätzer, zu keiner großen Tat mehr fähig. Die lamentieren den ganzen Tag nur herum.«
    »Korr«, stimmte Balbok zu, »deswegen haben sie alle ihre Schiffe bestiegen und sind zu den Fernen Gelagen gereist.«
    »Gestaden«, verbesserte Rammar unwillig.
    »Gestaden?«, hakte das Grünohr ängstlich nach. »Ihr sprecht von den Fernen Gestaden?«
    »Allerdings. Wieso?«
    Der jüngere Ork glotzte zuerst Rammar, dann Balbok mit großen Augen an. Die Verblüffung in seinen Zügen schlug dabei mehr und mehr in Entsetzen um.
    »Weil«, druckste er heiser herum, »weil …«
    »Nun spuck's schon aus«, forderte Rammar ihn auf. »Was willst du uns sagen?«
    »Na ja«, flüsterte Grünohr und senkte den Blick. »Das hier sind die Fernen Gestade.«
    »Was?«, rief Rammar laut.
    »Die Insel, auf der wir uns befinden«, bekräftigte der junge Ork, »wird von unseren Herren die Fernen Gestade genannt.«
    »Weißt du das bestimmt?«, bohrte Rammar nach.
    Kopfnicken.
    »Bist du dir auch ganz sicher?«
    Heftiges Kopfnicken.
    Balbok und Rammar schauten einander betreten an. Mit manchem hatten sie gerechnet, aber ganz sicher nicht mit dieser Wendung.
    »Shnorsh«, sagte Rammar nur.
    »Kein Wunder, dass alle Schmalaugen unbedingt hierher wollen«, meinte Balbok verdrossen.
    »He, du!«, scholl es plötzlich durch die Höhle, dass alle Gefangenen im weiten Umkreis verstummten. »Der Fette da!«
    Rammar, dem klar war, dass nur er gemeint sein konnte, zuckte zusammen – und sah zu seinem Entsetzen keinen anderen als Cadoc auf sich zukommen, den Orkziemer in der Faust.
    »Ich rede mit dir, du Riesenstück Trolldung!«, blaffte er. »Habe ich dir nicht gesagt, dass du dein verdammtes Maul geschlossen halten sollst?«
    »Das geht nicht«, stellte Balbok klar, ehe sein Bruder etwas erwidern konnte, einen Krallenfinger belehrend erhoben.
    »Ach, nein?« Cadocs ohnehin schon schmale Augen wurden noch schmaler. »Und wieso nicht?«
    »Na, dann kann er ja die Suppe nicht essen«, erklärte der hagere Ork mit entwaffnender Logik.
    Cadoc brauste auf. »Willst du dich über mich lustig machen?«
    »Douk«, beteuerte Balbok kopfschüttelnd.
    »Das reicht«, zischte Cadoc wutschäumend und rief noch ein paar weitere Wächter herbei. »Euch werde ich schon zeigen, dass man sich mit mir besser nicht anlegt.« Und zu den anderen Aufsehern sagte er: »Der Fette kriegt zwanzig!«
    »Ist das viel?«, fragte Rammar, der von Zahlen keine rechte Vorstellung hatte.
    »Fünfzig«, schnaubte Cadoc ob dieser neuerlichen Provokation. »Euch werde ich das Fürchten lehren!«
    »Das kann ich schon«, versicherte Rammar.
    »Siebzig!«
    »Siebzig was?«, wollte Balbok wissen.
    »Neunzig!«
    »Aber ich wollte doch nur …«, begann Balbok erneut. Rammar jedoch brachte ihn mit einem flehenden Blick zum Schweigen.
    »Hundert!«, schrie Cadoc aufgebracht. »Peitschenhiebe! Auf den nackten – wie nennt ihr dieses

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