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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Bericht. »Alle Zauberer, die sich mit Margok verbündet hatten, wurden von König Farawyn zum Tode verurteilt. Nur einer entging seinem Gericht – Rurak der Grausame. Aber wie ich hörte, wurde auch er inzwischen zur Rechenschaft gezogen. Ironischerweise von zwei von Margoks Kreaturen.«
    »Das ist wahr«, pflichtete Alannah ihm bei. »Es waren zwei Orks, die Rurak vernichteten und dafür sorgten, dass der Bann von Tirgas Lan gebrochen wurde. Seither ruht die Krone Farawyns auf Corwyns Haupt.«
    Granock nickte. »Ich habe davon gehört.«
    »Tatsächlich?«, fragte Corwyn. »Warum bist du dann nicht nach Tirgas Lan gekommen, um uns bei unserem Kampf beizustehen, wenn du schon alles weißt und angeblich auf unserer Seite stehst? Wir hätten deine Hilfe gut gebrauchen können.«
    »Daran zweifle ich nicht«, erwiderte der Alte unbescheiden. »Aber als einer der wenigen, die gegen Margok gekämpft und das Inferno überlebt haben, hatte ich der Welt entsagt und mich in die Einsamkeit zurückgezogen, um zu vergessen.«
    »Tausend Jahre lang?«, fragte Corwyn ungläubig.
    »Ich hatte viel gesehen«, sagte Granock, als würde dies alles erklären. »Die Narben waren tief, und der Schmerz war groß.«
    »Schmerz? Weswegen?«, erkundigte sich Alannah.
    Der Blick, mit dem er ihre Frage erwiderte, war einmal mehr unmöglich zu deuten. »Das willst du nicht wissen, Königin«, sagte er dann mit derartiger Überzeugung, dass weder Alannah noch Corwyn den Drang verspürten, noch einmal nachzuhaken.
    »Warum bist du dann trotzdem zu den Menschen zurückgekehrt?«, wollte Alannah stattdessen wissen.
    »Wäre es nach mir gegangen, so wäre ich bis zu meinem Lebensende im Kerker der Einsamkeit verharrt, Königin. Aber es ist etwas geschehen, das meine Rückkehr unumgänglich machte.«
    »Und das wäre?«, fragte Corwyn.
    »Die Verbindung wurde wieder geöffnet«, flüsterte der Alte, und sein Blick jagte dem ehemaligen Kopfgeldjäger eisige Schauer über den Rücken. »Ich konnte es fühlen.«
    »Die Verbindung? Welche Verbindung?«
    »Die Kristallpforten«, erklärte Alannah.
    »Die alte Magie ist wieder zurückgekehrt«, fuhr Granock fort, »und mit ihr das Böse.«
    »Zurückgekehrt?« Alannah hob die schmalen Brauen. »Wohin zurückgekehrt? Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Dorthin, wo einst alles begann«, lautete die leise, fast unhörbare Antwort. »An die Fernen Gestade …«

11.
ASAR LUT
    »Sag nichts, verstanden? Sag einfach gar nichts …«
    Balbok kannte seinen Bruder lange und gut genug, um zu wissen, dass es wirklich besser war, den Mund zu halten. Denn wenn Rammar so sprach, mit dieser leisen, oberflächlich ruhigen, aber vor Wut leicht zitternden Stimme, stand er kurz davor, in saobh zu verfallen.
    »Korr«, sagte er deshalb und senkte das Haupt, während er zusah, wie man den arg in Mitleidenschaft gezogenen asar seines Bruders ›versorgte‹.
    Die ersten zwanzig Peitschenhiebe hatte Rammar mit seinem gut gepolsterten Hinterteil noch recht locker weggesteckt, und auch die nächsten dreißig hatte er zwar gespürt, doch die Schmerzen waren erträglich gewesen. Dann allerdings hatten die stachelbesetzten Enden des Orkziemers die Hornhaut durchdrungen und dem jammernden Unhold im wahrsten Sinn des Wortes den asar aufgerissen.
    Ganze zwei Schläge lang hatte Rammar tapfer ausgehalten, dann hatte er angefangen zu jammern und zu jaulen. Cadoc jedoch hatte die Peitsche gnadenlos weitertanzen lassen, wieder und wieder, bis sich Rammars Sitzfleisch in eine von Rissen durchzogene Kraterlandschaft verwandelt hatte, die in Balbok sehnsüchtige Erinnerungen an die ach so ferne Modermark weckte.
    »›Siebzig was?‹«, tönte Rammar, die Stimme seines Bruders nachäffend. »›Siebzig was?‹ Musstest du denn so dämlich fragen und damit die Anzahl der Hiebe noch nach oben treiben?«
    »Aber Rammar, ich hab doch nur …«
    »Maul halten, hab ich gesagt!«, brüllte Rammar, der nach vorn gebeugt über einem Felsblock hing und einen letzten Rest an Würde zu bewahren versuchte, während der Vorarbeiter, den sie am Tag ihrer Ankunft kennengelernt hatten, dabei war, die zahllosen Risse zu flicken, die seinen Hintern überzogen. Die Werkzeuge, die er dazu benutzte, waren eine Knochennadel und ein Faden aus Gnomendarm, der verrotten würde, wenn er seinen Zweck erfüllt hatte. »Und wehe, dieser verdammte umbal näht etwas zu, das offen bleiben sollte, dann stopf ich ihm das eigene Gesicht in den Schlund!«
    »Keine

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