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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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elenden …«
    »Ist das deine ganze Weisheit, König?«, fiel der Dunkelelf ihm ins Wort. »Du beschimpfst mich?«
    »Warum nicht?«
    »Weil es dir nicht hilft, deine Königin zurückzuholen. Und darum geht es dir doch, oder nicht?«
    Corwyn horchte auf. »Sie zurückzuholen? Soll das bedeuten, dass sie an einen anderen Ort gebracht wurde?«
    »Genau das.«
    »Aber wie …?« Er verstummte, weil ihm die Antwort bereits dämmerte. Hatte der alte Granock nicht etwas von magischen Pforten erzählt? Von Portalen, mit denen man eine Wegstrecke, für die man ansonsten einen Tagesritt benötigte, innerhalb von Augenblicken bewältigen konnte?
    Dieses Licht, das plötzlich aufgetaucht war – sollte es eine solche Pforte geöffnet haben?
    Corwyn musste zugeben, dass er dem Geschwätz des Zauberers nicht allzu großen Glauben geschenkt hatte – im Nachhinein jedoch stellte sich die Sache anders dar …
    Dun'ras Ruuhl ließ erneut sein hochmütiges Grinsen sehen.
    »Was ist so komisch?«, fragte Corwyn gereizt.
    »Du«, antwortete Ruuhl. »Du hältst mich für deinen Feind, dabei haben wir ein gemeinsames Ziel.«
    »Wir haben ein gemeinsames Ziel?« Corwyn hob die Braue seines verbliebenen Auges. »Und was sollte das für ein Ziel sein?«
    »Wir suchen beide die Königin, richtig?«, fragte Ruuhl.
    Corwyn erinnerte sich an das, was der Dunkelelf von sich gegeben hatte, kurz nachdem seine Leute und er in den Thronsaal eingedrungen waren. Von einer Prophezeiung war die Rede gewesen und von einer ›Königin des Schreckens‹, und es war unzweifelhaft, dass er Alannah damit gemeint hatte …
    »Was willst du von ihr?«, fragte ihn Corwyn geradeheraus, und es war weniger der König als vielmehr der liebende Gemahl, der diese Frage stellte.
    »Das geht dich nichts an!«
    »Es geht mich nichts an? Du hast wohl noch immer nicht begriffen, in welcher Lage du dich befindest. Du bist geschlagen und besiegt, dein Schicksal liegt in meiner Hand. Du solltest meine Fragen also beantworten, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    »Was willst du tun?«, fragte Ruuhl. »Mich töten? Dann wirst du niemals Antworten bekommen. Und du möchtest doch gern wissen, wohin der Zauberer deine Königin gebracht hat, oder etwa nicht?«
    »Du weißt es?«
    »Allerdings.«
    »Dann sag es mir!«
    »Warum sollte ich das?«
    »Weil der König es von dir verlangt!« Corwyn blitzte den Gefangenen einmal mehr wütend an, die ganze Autorität seines Amtes in die Waagschale werfend – Dun'ras Ruuhl jedoch blieb auch davon gänzlich unbeeindruckt.
    »Du bist nicht mein König«, erklärte er noch einmal. »Ein hergelaufener Mensch hat einem Elfen nobler Herkunft keine Befehle zu erteilen. Aber … ich biete dir meine Hilfe an.«
    »Deine Hilfe?«
    Die Ketten klirrten, als Ruuhl demonstrativ die Hände hob. »Lass mir die Fesseln abnehmen, Menschenkönig, und ich verspreche dir, dass ich dich und deine Königin wieder zusammenführen werde.«
    Diesmal war es Corwyn, der spöttisch lachte. »Hältst du mich wirklich für so dämlich? Glaubst du, ich würde dem Wort eines Mannes vertrauen, der mich hinterrücks und ohne Vorwarnung angegriffen hat? Du gibst vor, mir helfen zu wollen, doch in Wahrheit geht es dir nur um dich selbst, denn du willst Alannah ebenso dringend finden wie ich, habe ich recht?«
    Dun'ras Ruuhl schwieg.
    »Du sagtest, dass du sie befreien wolltest«, fuhr Corwyn fort. »Was hat das zu bedeuten? Woher kennst du sie?«
    Erneutes Schweigen.
    »Verdammt, Bastard, ich habe dich etwas gefragt!«, brauste Corwyn auf. »Woher kennst du Alannah? Und woher willst du wissen, wohin der Zauberer sie gebracht hat?« Er trat wieder auf Dun'ras Ruuhl zu. »Los, rede gefälligst!«
    Aber der Dunkelelf blieb auch weiterhin eine Antwort schuldig. Zur Zusammenarbeit schien er nur bereit, wenn das Spiel nach seinen Regeln ablief – und dazu wiederum hatte Corwyn keine Lust. Er war in seinem Leben schon zu oft getäuscht und ausgenutzt worden, als dass er Ruuhls Absichten nicht durchschaut hätte – was jedoch blieb, war die Ungewissheit.
    Was hatte der Kerl mit Alannah zu schaffen? Wieso nannte er sie ›Königin des Schreckens‹? Und weshalb war Alannah dem alten Zauberer so zugetan?
    Corwyn konnte nichts dagegen tun – er fühlte sich getäuscht und geblendet, und das nicht nur von den Dunkelelfen und von Lhurian, sondern auch von Alannah.
    Wieso, fragte er sich, hatte sie ihm nie etwas von diesen Dingen erzählt? Hatte sie tatsächlich nichts davon

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