Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
solcher Aufwand reichlich übertrieben vorgekommen, aber nicht in diesem Fall. Er hatte gesehen und am eigenen Leib zu spüren bekommen, wozu die Graugesichtigen fähig waren. Nie zuvor hatte er Krieger mit derartiger Schnelligkeit und Gewandtheit kämpfen sehen. Ein Teil von ihm kam nicht umhin, sie zu bewundern – ein anderer, wesentlich bedeutenderer Teil hingegen schrie nach Vergeltung …
    Als sich der König näherte, öffnete sich der Kordon der Bewacher. Corwyn schritt geradewegs in die Mitte des Kreises, wo Dun'ras Ruuhl und sein verbliebener Scherge standen, mit eisernen Spangen um Hand- und Fußgelenke, aber noch immer aufrecht und stolz. Ruuhls Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er es für unter seiner Würde erachtete, mit einem Menschen zu sprechen.
    »Wo?«, fragte Corwyn nur.
    »Was meinst du, Mensch?«
    »Wo ist sie?«
    »Wer?«
    »Alannah«, sagte Corwyn voller Zorn. »Was hat der Zauberer mit ihr gemacht?«
    »Woher soll ich das wissen, Mensch?« Er sprach das letzte Wort voller Verachtung aus.
    »Ihr gehört zusammen, oder nicht?«
    Dun'ras Ruuhl schien einen Augenblick lang ehrlich verblüfft. »Was bringt dich darauf?«
    »Versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen, Schmalauge«, knurrte Corwyn, bewusst das Wort aus der Orksprache gebrauchend, das Balbok und Rammar ihm beigebracht hatten. »Ihr habt selbst gesagt, dass ihr Alannahs wegen gekommen seid. Folglich ist euer Angriff nichts anderes als ein Ablenkungsmanöver gewesen. Alles andere ergibt keinen Sinn.«
    »Weil dein Verstand nicht weiter reicht, als du pissen kannst, Mensch«, beschied ihm Ruuhl derb und wenig elfisch. »Wenn du glaubst, dass der Zauberer und wir gemeinsame Sache machen, bist du noch dümmer, als es für deine Rasse gemeinhin üblich ist.«
    »Ihr steht nicht in seinen Diensten?«
    »Natürlich nicht.«
    »Aber ihr kennt ihn.«
    »Dort, wo ich herkomme, kennt ihn jeder. Auch wenn sein Name nur in den finstersten Flüchen Erwähnung findet.«
    »Was du nicht sagst. Und woher kommt ihr?«
    »Von einem Ort, der weiter entfernt ist, als dein beschränkter Verstand es sich vorzustellen vermag – und den du niemals erreichen wirst.«
    »Verstehe«, knurrte Corwyn, obwohl er in Wahrheit keine Ahnung hatte, wovon der Elf sprach. Vor allem wusste er nicht, was mit Alannah geschehen war, und diese Ungewissheit trieb ihn vor Sorge fast in den Wahnsinn.
    »Nichts verstehst du, gar nichts«, entgegnete Dun'ras Ruuhl verächtlich, der den Menschenkönig bis ins Mark zu durchschauen schien. »Weder weißt du, was hier vor sich geht, noch hast du eine Vorstellung davon, wer wir sind oder was wir wollen, noch hast du die leiseste Ahnung davon, was mit deiner geliebten Königin passiert ist.« Erneut verzerrte ein Grinsen die aschgrauen Züge des Dunkelelfen, das so unverschämt war, dass Corwyn die Beherrschung verlor.
    Seine behandschuhte Rechte schoss wie ein giftiges Reptil an Dun'ras Ruuhls Kehle und drückte zu. »Was weißt du darüber?«
    »Wo-rüber?«
    »Alannah. Was ist mit ihr geschehen?«
    »Sie … ist fort …«
    »Ach! Willst du mich auch noch zum Narren machen?«
    »Das … ist nicht nötig«, presste Ruuhl heiser hervor. »Das tust du … schon selbst …«
    Corwyns verbliebenes Auge funkelte den Elfen zornig an. Er hätte dem Kerl gern sein freches Maul gestopft, und zwar für immer. Andererseits würde er dann vermutlich nie erfahren, was mit Alannah geschehen war …
    Corwyn schnaubte wütend. Verhandeln war nie seine Stärke gewesen. Er mochte eine Krone auf seinem Haupt tragen und auf dem Thron eines mächtigen Reiches sitzen – im Grunde seines Herzens jedoch war er immer noch ein einfacher Mann, und wenn die Dinge kompliziert wurden, fühlte er sich überfordert. Dann war er froh, Alannah an seiner Seite zu haben, die ihn mit ihrer Weisheit und dem Wissen eines langen Lebens unterstützte.
    Aber Alannah war fort!
    Widerwillig ließ er von Ruuhl ab und stieß ihn von sich, und obwohl der Dunkelelf keuchend nach Atem rang, brachte er es noch fertig, gleichzeitig höhnisch zu lachen.
    »Der neue König auf dem Elfenthron«, spottete er. »So mächtig, dass er nicht einmal einem wehrlosen Gefangenen etwas anzuhaben vermag. Ich zittere vor ihm.«
    »Das solltest du auch«, versicherte Corwyn ungerührt. »Und jetzt sag mir: Was ist mit Alannah geschehen? Ist sie am Leben?«
    Keine Antwort.
    »Verdammt, Bastard, ich habe dich etwas gefragt!«
    Dun'ras Ruuhl grinste nur.
    »Du miese Ausgeburt eines

Weitere Kostenlose Bücher