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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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versuchte Quoll etwas Neues. Er räumte ein, dass aus dem Rätsel eine Bedrohung geworden war, und rief die noch vorhandenen kampffähigen Krieger des Stammes zusammen. Im Grunde waren damit alle außer den sehr Alten und Kranken und den Jungen gemeint, die kein Schwert im Kampf schwingen konnten. Corb und Janch waren in die Obhut der anderen übergeben worden und hatten die Gelegenheit ergriffen,
sich fortzuschleichen und sich in der Nähe des Langhauses herumzutreiben, wo das Palaver stattfinden sollte.
    Sie setzten sich auf einen Stapel Feuerholz und beobachteten die Krieger, die hineingingen. Helfer schleppten Fässer mit Bier und Weinflaschen herbei, um die Verhandlungen voranzutreiben, außerdem einige große, dampfende Stücke Wildbret frisch vom Grillspieß, damit auch ja kein Magen knurrte. Quoll, der einen Hang zum Theatralischen hatte, traf in Begleitung seiner engsten Berater als Letzter ein. Er wirkte verschlossen und ungewöhnlich bedrückt.
    Als er die Kinder bemerkte, verlangsamte sich sein Schritt, und sie fürchteten schon, eine Standpauke zu bekommen, doch er sah sie nur mit einer Miene an, die zu deuten sie noch nicht alt genug waren. Dann ging er weiter und betrat die Hütte.
    Obwohl der Abend nahte und die Luft kühl wurde, harrten die Brüder aus, wo sie waren. Vielleicht hofften sie, die Erwachsenen würden herauskommen und wie durch ein Wunder irgendeine Antwort auf die Frage geben können, was ihren Eltern denn zugestoßen war.
    Im Langhaus konnten sie Gemurmel hören, gelegentlich erhob auch jemand die Stimme. Das verzerrte Zeitgefühl, das besonders jungen Wesen zu eigen ist, schien ihnen zu sagen, dass sie eine halbe Ewigkeit dort saßen. Janch wurde mürrisch. Corb langweilte sich und dachte an das Bett.

    Drinnen rührte sich etwas. Es entsprach nicht den üblichen Auseinandersetzungen, die immer zu hören waren, wenn Orks etwas besprachen. Dies war ein Aufruhr, der sich einmütig gegen irgendetwas erhob, und kein Streit unter ihresgleichen. Ein allgemeiner Aufschrei ging mit Krachen und Poltern einher, als würden Möbel umgeworfen. Das Getöse erreichte einen Höhepunkt, dann brach es ab. Die Stille, die darauf folgte, war sogar noch beunruhigender.
    Die beiden kamen nicht auf die Idee, wegzulaufen und sich zu verstecken. Das entsprach nicht der Art der Orks und galt auch schon für sehr junge Angehörige dieses Volks. Dennoch zögerte Corb eine Weile. Schließlich stand er auf, Janch folgte seinem Beispiel. Aufgeregt schnaufend lief er zur Hütte, sein verblüffter Bruder wich ihm nicht von der Seite.
    An der Tür des Langhauses zögerte er abermals. Corb nahm die kleine Axt, die Haskeer ihm geschenkt hatte, und Janch hielt seine eigene bereit. Auf diese Weise gerüstet, schlich Corb auf Zehenspitzen weiter, bis er den Türgriff erreichen konnte. Er drehte ihn herum und stieß die Tür auf. Als sie aufschwang, konnte er ins Innere spähen.
    Der Raum war leer. Ein langer, schwerer Tisch war umgekippt, einige Stühle lagen auf der Seite. Essensreste und Krüge waren auf den Boden gefallen. Die Fenster waren nach wie vor abgedeckt.
    In der Luft hing ein Geruch, den die beiden als schweflig bezeichnet hätten, wenn sie das Wort gekannt hätten.
Es waren seltsame Zeiten in Acurial.
    Niemand wusste genau, woran es lag, obschon es eine Fülle von Theorien gab. Die Unwissenheit erzeugte Misstrauen und sogar etwas, das der Angst nahe kam. Dies war reines Gift für die neue, noch zerbrechliche Ordnung.
    Brelan und Chillder, Zwillinge und Herrscher des Landes, hatten den Ort des letzten Vorfalls aufgesucht. Sie hatten sich bemüht, ihn wie alle anderen geheim zu halten, doch Gerüchte und Hörensagen waren schneller als jede Anordnung zu schweigen. Die Vorfälle hatten sich immer häufiger ereignet, bis die Geheimhaltung nicht nur unmöglich, sondern vielleicht sogar schädlich war, zumal die Zwillinge sich doch so sehr für Offenheit eingesetzt hatten. Inzwischen war es fast sinnlos, darüber nachzudenken, ob die Wahrheit vielleicht den Spekulationen vorzuziehen sei.
    Dieses Mal war es in der Nähe der Hauptstadt Taress geschehen. Zwanzig Kämpfer aller Ränge waren aus einem Speisesaal in einem Armeelager verschwunden, das ursprünglich die peczanischen Besatzer gebaut hatten. Alles hatte sich abgespielt wie bei den vorherigen Ereignissen. Es hatte keinerlei Vorwarnung gegeben, und man fand im Nachhinein keine Hinweise, wie die Opfer aus einem eingegrenzten und gesicherten Bereich hatten

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