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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Schrecken.
    Es gab jedoch eine Art von Anhängern, bei denen weder Strafe noch Glückseligkeit etwas ausrichten konnten. Diese seltenen Personen teilten ihre Vorliebe für Grausamkeiten. Jennesta hatte einen von dieser Sorte gefunden. Er hieß Freiston und war ein junger Offizier von niedrigem Rang im Militär von Peczan. Er zählte zu denen, die in der Hoffnung auf außerordentliche Belohnungen ganz und gar auf sie gesetzt hatten. Da er ein Mensch war, misstraute sie ihm natürlich. Schließlich war ihr Vater auch ein Mensch.
    Freiston hatte mit seiner Geschicklichkeit als Folterknecht und seiner Begeisterung für diese Aufgabe ihre Aufmerksamkeit erregt. Diese Neigungen hatten sich bereits als sehr nützlich erwiesen, und schließlich hatte sie ihn zu ihrem zweiten Stellvertreter ernannt.
    Nach dem Debakel auf der Insel hatten sie sich in Jennestas Kabine zurückgezogen. Sie saß in Herrscherpose da, er musste stehen. Außerdem war Strykes Gefährtin Thirzarr zugegen, die bewusstlos auf einer Pritsche lag. Äußerlich wirkte sie, als schliefe sie, doch sie befand sich in einem Zustand, aus dem nur Jennestas Hexerei sie erlösen konnte.

    »Habt Ihr bekommen, was Ihr wollt, Herrin?«, fragte Freiston.
    Sie lächelte. »Meine Wünsche übertreffen alles, was du dir vorstellen kannst. Wenn du damit aber die Informationen meinst, die ich brauche, um den Kurs zu setzen, dann ja.«
    »Wenn ich es so ausdrücken darf, Herrin, es ist eine Ironie.«
    »Was denn?«
    »Dass die Zwerge bereit sind, für etwas so Banales wie eine Ortsangabe ihr Leben hinzugeben.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Für mich ist das keineswegs banal. Außerdem ging es eher darum, dass sie begreifen, wie ernst ich es meine, und nicht so sehr darum, dass sie mir verweigert haben, was ich wollte. Aber du wirst dich doch sicher nicht beschweren, oder? Offensichtlich hast du es genossen. «
    »Ich bin bereit, Euch in jeder nur erdenklichen Hinsicht zu dienen, Herrin.«
    »Vielleicht hättest du lieber Diplomat als Soldat werden sollen.« Als er antworten wollte, hieß sie ihn mit einer Geste schweigen. »Wir werden gewiss in Kämpfe verwickelt, sobald wir an Land gehen. Meine Truppe muss in bester Verfassung und gut auf den Gegner vorbereitet sein. Kümmere dich darum.«
    »Herrin, wir sind in einigen wichtigen Bereichen doch ein wenig unterbesetzt, da einige unserer Leute auf der Insel der Zwerge bleiben mussten.«

    »Sehe ich aus wie jemand, den so etwas kümmert? Wenn sie zu nachlässig waren, meinen Rückzugsbefehl zu beachten, dann brauche ich sie auch nicht mehr.«
    »Jawohl, Herrin. Darf ich fragen, wann wir unser Ziel erreichen?«
    »In etwa zwei Tagen. Was ich suche, ist offenbar näher als erwartet. Deshalb wirst du ein stark beschäftigter kleiner Mann sein, Freiston.« Sie stand auf. »Also bringen wir es in Gang.« Sie blickte zu der liegenden Thirzarr und führte ihn aus der Kabine.
    Vom Deck aus waren die anderen vier Schiffe ihrer Flottille zu erkennen, die dem Flaggschiff folgten. Einer von Jennestas Untoten stand in der Nähe vor einem toten Zwerg. Mit Freiston im Schlepptau stürmte sie hinüber.
    Aus der Nähe erkannte sie, dass der Zombie General Kappel Hacher war. Oder vielmehr, er war es gewesen. Er starrte den Leichnam an. Freiston zeigte keinerlei Regung, als er seinen ehemaligen Befehlshaber auf so grässliche Weise verändert sah.
    Jennesta kochte vor Wut. »Was tust du da, du Tölpel?«, tobte sie. »Du hast deine Befehle bekommen. Nimm das da«, sie deutete auf die Leiche, »und wirf es über Bord.«
    Der sabbernde Kerl, der einst ein großer General und der Gouverneur einer peczanischen Provinz gewesen war, starrte weiter ins Leere.
    »Mach schon!«, fauchte Jennesta. »Gehorche mir!«
    Hacher hob den Blick und sah sie an, rührte sonst aber keinen Finger. Ihre Geduld war nun endgültig erschöpft. Sie beschimpfte ihn und knuffte ihn mit der
mit Ringen geschmückten Faust. Aus den Überresten seiner zerfallenden Uniform stiegen Staubwolken auf. Dann flackerte es in seinen bisher glasigen Augen, und er zeigte etwas wie Vernunft und vielleicht sogar eine Spur von Trotz.
    Freistons Hand wanderte wie von selbst zum Schwertgriff.
    »Mach, was ich dir gesagt habe«, befahl Jennesta und fixierte Hacher mit ihrem bösen Blick.
    Das Licht erstarb in seinen Augen, und er verfiel wieder in die gewohnte Dumpfheit. Mit einer Art rasselndem Seufzen bückte er sich, hob scheinbar mühelos die Leiche auf, kam wieder hoch

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