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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Orks, die man auch als Kleeblatt bezeichnete. Sie empfahlen die Seele des jungen Rekruten zuerst Wystendel, dem Gott der Kameradschaft, dann Neaphetar, dem Kriegsgott. Der Nächste war Aik, der Gott des Weins, und den Abschluss bildete Zeenoth, die Göttin der Unzucht. Schließlich ließen sie den Toten von einer schräg gestellten Planke ins Meer rutschen.

    Normalerweise hätten sie als Nächstes reichlich Wein getrunken und Pelluzid genommen, übertriebene Geschichten über die Taten des Verstorbenen erzählt und Heldenlieder gesungen. Doch angesichts der gegenwärtigen Umstände mussten sie die Totenfeier verschieben. Wheam verkündete, er werde zu Ehren von Harlgo ein Heldenepos dichten, dessen Aufführung freilich ebenfalls auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste.
    Anschließend ging die Truppe wieder ihren Pflichten nach. Stryke nahm Dallog beiseite.
    »Das hast du gut gemacht«, sagte er.
    »Ich fürchte, es war für einige in der Truppe nicht gut genug«, erwiderte Dallog kühl.
    »Es ist wahr, du bist nicht Alfray, und ein paar sind deshalb verstimmt. Aber du bist eben du, und du hast auf deine Weise die Sache so gut gemacht, wie er es getan hätte.«
    »Anscheinend glauben viele aber, dass ich mich nicht so gut um meine Schutzbefohlenen kümmere wie er.«
    »Hör nicht auf Haskeer. Harlgos Tod war nicht deine Schuld. Das gilt auch für die anderen.«
    »Nein, ich fühle mich verantwortlich. Es scheint mir so … ungerecht, dass sie so jung sterben müssen, während ich so alt geworden bin.«
    »Nenne es Schicksal oder eine Laune der Götter. Wir alle leben im Schatten des Schnitters.«
    »Stell dir nur vor, wie schön es wäre, wenn das anders wäre.« Echte Leidenschaft erwachte in den Augen
des Gefreiten. »Wenn wir zurückspringen und dem Tod ein Schnippchen schlagen könnten …«
    »Früher oder später erwischt es jeden von uns, Dallog. «
    »Es ist ungerecht, dass die Zeit so schnell vergeht. In einem Moment bist du stark und jung, im nächsten fast ein Greis. So fühlt es sich jedenfalls an.«
    »Die meisten Orks führen ein Leben, in dem für den Luxus, alt zu werden, von vornherein kein Platz ist. Wir sind als Kämpfer geboren, werden verachtet, und alle wenden sich gegen uns. So wird man nicht alt. Du hast überlebt. Schätze dich glücklich.«
    »Aber wenn …« Er riss sich aus den Tagträumen. »Verzeih einem Alten, der sinnloses Zeug plappert, Stryke. Du hast auch ohne meine Grübelei mit der Sorge um Thirzarr schon genug am Hals.«
    »Wer da meint, du stündest schon mit einem Fuß auf dem Scheiterhaufen, irrt sich sehr. In dir steckt noch eine Menge Leben.«
    Dallog lächelte leicht und nickte, dann gingen sie ohne ein weiteres Wort auseinander.
    Am anderen Ende des Schiffs fand eine andere Begegnung statt. Coilla hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mit den Neuen zu reden und ihr Beileid für den Tod ihres Kameraden zu bekunden. Nur Pirrak war ihr ausgewichen, aber jetzt hatte sie ihn endlich gefunden. Er stand an der Reling und starrte aufs Meer.
    »Pirrak?«
    Erschrocken fuhr er herum. »Gefreiter?«

    »Immer mit der Ruhe. Du wirkst so nervös wie ein Frosch auf einem heißen Rüttelsieb. Alles in Ordnung?«
    »Ja, mir … mir geht es gut. Ich bin … ich bin nur erschrocken. «
    »Du bist bleich.«
    »Wirklich?« Er hob eine Hand an die Wange.
    »Denkst du an Harlgo?«
    »Harlgo. Ja. Ja, ich habe an ihn gedacht.«
    »Habt ihr euch in Ceragan schon lange gekannt?«
    »Seit unserer Kindheit.«
    »Das macht es noch viel schwerer.«
    Pirrak nickte.
    »Du bist jung«, fuhr Coilla fort, »und hast noch nicht so oft gekämpft wie wir anderen. Du … nun ja, man gewöhnt sich nie daran, wenn Kameraden sterben, aber man lernt, es hinzunehmen. Es ist gewissermaßen der Preis für das, was wir tun. Er war tapfer.«
    »Ja, tapfer war er.«
    »Hör mal, wenn du mal mit jemandem reden willst …«
    »Ja, danke. Mir geht es gut. Wirklich.«
    »Nimm’s nicht so schwer.«
    Coilla wandte sich von ihm ab und bemerkte, dass er sofort zu Dallog ging, der sich weiter hinten aufhielt.
    Sie stieg die Treppe zum Ruderhaus hinauf, wo Pepperdyne das Schiff steuerte. Standeven hatte sich in irgendeine Ecke verkrümelt.
    »Du wirkst nachdenklich«, sagte Pepperdyne.
    »Ich habe gerade mit Pirrak gesprochen. Er ist sehr angespannt.«

    »Kannst du’s ihm verdenken? Er ist ein Neuling und hat eine Menge durchgemacht.«
    »Ja, das stimmt wohl. Manchmal frage ich mich, ob die Neuen das alles aushalten

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