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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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freundlicher, besorgter Stimme an. Als sie nicht antwortete, bückte er sich und hüllte sie in seinen groben Mantel. Mühelos wie eine Mutter, die ihr Kind hochhebt, und ebenso sanft nahm er sie auf und trug sie zu seinem Wagen.
    Endlich gewann Jennesta einen Eindruck, wo sie sich befand. Im verblassenden Licht betrachtete sie die grüne Landschaft, die Wiesen und bestellten Felder, einen Wald. Nicht weit entfernt erstreckten sich grüne Hügel.
    Sie erreichten die Straße und den Wagen. Der Mann legte sie vorsichtig auf die Ladefläche und schob ihr ein paar zusammengefaltete Säcke als Kissen unter den Kopf, dann fuhr er vorsichtig weiter.

    Vom Schaukeln des Wagens eingelullt, blickte sie schläfrig nach oben zu den aufgehenden Sternen. Trotz des Fiebers und ihrer Schwäche ging ihr unablässig ein und derselbe Gedanke durch den Kopf.
    Sie hatte das Glück gehabt, einem guten Mann zu begegnen.
     
    Die folgende Woche verging wie im Traum.
    Er hatte sie zu einem bescheidenen Bauernhaus gebracht, dessen Dach geflickt werden musste. Im Hof tummelten sich Hühner und Schweine. Im Haus lebten die Frau des Bauern und ihre Brut, es waren vier Jungen.
    Der Bauer und seine Frau kümmerten sich um Jennesta. Sie fütterten sie, badeten sie und redeten beruhigend auf sie ein, bis sie zu sich kam.
    Sie tat so, als habe sie das Gedächtnis verloren und wiegte sie in dem Glauben, sie sei angegriffen und vollständig ausgeraubt worden. Ohne großes Misstrauen nahmen die einfachen Leute die Erklärung hin, der grünliche Schimmer ihrer Haut sei die Folge einer Erkrankung in der Kindheit, und bald achteten sie nicht mehr darauf. In einer Welt, in der auch Orks lebten, sei das ja sowieso nicht so ungewöhnlich, erklärten sie ihr.
    Die Erwähnung der Orks weckte Jennesta wie ein Guss kalten Wassers. Sie fragte die beiden aus und verlangte alle möglichen Informationen zu bekommen. Wie wurde das Land regiert, wo lag die Macht? Die Bauern waren über diese Fragen verblüfft und konnten nicht verstehen, warum sie etwas so Einfaches nicht
wusste. Jennesta schob es auf ihren angeblichen Gedächtnisverlust und behauptete, sich lediglich an einen Schlag auf den Kopf zu erinnern.
    So erfuhr sie, dass sie sich in Peczan befand, dem Zentrum eines großen Reichs. Es war ungeheuer mächtig, hatte aber dennoch Feinde. Die meisten davon waren barbarische Königreiche, die sich oft gegenseitig an die Kehle gingen, und spielten keine große Rolle. Peczans einziger unmittelbarer Rivale war das Land der Orks, das weit entfernt war und Acurial hieß. Doch auch die stellten keine große Bedrohung dar, wie Jennesta erfuhr, da sie keinesfalls kriegerisch gesinnt waren. Natürlich mochte die Hexe es nicht glauben, als ihre Gastgeber erklärten, die Orks von Acurial seien unterwürfig, und war sicher, dass die Bauersleute nur aus Unwissenheit gesprochen hatten. Sie hielt jedoch den Mund und sagte nichts dazu.
    Sobald sie genug erfahren hatte, machte sie sich ans Pläneschmieden. Sie hatte jetzt ein Ziel und richtete ihre ganze Willenskraft darauf, es zu erreichen.
    Körperlich war sie fast vollständig genesen. Ihre magischen Fähigkeiten dagegen waren ein anderes Kapitel. Sie waren zwar zurückgekehrt, blieben allerdings schwach, obwohl die Hexe immer noch die erstaunliche Kraft des Landes unter sich spürte. In einem verfallenen Bauernhaus auf dem Land konnte sie freilich nichts erreichen, sie musste weiterziehen. Vorher galt es jedoch, auch ihre magischen Kräfte wiederzubeleben und Leute zu finden, die ihr dienen konnten.

    Den Bauerntölpel fing sie mit einer anderen Art von Macht. Es dauert nur wenige Tage, ihn zu erobern. Sobald sie ihn verführt hatte, war er wie Wachs in ihren Händen, und sie formte ihn nach ihrem Bild. Wo Menschlichkeit gewesen war, existierte nur noch dumpfe Unterwerfung unter ihre Launen. Wo er zärtliche Gefühle für seine Familie gehegt hatte, war jetzt hartherzige Gleichgültigkeit.
    Sie hatte den Mann so fest im Griff, dass er bereitwillig half, ihre magischen Kräfte zu erneuern. Der Beitrag seiner Frau bestand aus schlechtem Essen, aus fadem und zähem Fleisch. Die Herzen der vier Knaben erwiesen sich jedoch als äußerst nahrhaft. Als ihre Fähigkeiten wiederhergestellt waren, hatte Jennesta keine Verwendung mehr für den Bauern. Sie entledigte sich seiner, indem sie ihm einfach den Schleier von den Augen riss und ihm zu sehen erlaubte, was er getan hatte. Sein Selbstmord verschaffte ihr eine kurze Zerstreuung.
    Der

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