Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
Stryke.
»Wir laufen nicht weg«, erinnerte Coilla ihn.
»Dann gehen wir ihnen also entgegen, was?«
Er stieß einen lauten Kampfschrei aus, und sie folgten ihm hinab.
27
Falls die Vielfraße geglaubt hatten, sie könnten auf herkömmliche Weise gegen die Fremden kämpfen, dann sollten sie rasch eines Besseren belehrt werden.
Noch bevor die Boote den Strand erreichten, gingen die aus zahlreichen Rassen bestehenden Mannschaften zum Angriff über. Grelle Energiestrahlen in unterschiedlichen Farben flammten auf. Die Lichtlanzen trafen den Sand, ließen große Staubwolken auffliegen und schlugen tiefe Löcher. Anscheinend handelte es sich zunächst nur um Zielübungen. Die nächste Salve kam der Orktruppe gefährlich nahe.
Auf Strykes Befehl hin gingen sie hinter ein paar verstreuten Findlingen in Deckung, die nicht weit vom Strand entfernt herumlagen.
Die Vielfraße schossen mit Pfeilen zurück, einige sogar
mit Brandpfeilen. Es waren Stöckchen in einem Wirbelsturm. Einige Geschosse gingen in den mächtigen Energielanzen unter, andere verdampften in der Luft, bevor sie ihrem Ziel auch nur nahe gekommen waren. Ein beinahe unsichtbarer Energieschild bildete vor den ans Ufer watenden Wesen eine flimmernde Barriere.
»Wir dringen nicht zu ihnen durch«, sagte Coilla.
»Sie werden uns gleich überrennen«, warnte Dallog. »Was sollen wir tun, Stryke?«
»Vielleicht haben wir im Nahkampf mehr Glück.«
»Träum weiter«, polterte Haskeer. »Diese Magier sind viel zu mächtig, als dass unser Stahl ihnen etwas anhaben könnte. Benutze die Sterne, um uns hier wegzubringen. «
»Nein. Selbst wenn ich wollte, die Truppe ist zu weit verstreut. Wir würden die Hälfte unserer Leute zurücklassen. «
»Da kommen sie!«, rief Coilla.
Ein gutes Dutzend Angreifer näherte sich. Pelli Madayar hatte die Führung unternommen, hinter ihr trampelte ein buntes Sortiment von Vertretern der älteren Rassen einher.
»Die haben ja sogar ein paar verdammte Goblins dabei!«, rief Haskeer.
»Wir hätten uns denken können, dass diese Schweinehunde damit zu tun haben«, fauchte Jup.
Die anrückende Gruppe deckte immer noch die Umgebung mit ihren magischen Strahlen ein.
»Bereit zum Angriff!«, befahl Stryke.
Die Orks zogen ihre Nahkampfwaffen, spannten die Bogen und luden ihre Schleudern.
Als sie höchstens noch zehn Schritte entfernt waren, hob Pelli Madayar eine Hand. Alle blieben stehen, und die Bombardierung hörte auf.
»Wir müssen nicht kämpfen, Stryke«, rief sie.
Aus irgendeinem Grund fand Coilla die scheinbar so freundliche Bemerkung besonders beunruhigend.
Stryke war ebenfalls ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen, auch wenn er es niemals zugegeben hätte. Er ignorierte die Gesten der anderen, bei ihnen zu bleiben, und trat hinter dem Felsen hervor.
»Was willst du von uns? Und woher kennst du uns überhaupt?«
»Wir wissen einiges über dich und deine Truppe, Stryke. Wir wissen viel über das, was ihr in der Vergangenheit durchgemacht habt.«
»Wer seid ihr? Was soll das alles?«
»Wir sind nicht eure Feinde, auch wenn ihr das vielleicht glaubt. Ihr wisst, was wir wollen. Die Instrumentale. Das ist alles.«
»Ach, mehr also nicht?«
»Ihr könnt euch ganz leicht weitere Schwierigkeiten ersparen. Übergebt sie uns einfach.«
»Einen Teufel werden wir tun.«
»Ihr habt nicht das Recht, sie zu besitzen.«
»Und du hast es?«
»Moralisch betrachtet … ja.«
»Das ist ein komisches Wort aus dem Munde von jemandem, der uns gerade zu töten versucht hat.«
»Das haben wir gar nicht versucht. Hör mal, wenn ihr euch Sorgen macht, ihr könntet hier festsitzen, nachdem ihr die Instrumentale abgegeben habt, kann ich euch beruhigen. Vielleicht kann ich dafür sorgen, dass ihr auf eure Heimatwelt zurückgeschickt werdet.«
»Vielleicht? Das finde ich nicht gerade überzeugend. «
»Ich muss mich erst mit einer höheren Autorität beraten. «
»Das hier ist meine höhere Autorität.« Stryke hob sein Schwert. »Und die sagt Nein .«
»Sei doch vernünftig. Was du gerade gesehen hast, ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Macht, die wir besitzen. Wenn wir euch mit voller Kraft angreifen würden, dann hättet ihr keine Hoffnung zu überleben. «
»Darauf lassen wir es einfach mal ankommen.«
Pelli seufzte. »Das ist doch sinnlos. Warum bist du so versessen darauf, euer Leben aufs Spiel zu setzen, nur um …« Sie hielt inne, als hörte sie eine Stimme, die außer ihr niemand wahrnehmen konnte.
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