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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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er wider besseres Wissen nach wie vor als seinen Herren betrachtete.
    Standeven hockte immer noch dort, wo er schon zu Beginn der Reise gesessen hatte, und hatte in der ganzen Zeit nur ein paar belanglose Worte mit den anderen gewechselt. Die Tatsache, dass er im beinahe überfüllten Boot allein saß, zeigte überdeutlich, was die Orks von ihm hielten. Als Pepperdyne sich zu ihm setzte, starrte er gerade das Schiff an, das sie verfolgte.
    »Was glaubst du, wer das ist?«, fragte er.
    Standeven zuckte mit den Achseln. »Wer weiß? Aber es ist offensichtlich, worauf sie es abgesehen haben.«
    »Wirklich?«
    »Natürlich. Was ist denn das Wertvollste, was wir an Bord haben?« Er sah sich verstohlen um, ehe er flüsternd seine Frage selbst beantwortete. »Die Instrumentale! «
    »Woher sollten sie wissen, dass wir sie haben?«
    »Woher wusste es die Gruppe, die uns in Acurial angegriffen hat?«

    »Meinst du, sie sind es?«
    »Gut möglich. Oder jemand anders. Eigentlich ist es egal. Wichtig ist nur, dass sie um den Wert der Artefakte wissen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Wir haben inzwischen ganz vergessen, welchen Wert sie darstellen.«
    »Ich dachte, wir hielten es für sinnvoll, uns von dieser Idee zu verabschieden.«
    »Nenne es nur sinnvoll. Ich sage dagegen, nur ein ausgemachter Narr kehrt einem solchen Vermögen einfach den Rücken.«
    »Du kannst doch nicht immer noch darauf spekulieren, sie zu stehlen. Dies ist eine Kriegertruppe aus Orks. Es ist der helle Wahnsinn.«
    »Wenn man bedenkt, welche Macht die Sterne besitzen und welche Reichtümer sie verheißen, dann ist es durchaus das Risiko wert.«
    »Angenommen, wir bekommen sie. Was dann?«
    »Wir benutzen sie, um diese elende Welt zu verlassen, und dann …«
    »Wie denn? Dazu brauchen wir auch Strykes Amulett, und er lässt die Kette oder die Sterne niemals aus den Augen.«
    »Es gibt immer Mittel und Wege, Pepperdyne.«
    »Ja, du willst einfach alles stehlen. Genau so, wie irgendjemand in Acurial Coillas Stern gestohlen hat.«
    Standeven schnitt eine Grimasse und hob die Stimme. »Wie oft soll ich dir noch sagen …«

    »Still! Halt den Mund. Wenn die anderen auch nur eine Ahnung hätten, was du denkst …«
    Einige hatten in der Tat bereits die Köpfe zu ihnen herumgedreht. Pepperdyne lächelte sie freundlich an. Als sie das Interesse verloren hatten, fuhr er leise fort: »Du vergisst etwas. Die verdammten Sterne funktionieren nicht richtig. Was willst du denn tun? Willst du sie behalten und darauf hoffen, dass sie uns irgendwann nach Hause bringen? Und wenn wir es wie durch ein Wunder schaffen, wie willst du deine Schulden bei Kantor Hammrik begleichen?«
    »Wer die Instrumentale hat, muss keine Schulden begleichen und erst recht nicht nach Hause zurückkehren. Wir könnten uns irgendwo eine angenehme Welt suchen. Vielleicht eine, wo die Eingeborenen so rückständig sind, dass wir über sie herrschen können. Wir könnten Könige sein, Pepperdyne.«
    »Hast du zu viel Salzwasser getrunken? Das ist doch verrückt.«
    »Nur für jemanden, der nicht mehr Fantasie als ein Wurm hat.«
    »Du bildest dir ja ganz schön viel ein. Ist dir eigentlich nie die Idee gekommen, dass diese Orks inzwischen unsere Freunde sind? Na ja, mindestens Kameraden. Willst du sie wirklich einfach so im Stich lassen?«
    »Vielleicht sind sie ja deine Freunde, aber wir hatten nichts als Ärger, seit wir mit ihnen zu tun haben. Sieh doch nur, was sie uns jetzt schon wieder eingebrockt haben.«

    »Wir versuchen, einer Kameradin zu helfen, die zu uns gehört. Das nennt man Treue, falls dir das Wort irgendetwas bedeutet.«
    »Es bedeutet, dass wir umkommen werden.«
    »Stryke sagt, er bringt uns nach Hause. Ich glaube ihm.«
    »Selbst wenn er Wort hält, er hätte immer noch die Instrumentale. Ich … wir müssen sie unbedingt bekommen. «
    »Vergiss es. Das sind vergebliche Hoffnungen.«
    Standeven hörte nicht mehr hin. Er legte den Kopf schief und starrte abwesend ins Leere, als konzentriere er sich auf irgendetwas.
    »Was ist?«, fragte Pepperdyne.
    »Hörst du es nicht?«
    »Was denn?«
    »Ich höre eine … eine Melodie. Sie ist ganz leise, aber es klingt so … als würde jemand singen. Da – hörst du es nicht auch?«
    Pepperdyne lauschte. Da war nichts außer dem Rauschen der Ruder, die durchs Wasser strichen, und hin und wieder einem gemurmelten Wort. »Nein, nichts.«
    »Du musst es doch hören.«
    »Da ist nichts. Es ist das Meer. Manchmal spielt es einem solche

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