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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Beleidigungen aus und befahl Kalgeck, die Scherben aufzuräumen.
    Als er auf Händen und Knien herumrutschte, um die Trümmer einzusammeln, fing Kalgeck Spurrals Blick ein und zwinkerte ihr zu.
    Ihre Gruppe war abgestellt, um abzuwaschen, Lebensmittel zu holen und wegzubringen, aus dem Lager Feuerholz herbeizuschleppen, die Öfen zu versorgen und eine Reihe anderer Tätigkeiten zu verrichten. Bei keiner einzigen bekamen sie jedoch ein scharfes Werkzeug in die Hand, und sie durften auch keine Nahrung zubereiten. Die menschlichen Küchenhelfer übernahmen diese Arbeiten selbst, und Spurral fürchtete, es würde bald jemandem auffallen, dass ein Messer fehlte. Als es keinen Aufschrei gab, beruhigte sie sich jedoch wieder und nahm an, die Matrosen seien nicht aufmerksam genug, um es zu bemerken.
    So mühten sie sich den Morgen über ab. Die Entführer übertrugen ihnen eine beschwerliche Arbeit nach der anderen, und wenn die Zwerge Glück hatten, wurden sie nur mit Flüchen angetrieben. Hatten sie Pech, dann setzte es Tritte und Hiebe. Gegen Mittag durften sie aufs Deck hinaus, um etwas zu essen. Wie üblich
war ihr Essen sogar noch schlechter als das fade Zeug, das die Matrosen bekamen. Doch da die Gefangenen nach der anstrengenden Arbeit großen Hunger hatten, stopften sie sich voll.
    Während sie auf dem heißen Deck hockten und darauf warteten, dass ihre kurze Pause ein abruptes Ende finden würde, nickten einige ein. Andere unterhielten sich unter den missbilligenden Blicken der Entführer im Flüsterton, wieder andere saßen einfach nur erschöpft herum. Spurral und Kalgeck, die mit dem Rücken zur Reling saßen, konnte sich zum ersten Mal austauschen, seit sie das Messer gestohlen hatte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie, fast ohne die Lippen zu bewegen.
    Er nickte. Die aufblühenden Blutergüsse schienen allerdings eine ganz andere Geschichte zu erzählen.
    »Tut mir leid, dass ich dir das eingebrockt habe«, fuhr sie fort.
    »Schon gut, das war es wert.«
    »Ja. Wir haben die erste echte Waffe.«
    »Ich habe inzwischen die hier geklaut.« Er öffnete unauffällig eine Hand, in der er vier oder fünf Nägel hatte. »Das ist ausgezeichnete Munition für die Schleudern. «
    Sie war beeindruckt. »Eine gute Idee.«
    »Wann legen wir los, Spurral? Alle sind bereit, so gut es eben geht. Sie warten nur noch auf dein Zeichen. «

    »Wir müssen den richtigen …«
    Kalgeck knuffte sie ans Bein und nickte in Richtung des Decks.
    Salloss Vant war dort erschienen. Es war sein erster Auftritt seit dem Vortag. Er kam in Begleitung zweier besonders grobschlächtiger Handlanger und wirkte ausgesprochen ungnädig. Der Kapitän schritt mit der katzenhaften Gewandtheit, die Spurral schon einmal an ihm beobachtet hatte, übers Deck und baute sich vor den Zwergen auf. Die anderen Matrosen umringten die Gefangenen.
    »Aufstehen!«, brüllte er.
    Die Zwerge erhoben sich widerstrebend.
    »Irgendjemand hat mein Vertrauen missbraucht«, sagte Vant.
    »Was für ein Vertrauen?«, meinte Spurral halblaut.
    »Als ihr an Bord gekommen seid, habe ich euch gebeten, euch eurem Schicksal zu ergeben«, fuhr er fort. »Anscheinend haben nicht alle von euch erkannt, wie weise mein Ratschlag war.« Er starrte sie böse an. »Ein Messer ist verschwunden.«
    Spurral hätte sich selbst einen Tritt versetzen können, weil sie angenommen hatte, der Diebstahl würde nicht auffliegen.
    »Anscheinend geht es eher los, als wir dachten«, flüsterte sie Kalgeck zu.
    Er riss die Augen auf und schob unauffällig eine Hand in das halbgeöffnete Hemd, um schnell eine Waffe ziehen zu können.

    Spurral bemerkte, dass einige Zwerge in der Nähe verstohlen in ihre Richtung blickten.
    »Ist jemand bereit, den Diebstahl zuzugeben und die Strafe auf sich zu nehmen?«, fragte Vant. Niemand sprach oder rührte sich. »Dann seid ihr nicht nur Feiglinge, sondern auch Dummköpfe. Genau, wie man es bei einem inzüchtigen Pack wie euch erwarten kann. Also werdet ihr jetzt alle für eure Unverschämtheit verprügelt. Wer heute Morgen in der Kombüse eingeteilt war, bleibt stehen. Ihr anderen, setzt euch wieder hin.«
    »Jetzt geht es los«, murmelte Spurral.
    Sie, Kalgeck und fünf, sechs andere blieben mehr oder weniger dicht beisammen wie ein paar aufrechte Getreidehalme auf einem Feld, das ein Sturm niedergelegt hatte.
    Vant musterte sie, und dann fiel sein Blick auf Spurral und Kalgeck. »Ihr zwei da«, grollte er böse. Dann, an seine Mannschaft gewandt: »Bringt sie

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