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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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schon länger. Vielleicht wurde sie damit geboren.«
    Jups Gesicht verfinsterte sich. »Willst du damit sagen, dass die Drecksäcke das Mädchen wegen der Behinderung über Bord geworfen haben?«
    »Sie sind Sklavenhändler und können keine fehlerhafte Ware gebrauchen.«
    »Verdammt. Wo ist Spurral da nur hineingeraten?«
    »Sie haben keinen Grund, das Gleiche auch mit ihr zu tun«, beruhigte Stryke ihn.
    »Das können wir nur hoffen. Sie lässt sich aber nichts gefallen, und wenn sie die Entführer provoziert, dann …«
    »Sie ist klug, Jup. Sie wird schon wissen, wie sie sich zu verhalten hat.«
    Der Zwerg nickte, auch wenn er nicht wirklich überzeugt schien.
    »Wir fahren weiter«, entschied Stryke. »Gebt der Zwergin trockene Sachen und seht zu, dass sie etwas zu sich nimmt. Wenn sie wieder bei sich ist, kann sie uns vielleicht noch mehr erzählen.«

    Es wurde allmählich Zeit, die ersten Ruderer abzulösen, deshalb befahl Stryke, die Gelegenheit zu nutzen und die Männer auszuwechseln. Er wies Coilla an, auf dem anderen Boot seinem Beispiel zu folgen. Als frische Kräfte am Ruder saßen, fuhren sie rasch weiter.
    Einige Stunden vergingen, bis Dweega wieder zu sich kam. Zögernd berichtete sie ihnen, was sie über Spurral und Salloss Vant wusste.
    »Weißt du, wohin sie fahren?«, fragte Stryke sie.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Ich kann nur ungefähr den Kurs angeben.«
    »Wirst du uns denn helfen, sie zu finden?«
    »Ich … ich habe Angst. Ich will nicht … zu diesem Mann zurück.«
    »Dieses Mal wird es anders laufen«, versprach Jup ihr. »Dir wird niemand mehr wehtun.«
    Sie blickte zwischen den Kriegern hin und her, zwischen den wettergegerbten, vernarbten Gesichtern, in denen entschlossene Augen funkelten. »Also gut.«
    »Wie weit liegen wir hinter ihrem Schiff?«, wollte Stryke wissen.
    »Möglicherweise sind sie näher, als wir dachten«, unterbrach Dallog. »Schaut nur.«
    Weit hinter ihnen war ein Schiff aufgetaucht. Wegen der Entfernung konnte man keine Einzelheiten erkennen, doch die weißen Segel waren deutlich auszumachen.

    »Ob sie das sind?«, fragte Jup mit belegter Stimme.
    »Nein«, widersprach Pepperdyne. »Das ist eine ganz andere Schiffsklasse.«
    »Was meinst du, Dweega?«, fragte Jup. »Erkennst du es?«
    »Er hat Recht. Das ist nicht das Schiff der Sammler, auf dem ich war.«
    »Wer sagt denn, dass sie nur ein Schiff haben?«, überlegte Dallog. »Es könnten durchaus mehrere sein.«
    »Das ist möglich«, stimmte Stryke zu. »Möglicherweise sind es sogar sehr viele Schiffe, weil es auf dieser Welt so viele Inseln gibt.«
    »Ich glaube nicht, dass es Sammler sind«, widersprach Pepperdyne. »Ich konnte das Schiff beobachten, während ihr das Mädchen versorgt habt. Es wechselt nicht die Geschwindigkeit und fällt nicht zurück, kommt aber auch nicht näher. Es behält die Peilung bei. Ich würde eher sagen, sie beschatten uns, wer auch immer das ist.«

19

    Viele der gefangenen Zwerge waren aus ihrer Lethargie gerissen worden, als die Entführer Dweega brutal über Bord geworfen hatten. Doch sie kannten die Sammler und ihren schrecklichen Ruf schon lange. Die Zwerge waren erbost und bekümmert über Dweegas Verlust und wollten handeln, blieben jedoch ängstlich. Spurral bemühte sich, dies zu ändern.
    Nachdem sie und Kalgeck ausgepeitscht worden waren, tat beiden der wunde Rücken weh. Die Sammler kümmerten sich nicht weiter um sie, aber das erwartete auch niemand. Allerdings bemühten sich einige Mitgefangene, ihnen zu helfen. Die wenigen bescheidenen Habseligkeiten, die sie am Körper getragen hatten, hatten die Entführer ihnen weggenommen und ihnen nur ein paar Gegenstände gelassen, die sie für wertlos hielten, darunter gewisse Kräuter und Salben,
welche die Zwerge gern bei sich führten. Diese Mittel verschafften den Verletzten nun ein wenig Erleichterung, denn sie nahmen dem Schmerz die Spitze und beschleunigten die Heilung.
    Natürlich freute Spurral sich nicht über die Auspeitschung, doch war sie auf eine verdrehte Weise beinahe dankbar dafür. Die Schläge hatten ihre Rachsucht geweckt, und ihre Tapferkeit hatte ihr die Achtung der anderen Gefangenen eingetragen. Seitdem waren sie etwas empfänglicher für geflüsterte aufrührerische Worte. Auch Kalgeck schien dank seiner Bestrafung eine neue Entschlossenheit gefunden zu haben.
    Spurral leitete die anderen umgehend an, sich Waffen anzufertigen. Sie konnten nichts stehlen, was

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