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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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her.«
    Zwei Matrosen näherten sich den stehenden Zwergen. Sie zogen nicht einmal ihre Waffen, denn sie nahmen an, es würde wie sonst auch keinerlei Widerstand geben.
    Einer kam geradewegs auf Spurral zu und grinste gehässig. Sie hielt die Arme hinter dem Rücken, damit er sie nicht sehen konnte, und ließ das gestohlene Messer aus dem Ärmel in ihre Hand gleiten.
    »Mach schon, Miststück«, knurrte er.
    Spurral stach schnell und entschlossen zu und traf
seinen Rumpf. Um sicher zu sein, wiederholte sie den Angriff noch zweimal. Der Mann verzog ebenso vor Überraschung wie vor Schmerzen das Gesicht und starrte den rasch wachsenden roten Fleck auf seinem Hemd an. Als seine Beine nachgaben und er zusammenbrach, packte sie sein Entermesser und zog es aus der Scheide. Als er aufs Deck prallte, wandte sie sich schon dem zweiten Mann zu. Auch dieser war völlig verblüfft. Sie nutzte sein Zögern aus und stach ihm die Klinge mit aller Kraft in den Leib. Auch er ging zu Boden.
    Tiefe Stille senkte sich über das Schiff. Gefangene und Matrosen starrten Spurral ungläubig und wie gebannt an. Einen schrecklichen Augenblick lang fürchtete sie, sie wäre allein, und keiner der anderen würde sie unterstützen.
    Dann aber rief Kalgeck: »Jetzt! Jetzt!«
    Schlagartig setzten sich die Zwerge in Bewegung und stießen laute Rufe aus.
    Auch die Männer schrien, und einige kreischten vor Angst. Spurral konnte beobachten, wie drei Zwerge über einen Matrosen herfielen und mit ihren behelfsmäßigen Beilen auf ihn einschlugen. Jemand entriss dem Mann das Schwert und richtete es gegen ihn. Ein anderer Matrose torkelte vorbei. Auf seinem Rücken hatte sich eine Zwergin festgeklammert, die unablässig mit einem erbeuteten Dolch auf ihn einstach. Wieder ein anderer sah sich von einem halben Dutzend Gefangenen hochgehoben. Sie warfen
den schreienden Mann über Bord. Einer der Handlanger, die Salloss Vant begleitet hatten, bekam eine Ladung aus einer Schlinge mitten ins Gesicht. Er sank zuckend auf die Knie. Überall herrschte das Chaos.
    Kalgeck hatte dem zweiten Mann, den Spurral erledigt hatte, das Entermesser abgenommen. Er war kein geübter Schwertkämpfer, wusste den Mangel jedoch durch wilde Entschlossenheit auszugleichen. Brüllend stürzte er sich auf eine Gruppe Matrosen, die schon von anderen Gefährten angegriffen wurde. Sie mussten zur Reling zurückweichen und hatten alle Mühe, die Zwerge abzuwehren.
    Die Zwerge hatten die Sammler überrumpelt, und so gerieten die Entführer rasch ins Hintertreffen. Spurral wusste jedoch, dass das Überraschungsmoment bald verspielt sein würde, wenn die Zwerge die Gelegenheit nicht auf der Stelle nutzten. Vant ging, wie ein Irrer mit dem Schwert fuchtelnd, auf die Zwerge los. Spurral beschloss, ihre Rechnung mit ihm zu begleichen.
    Sie war kaum sechs Schritte weit gekommen, da versperrte ihr schon ein Mannschaftsmitglied den Weg. Der Mann war mit einem Entermesser bewaffnet und beugte sich vor, um sie aufzuhalten. Spurral hätte lieber mit dem Stab gegen ihn gekämpft, konnte mit der Klinge jedoch ebenso gut umgehen wie mit jeder anderen Waffe. Außerdem war ihr Blutdurst erwacht. Sie griff an.

    Er war stark. Als ihre Klingen klirrend aufeinandertrafen, fuhr ihr der Ruck durch den ganzen Körper. Sie wechselten unnachgiebige Schläge, die so hart waren, als pralle Stein auf Stein. Obwohl Spurral als Zwergin nicht sehr groß war, bewegte sie sich gewandter als ihr Gegner und blieb außerhalb seiner Reichweite. Der Kerl war jedoch ausgesprochen stur und setzte verbissen nach. Außerdem gelang es ihm recht gut, ihre Hiebe abzuwehren; geschickt unterband er jeden ihrer Versuche, seine Deckung aufzubrechen.
    In dieser Pattsituation kam ihr das Glück zu Hilfe. Einige Zwerge hatten einen Matrosen in der Takelage bemerkt und mit ihren Schleudern unter Beschuss genommen. Als ihn die scharfen Geschosse trafen, verlor er den Halt, stürzte kreischend aufs Deck und landete mit einem lauten Krachen hinter Spurrals Gegner. Er drehte sich erschrocken um und ließ für einen Moment in seiner Wachsamkeit nach. Die kurze Ablenkung reichte aus.
    Spurral zögerte nicht länger. Sie stürmte los, das Entermesser vorgestreckt. Ihr Schwung trieb ihm die Klinge tief in die Brust. Wie ein nasser Sack fiel er rückwärts um und riss ihr dabei das Schwert aus der Hand. Sie stemmte den Stiefel auf die Brust des Toten und zog es wieder heraus.
    Dann richtete sie sich keuchend auf und wischte sich den Schweiß von der

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