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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Vants Entermesser und erkannte, dass es Kalgeck und zwei oder drei andere Zwerge waren.
    Sie starrten erst Vants leise dampfenden Leichnam und dann Spurral an und rissen mit einem Ausdruck, der zwischen Unglauben und Bewunderung schwankte, die Augen weit auf.
    »Bei allen Göttern«, flüsterte Kalgeck. »Ist dir auch nichts passiert, Spurral?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wie steht es da draußen?«
    Er riss sich von Vant los. »Wir haben die meisten Sammler erledigt. Ein paar halten sich noch.«
    »Die werden bald den Mut verlieren, wenn sie erfahren, dass ihr Anführer tot ist. Schaffen wir ihn hinaus, damit sie es sehen.«

    Sie schleppten den Toten nach draußen, wobei sie eine feuchte Schleifspur hinterließen, und legten ihn aufs Deck. Das Messer steckte noch in seiner Brust.
    Inzwischen hatte sich ein Patt ergeben. Die Mehrheit der Sammler, die noch nicht aufgegeben hatten, drängten sich auf der Brücke. Doch der Besitz des Steuerruders bedeutete nichts, da die Zwerge fast das gesamte Schiff und vor allem die Takelage in Besitz genommen hatten. Ohne Kontrolle über die Segel konnte das Schiff nicht manövrieren.
    Als die letzten Sammler Vants Leichnam sahen, verflog ihre Entschlossenheit. Die Zwerge versicherten ihnen, dass ihnen nichts geschehen würde. Ob sie dies glaubten oder nicht, den Matrosen blieb nichts anderes übrig, als sich zu ergeben.
    Die Inselbewohner hatten nun zwanzig körperlich unversehrte und etwa ein Dutzend verwundete Gefangene, die sie unter Deck in das Gefängnis scheuchten, in dem sie vorher selbst gehockt hatten.
    Als die Gefangenen hinabstiegen, sagte Spurral: »Es sieht so aus, als hättet ihr jetzt selbst ein paar Sklaven. «
    »Das ist nicht unsere Art«, widersprach Kalgeck.
    »Das ist lobenswert. Also Geiseln, um die Sammler davon abzuhalten, euch noch einmal heimzusuchen. «
    »Ich dachte, wir könnten sie vielleicht gegen einige von unserem Volk eintauschen, die sie früher mitgenommen haben.«

    »Das ist eine gute Idee.«
    »Immer vorausgesetzt, wir finden sie. Das könnte schwierig werden.«
    »Ich weiß. Aber ihr solltet dies als eine günstige Gelegenheit sehen.«
    »Warum?«
    »Ihr könntet eure alte Heimat verlassen. Es gibt eine ganze Welt, die ihr erkunden könnt. Die Furcht hat euch auf eurer Insel ebenso sicher festgehalten, wie die Entführer es auf dem Schiff getan haben.«
    So hatte Kalgeck es noch gar nicht betrachtet. »Ja«, meinte er traurig. »Vielleicht sollten wir das tun.«
    Als sie ein Platschen hörten, drehten sie die Köpfe herum. Die Zwerge warfen die toten Menschen über Bord.
    »Ich kann gar nicht glauben, dass wir sie besiegt haben«, sagte Kalgeck. »Es scheint … es kommt mir so unwirklich vor.«
    »Wir haben es geschafft, weil sie nicht damit gerechnet haben. Das ist eine gute Lektion. Vergesst sie nicht.«
    »Wir haben es nur deinetwegen geschafft. Wärst du nicht gewesen …«
    »Nein, ihr habt es selbst vollbracht. Ihr musstet nur begreifen, dass ihr dazu fähig seid und eure Angst überwinden könnt.«
    »Es hatte seinen Preis.« Er nickte in Richtung der toten Zwerge, die mit Laken verhüllt auf dem Deck lagen.

    »Die Freiheit hat immer ihren Preis, Kalgeck. Hoffentlich gelangt ihr zu der Überzeugung, dass es richtig war, diesen Preis zu bezahlen.«
    »Was tun wir jetzt?«
    »Wir segeln zu eurer Insel.«
    »Wie denn? Wir verstehen ein wenig von der Seefahrt, aber wir bleiben immer dicht an der Küste und fahren vor allem mit Kanus.«
    »Wir werden schon zurechtkommen. Wenn nötig, können wir auch ein paar Menschen dazu bringen, uns zu helfen.«
    »Ob sie dazu bereit sind?«
    »Welche anderen Möglichkeiten haben sie schon? Wollen sie vielleicht ewig mit uns auf dem Meer treiben? Wir können ihnen jedenfalls erklären, dass ihr Leben davon abhängt.«
    Er lächelte. »Genau.«
    »Du lernst schnell. Aber jetzt lass uns aufbrechen, ja? Es gibt da jemanden, dessen Gesellschaft ich vermisse. «
     
    Jup war in seiner Melancholie versunken. Die meiste Zeit stand er allein im Bug und hielt Ausschau nach einem Segel oder sonst etwas, das ihm neue Hoffnung schenken mochte.
    Stryke legte ihm eine schwielige Hand auf die Schulter. »Es bringt doch nichts, wenn du immer nur brütest. «
    »Was soll ich sonst tun?«

    »Du könntest dich ans Ruder setzen, wenn wir das nächste Mal wechseln. So kannst du deine Sorgen durch Arbeit vergessen.«
    Jup lächelte ironisch. »Das mag ich so an euch Orks. Ihr seht immer alles so … so praktisch. Aber

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