Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Stirn. Als sie aufblickte, stand Salloss Vant, mit einem blutigen Entermesser bewaffnet, direkt vor ihr.

    Er hatte das Gesicht zu einer dämonischen Fratze verzerrt. Seine Augen waren wie glühende Kohlen, und er konnte vor Wut kaum sprechen. »Du … wirst … jetzt … sterben.«
    »Versuch’s doch.« Sie bemühte sich sehr, ihm ihre Angst nicht zu zeigen.
    Er aber hatte genug geredet, stieß einen Schrei aus und griff an.

20

    In seiner blinden Raserei vergaß Vant jegliche Fechtkunst, die er vielleicht einmal erlernt hatte, und ging wie ein wilder Stier auf Spurral los. Abgesehen von dem Entermesser fuchtelte er auch noch mit einem langen Dolch herum. Er schwenkte die Waffen wie ein besessener Jongleur, dass die Klingen nur so durch die Luft zischten.
    Spurral zog sich hastig zurück, blieb ständig in Bewegung und versuchte zu erahnen, wo und wie er als Nächstes zuschlagen würde. Wie sie bald herausfand, war das bei einem Gegner, der mit dämonischem Ingrimm kämpfte, praktisch unmöglich. So musste sie sich darauf beschränken, ihm weiterhin auszuweichen. Lange würde das jedoch nicht mehr gutgehen. Irgendwann musste sie sich ihm stellen.
    Der erste Schlag, den sie abwehrte, ließ sie taumeln.
Der zweite hätte sie beinahe niedergestreckt. Wieder zog sie sich zurück, immer nur ein paar Schritte auf einmal, und täuschte einen Angriff vor, der ihn auf dem falschen Fuß erwischen sollte. Doch sie musste sich rasch ducken, als seine Klinge über ihren Kopf hinwegpfiff.
    Im Hintergrund schrien und kreischten die Zwerge und Menschen, während ihre Klingen klirrten. Überall kämpften die Gefangenen jetzt gegen die Sammler an. Die Überraschung hielt doch länger an, als Spurral angenommen hatte, und die Inselbewohner wussten den Vorteil zu nutzen. Zahlreiche tote und verwundete Matrosen lagen schon auf dem Deck oder wehrten sich verzweifelt, während sie sich vor der Übermacht der Zwerge zurückzogen. Einige Mannschaftsmitglieder, die Nachtwache gehabt hatten, wurden nun, da der Aufstand begann, brutal aus dem Schlaf gerissen.
    Nicht, dass die Zwerge in jeder Hinsicht überlegen gewesen wären. Sie hatten es mit erfahrenen Piraten zu tun. Der Beweis dafür waren die vielen toten und verletzten Zwerge.
    Spurral hatte große Mühe, ihrem Gegner auszuweichen, der wie ein Wilder mit zwei Klingen gleichzeitig herumfuchtelte. Schon bewegte sie sich etwas langsamer, und ihre Arme wurden bleischwer. Bevor die Ermüdung sie vollends im Griff hatte, ergriff sie die Initiative, ging auf Vant los und schwenkte ihr Schwert wie eine Sichel.

    Nun musste er eilig ausweichen. Er war wendig genug, um ihrem niedrig geführten Streich zu entkommen. Doch seine Wut nahm noch zu, und er ging seinerseits sofort wieder zum Angriff über. Erneut kreuzten sie die Klingen, und wieder erschütterte der Schlag Spurral bis ins Mark.
    Es war kein ausgeglichener Kampf. Spurral musste sich rasch eine neue Strategie einfallen lassen, denn sonst wäre sie verloren. Ihr fiel ein, dass sie vielleicht nicht beeinflussen konnte, wie er kämpfte, während sie durchaus bestimmen konnte, wo sie gegen ihn antrat. Sie drehte sich um und lief fort. Er stieß einen wilden Schrei aus und stürmte hinterher.
    Sie rannte in einen der wenigen Bereiche des Schiffs, die ihr vertraut waren. Unterwegs musste sie über Leichen hinwegspringen und anderen Kämpfern ausweichen. Irgendwann versuchte ein Sammler, ihr den Weg zu versperren. Ohne langsamer zu werden, wehrte sie sein Entermesser ab und überließ ihn den drei Zwergen, die sich ihm von hinten näherten.
    Keuchend erreichte Spurral die halboffen stehende Tür der Kombüse und warf sie mit einem Tritt ganz auf. Vant war ihr dicht auf den Fersen. Erleichtert stellte sie fest, dass der Raum leer war. Sie eilte hinein, und im nächsten Augenblick polterte der Kapitän hinter ihr her.
    »Du kleines Biest!«, kreischte er. Ihm stand inzwischen der Schaum vor dem Mund. »Bleib stehen und nimm, was du verdient hast!«

    »Wenn du mich haben willst, dann musst du mich holen«, fauchte sie. Es war eine kühne Herausforderung, denn er stand zwischen ihr und dem einzigen Ausgang.
    Sie konnte nur hoffen, dass er in der Enge nicht richtig ausholen konnte. Möglicherweise hatte sie hier, da sie kleiner war, einen gewissen Vorteil. Hilfreich war auf jeden Fall, dass es in der Kombüse reichlich Waffen gab. Wurfgeschosse, um es genauer zu sagen. Sie schnappte sich einen eisernen Kochtopf und schleuderte ihn nach dem

Weitere Kostenlose Bücher