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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ebenfalls zu drehen und noch einmal zuzuschlagen.
    Diesmal traf ihr Streich, wie er sollte. Sie versenkte die Klinge zu einem Drittel im Bauch des Uni. Dann riss sie das Schwert wieder heraus, hob es und ließ es auf seinen Kopf heruntersausen. Leblos sackte der Mann zu Boden.
    Schwer atmend warf Coilla einen Blick zu Pepperdyne. Er hatte seinen Gegner bereits bezwungen und bückte sich, um den tödlichen Hieb anzubringen. Als er dem Uni die Kehle durchgeschnitten hatte und sich aufrichtete, fing sie seinen Blick ein und nickte, um sich zu bedanken. Dabei wunderte sie sich, dass er auf ihrer Seite gegen seine eigene Art kämpfte.
    »Seht euch das an!«
    Haskeer deutete auf einen Reiter am Rand der Lichtung. Es war unverkennbar eine Frau. Ihr langes blondes Haar wehte offen hinter ihr, und sie trug einen Harnisch, der
im schwachen Sonnenlicht metallisch glänzte. Sie ritt einen makellosen Schimmel, der stieg, während sie mit erhobenem Schwert ihre verbliebenen Gefolgsleute sammelte.
    »Milde Hobrow«, fauchte Coilla.
    »Das Miststück. Warum hat man auch nie einen Bogen zur Hand, wenn man ihn braucht?«
    Die Frau nahm ihr Pferd herum und verschwand zwischen den Bäumen.
    Auch die Verteidiger in der vordersten Linie, dicht am Wehrgraben, hatten die Anführerin bemerkt. Ihre Anhänger zogen sich zusammen mit ihr zurück, die Nachzügler wurden von wütenden Zwergen gehetzt und mit Pfeilen und Speeren eingedeckt. Überall auf der Lichtung wichen die Unis zurück.
    »War wohl eher ein letztes Stöhnen als die zweite Welle«, meinte Stryke, als er sich umsah.
    Breggin nickte.
    »Wir können hier nicht mehr viel tun. Ruf die Truppe zusammen, sie sollen die Waffen einsammeln.«
    Der Soldat grunzte und trollte sich.
    Stryke betrachtete die Überreste des Gemetzels. Ein Dutzend tote Zwerge lagen herum, aber erheblich mehr Menschen. Noch viel größer war die Zahl der gehfähigen oder liegenden Verwundeten. In die letzte Kategorie fielen allerdings keine Orks. Lebende Menschen gab es überhaupt keine mehr. Mit seiner Truppe im Gefolge kehrte er zu den Hütten zurück.
    Die anderen Vielfraße hatten sich bereits dort versammelt.
    »Jemand verletzt?«, rief Stryke.
    »Mehrere«, antwortete Dallog, »aber keiner schwer.«

    »Coilla? Alles klar?«
    »Das hier?« Sie wedelte geringschätzig mit der bandagierten Hand. »Das ist bloß ein Kratzer.«
    »Sie ist nicht die Einzige, die einen Kratzer abbekommen hat«, warf Haskeer ein.
    »Was meinst du damit?«, fragte Stryke.
    »Wheam.«
    Stryke seufzte. »Was ist mit ihm?«
    »Er hat einen Pfeil im Arsch.« Mit dem Daumen deutete er über die Schulter.
    Eine kleine Gruppe näherte sich. Mehrere Burschen trugen Wheam, der mit dem Gesicht nach unten auf einem Brett lag. Aus seinem Hinterteil ragte ein Pfeil. Standeven folgte mit verdrossenem Gesicht.
    Haskeer konnte seine Schadenfreude nicht verhehlen. »Das wird ja immer besser«, fuhr er fort. »Das ist einer von unseren Pfeilen.«
    Wheams behelfsmäßige Trage wurde unsanft auf den Boden gesetzt. Er stöhnte laut.
    »Kümmere dich um ihn«, befahl Stryke.
    Dallog kniete nieder und kramte in seiner Arzttasche herum.
    Etwas abseits fand Coilla Gelegenheit, unter vier Augen mit Pepperdyne zu reden.
    »Danke«, sagte sie.
    Er nickte nur.
    »Du bist ein guter Kämpfer.«
    Der Mensch lächelte ein wenig gezwungen.
    »Wo hast du das gelernt?«, bohrte sie.
    Er zuckte mit den Achseln. »Hier und da«, antwortete er ausweichend.

    »Du redest mich schon wieder in Grund und Boden.«
    Dieses Mal war sein kleines Lächeln gar nicht so unfreundlich. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich will sie hören.«
    »Pepperdyne!« Standeven drängelte sich zu ihnen durch.
    Pepperdynes Gesichtsausdruck war sofort wieder verschlossen wie zuvor.
    »Dein Platz ist an meiner Seite«, ermahnte ihn der ältere Mann.
    »Ich weiß.«
    Coilla fand sein Verhalten beinahe unterwürfig. »Was ist das nur mit euch beiden?«, fragte sie.
    »Coilla!« Stryke winkte sie zu sich.
    Mit einem letzten scharfen Blick ließ sie die beiden Menschen stehen.
    Stryke beriet sich mit Jup und Spurral, die sehr besorgt dreinschauten.
    »Was ist los?«, fragte Coilla.
    »Unser Volk hat einen hohen Preis bezahlt«, erwiderte Spurral mit einer Geste zum Schlachtfeld hin.
    »Aber ihr habt euch gut geschlagen. Besonders, da ihr so wenig kampferprobte Veteranen habt.«
    »Jetzt sind wir weniger denn je«, warf Jup düster ein.
    »Bei jedem Kampf gibt es Tote«, erklärte Stryke. »Das

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