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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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dem Boden geriet sie in Wallung, als steige an einem Sommernachmittag über Felsen die erwärmte Luft auf. Ein trüber, strahlender Fleck erschien und wurde größer. Daraus entstand ein schneller Wirbel, in dem bunte Punkte kreisten. Aus dem Wirbel wehte ein Lufthauch
heraus, der sich rasch zu einem starken Wind, dann gar zu einem Sturm entwickelte. Das Gras neigte sich unter seiner Kraft, auch die Pflanzen und Bäume mussten sich beugen.
    Es endete mit einem grellen weißen Blitz, der so hell war wie die Mittagssonne.
    Das klaffende, wirbelnde Loch spie seine Fracht aus. Gestalten taumelten über das Gras.
    Schlagartig erstarb der Wind, und der Wirbel verschwand.
    Schwefelgestank hing in der Luft.
    Dreißig oder mehr Gestalten lagen am Flussufer. Eine ganze Weile regte sich niemand, dann richteten sie sich nach und nach auf. Ein paar stöhnten, einige übergaben sich.
    Stryke und Coilla waren unter den Ersten, die wieder auf die Beine kamen.
    »Bei den Göttern, es wird beim zweiten Mal nicht leichter.« Coilla schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu überwinden. Dann sah sie sich um. »Hast du uns nach Hause gebracht? Nach Ceragan?«
    »Nein. Es sieht zwar ganz danach aus, aber ich habe die Sterne auf den Ort eingestellt, den Seraphim uns beschrieben hat.«
    »Es soll doch ein unterdrücktes Land sein, oder? Und es gibt hier Orks?«
    Er sah sich um. »Irgendwo.«
    »Vorausgesetzt, wir sind am richtigen Ort herausgekommen. «
    »Das werden wir bald wissen.« Stryke wurde bewusst, dass er immer noch die zusammengefügten Sterne festhielt.
Er pflückte einen heraus und gab ihn ihr. Er war grün und hatte fünf Stacheln. »Willst du immer noch …?«
    »Klar.« Sie nahm ihn. »Das ist ein anderer. Vorher hatte ich einen blauen, der nur …«
    »Spielt das eine Rolle?« Er löste auch die anderen voneinander und steckte sie in seine Gürteltasche.
    »Nein, natürlich nicht. Das war dumm. Ich bin wohl noch benommen von der Reise hierher. Wo auch immer dieses Hier ist.«
    Jup und Spurral kamen zu ihnen. Sie waren bleich und standen unter einem leichten Schock.
    »Das ist aber eine höllische Art zu reisen«, meinte Jup.
    »Wo sind wir überhaupt?«, wollte Spurral wissen.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Stryke. »Auf jeden Fall dort, wo wir unsere Aufgabe erfüllen müssen.«
    Haskeer hatte die Truppe vergattert, jetzt kam auch er herüber.
    »Alles klar?«, wollte Stryke wissen.
    »Mehr oder weniger, was aber nicht unbedingt seinen Leuten zu verdanken ist.« Er sah Jup finster an.
    »Meine Leute waren nicht bei Sinnen«, räumte Jup ein. »Sie dachten eben, sie hätten Grund zur Klage.«
    »Grund zur Klage? Das ist aber mal eine nette Umschreibung. «
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ihr Zwerge seid wechselhaft wie der Wind.«
    »Was soll das heißen?«
    »Was da drüben passiert ist – dass sie sich gegen uns gewandt haben … Nun, dafür seid ihr ja bekannt.«
    »Ach, die alte Leier mal wieder.«

    »Und sie hat sogar einen Namen.« Haskeer beugte sich drohend über Jup. »Verrat.«
    Jup hatte große Mühe, sich zu beherrschen. »Einige Angehörige meines Volks … einige wenige … vermochten der erzwungenen Armut zu entkommen, indem wir uns als Glücksritter verdingten. Du könntest sagen, ich habe das ebenfalls getan, als ich mich Jennestas Horde anschloss. Es war übrigens das Heer, in dem auch du gedient hast.«
    »Du konntest dich frei entscheiden. Wir nicht. Pisspott. « Er stieß dem Zwerg den Zeigefinger fest auf die Brust.
    »Wollen wir das gleich an Ort und Stelle klären?« Jup ballte die Hände zu Fäusten.
    »Jup, bitte!«, flehte Spurral. »Dies ist nicht der richtige Augenblick, um …«
    »Wann immer du willst«, knurrte Haskeer. Auch er hob die mächtigen Fäuste.
    Stryke ging dazwischen und stieß sie zur Seite. »Hört auf damit!«, brüllte er. »Wir sind eine disziplinierte Truppe, kein Gesindel!«
    »Er hat angefangen«, murmelte Jup.
    »Das reicht! Ich werde keine Unordnung dulden, und wenn es gar nicht anders geht, lasse ich euch auspeitschen, um es euch einzubläuen.«
    Haskeer und Jup zogen es vor, sich gegenseitig anzustarren, statt Strykes Blick zu erwidern.
    »Genau wie in alten Zeiten, was?«, durchbrach Coilla die angespannte Stille. »Du hast ein kurzes Gedächtnis, Haskeer. Wann hätte Jup uns je im Stich gelassen? Auch Spurral hat heute tapfer gekämpft.«

    »Na, das ist doch prima, oder?«, erwiderte Haskeer nicht ohne Spott. »Dann hast du jetzt ja noch eine Frau, mit der du

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