Die Orks - Blutrache - Roman
Langhäuser sitzen. Die Vielfraße bedankten sich winkend, doch die Zwerge achteten nicht auf sie. Sie waren vollauf damit beschäftigt, die Reihe der Reiter zu lichten.
Damit war der Angriff der Unis jedoch keineswegs ausgestanden. Immer noch drangen sie bis auf die Lichtung vor, auch wenn es weniger wurden. Jup und seine Kameraden schnappten sich wieder ihre Schwerter.
Die Kämpfer im äußersten Ring hatten mit den feindlichen Reitern alle Hände voll zu tun. Ihre Aufgabe bestand vor allem darin, den Zustrom der Gegner so weit wie möglich auszudünnen. Haskeer und Coilla sahen
sich mit ihren Leuten einem ausgewachsenen Kavallerieangriff ausgesetzt. Tote und sterbende Menschen, Zwerge und Pferde lagen überall im Kampfgebiet herum, doch das Gefecht ging weiter.
Haskeer packte eine herrenlose Lanze und pfählte einen angreifenden Uni. Der Angriff fegte den Mann förmlich vom Pferd, der Speer blieb in seiner Brust stecken. Also gebrauchte Haskeer seine zuverlässige Klinge, um den nächsten Eindringling anzugehen.
Coilla hatte großzügig ihre Messer verteilt, jetzt besaß sie nur noch drei. Eines warf sie nach einem tobenden Reiter. Sie hatte auf die Brust gezielt, doch er drehte sich im letzten Moment herum, sodass die Klinge über seiner Achsel einschlug. Immerhin war der Wurf fest genug gewesen, um ihn im Sattel schwanken zu lassen. Er verlor die Kontrolle über sein Pferd, die Zügel pendelten frei umher. Zwei Orks packten sie und zogen fest daran, um Pferd und Reiter zu Fall zu bringen. Mit Speeren und Beilen setzten sie seinem Leben ein Ende.
Auch Pepperdyne kämpfte verbissen. Er schien nicht zu ermüden, seine Geschicklichkeit ließ nicht nach. Schneller, als das Auge folgen konnte, schwang er ein erbeutetes Schwert, schlitzte Kehlen auf, durchbohrte Lungen und trennte Gliedmaßen ab. Bisher hatte er noch jeden Gegner im Kampf oder durch eine List bezwungen.
Coilla hatte indessen einen weiteren Reiter aufs Korn genommen, der mit einer Axt über eine Gruppe von Zwergen herfallen wollte. Einem hatte er gerade den Schädel gespalten, der Tote fiel zu Boden wie ein Stein. Sie zog ihr vorletztes Messer, zielte genau und hoffte dieses Mal auf einen tödlichen Wurf.
Sie verfehlte ihr Ziel. Das Messer streifte den Hals seines Pferds. Erschrocken bäumte sich das verletzte Tier auf und warf den Reiter ab. Er stürzte schwer, kam aber wutentbrannt sofort wieder auf die Beine. Dann bemerkte er Coilla und kämpfte sich in ihre Richtung vor. Sie machte sich schon auf den Nahkampf mit ihm gefasst, als eine Klinge sie um Haaresbreite verfehlte. Unbemerkt hatte sich ein anderer Uni aus dem Gedränge gelöst und griff sie an.
Coilla drehte sich zu ihrem neuen Gegner um, ihre Schwerter prallten laut klirrend aufeinander. Wie besessen teilten sie Hiebe aus. Der Mann war kräftig, und was ihm an Geschicklichkeit fehlte, machte er durch seine Stärke wett. Fechten konnte man es kaum nennen, sie prügelten einfach wild aufeinander ein. Coilla musste einige harte Schläge parieren.
Dann hatte der Mensch Glück. Sie war einem wilden Schwinger zu spät ausgewichen, und seine Klinge schälte von den Knöcheln ihrer Schwerthand die Haut ab, sodass die Waffe ihr entglitt. Sie flog davon und war nicht mehr zu erreichen. Coilla wich zurück und wollte ihren letzten Dolch ziehen, die einzige Waffe, die sie jetzt noch hatte. Als sie danach tastete, tauchte auch der vom Pferd gestürzte Uni vor ihr auf.
Die beiden Menschen starrten sie böse an und kamen näher. Einer hatte ein Breitschwert, der andere eine Axt. Mit einem Dolch war sie ihnen, vor allem im Hinblick auf die Reichweite, hoffnungslos unterlegen. So konnte sie sich nur ducken und versuchen, den Angriffen auszuweichen. Doch die Zeitspanne, die sie ihnen entgehen konnte, war begrenzt. Schnell verlor sie
an Boden. Die Menschen rückten nach und wollten sie töten.
»Coilla!«
Auf einmal war Pepperdyne da. Er warf ihr ein Schwert zu, dann griff er den zweiten Uni an und überließ ihr den Axtträger.
Sie legte sofort los und wollte dem Gegner ein schnelles Ende bereiten. Zuerst tauchte sie unter einem Axthieb durch, dann drang sie schnell und geduckt, mit vorgestreckter Klinge, auf ihn ein. Er wich aus und drehte sich halb, um ihrem Angriff auszuweichen. Coillas Schwert traf ihn, glitt aber ab und streifte nur seine Hüfte. Es war keineswegs eine tödliche Verletzung, andererseits aber schmerzhaft genug, um ihn zu behindern. Das gab Coilla genügend Raum, sich
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