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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gaben nach, er stürzte. Der Boden war uneben, und er rollte noch ein Stück, ehe er liegen blieb.
    Wachsam schlichen Haskeer und Stryke näher.
    Stryke stieß ihn mit der Fußspitze an. Als keine Reaktion kam, trat er zweimal fester zu. Das Wesen regte sich nicht. Er bückte sich und tastete am Hals den Puls. Nichts.
    Haskeer starrte das Wesen an. Er war außer sich. »Was hat so einer hier zu suchen?«, fragte er. »Und was hat ihn umgebracht?«
    »Ich kann keine offensichtlichen Verletzungen erkennen«, erklärte Stryke, während er die Leiche untersuchte. »Komm, hilf mir mal.«
    Haskeer kniete nieder, und sie drehten den Körper herum.
    »Damit wäre das beantwortet«, sagte Stryke.
    Das Menschenwesen hatte ein Messer im Rücken.

2

    Sie pirschten sich an die Höhle an, um sich zu vergewissern, dass ihnen dort nicht etwa Menschen auflauerten.
    In der überraschend großen und hohen Höhle roch es noch ein wenig nach Schwefel, doch sie konnten im Zwielicht niemanden entdecken. Dann kehrten sie zu dem Toten zurück.
    Stryke bückte sich, packte den Dolch und zog ihn heraus. Das Blut wischte er am Mantel des toten Mannes ab. Die Klinge war leicht gekrümmt, und der silberne Griff war mit gravierten Zeichen geschmückt, die ihm fremd erschienen. Er stieß den Dolch in den Boden.
    Zusammen drehten sie den Toten wieder herum. Die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, was das hellrote Haar und die Sommersprossen nur noch deutlicher hervortreten ließ.
    Der Mensch trug an einer dünnen Kette ein Amulett um den Hals. Die Zeichen darauf unterschieden sich von denen auf dem Dolch, waren den Orks aber ebenso unvertraut.
In den Jackentaschen und Hosentaschen des Toten war nichts zu finden, auch hatte er keinerlei Waffen bei sich.
    »Der ist nicht gerade für eine lange Reise ausgerüstet«, bemerkte Haskeer.
    »Und Sterne hat er auch keine.«
    »So viel zu der Idee, sie wären ein Schlüssel.«
    »Warte mal.«
    Stryke zog dem Mann einen Stiefel aus, hielt ihn am Absatz, schüttelte ihn und warf ihn weg. Als er das Gleiche mit dem anderen Stiefel tat, fiel etwas heraus. Es war so groß wie ein Entenei und in dunkelgrünes Tuch gewickelt.
    Das Ding sprang über den Boden und landete vor Haskeer. Er wollte es ergreifen, dann hielt er inne. »Das könnte …«
    »Der sieht nicht besonders gefährlich aus.« Stryke nickte zur Leiche hin. »Das gilt vermutlich auch für die Sachen, die er im Stiefel hat.«
    »Bei denen weiß man nie so genau«, erwiderte Haskeer düster.
    »Tja, irgendwann müssen wir es uns ansehen.« Stryke zögerte noch kurz, dann ob er den Gegenstand auf.
    Sobald das Tuch entfernt war, kam nicht etwa eine kleinere Form der Sterne zum Vorschein, wie sie es schon beinahe erwartet hatten, sondern ein Edelstein. Ob er wertvoll war oder nur eine Nachbildung aus Glas, wussten sie nicht zu sagen. Jedenfalls füllte er die Hand eines Orks gut aus und war schwer. Eine Seite war flach, die andere hatte viele kleine geschliffene Flächen, und im ersten Augenblick konnte man ihn für schwarz halten. Erst
als sie genauer hinsahen, erkannten sie, dass der Edelstein die Farbe vom dunkelsten Rotwein hatte.
    »Vorsicht«, warnte Haskeer.
    »Sieht doch ganz harmlos aus.« Stryke strich über die glänzende Oberfläche. »Ich frage mich, ob … verdammt! « Er warf den Edelstein weg.
    »Was ist los? Was ist passiert?«
    »Heiß!«, klagte Stryke, blies sich auf die Finger und wedelte mit der Hand. »Verdammt heiß.«
    Der Edelstein lag im Gras, die rote Färbung war jetzt deutlicher zu erkennen.
    »Der macht irgendwas, Stryke!« Haskeer hatte wieder das Schwert gezogen.
    Stryke vergaß seine Schmerzen und starrte nur.
    Der Edelstein glühte. Auf einmal entstand lautlos ein Strahl, der eigentlich weniger an Licht und eher an Rauch erinnerte. Es war ein sehr disziplinierter Rauch, hell wie Schnee, der vollkommen gerade nach oben stieg und sich von der abendlichen Brise nicht stören ließ. Am oberen Ende der Rauchsäule, die mittlerweile größer war als die Orks, bildete sich eine breite, ovale Form heraus. Sie wirbelte und schimmerte.
    »Das ist eine Sprengfalle!«, schrie Haskeer und machte Anstalten, mit der Klinge auf den Edelstein einzuschlagen.
    »Nein!«, protestierte Stryke. »Warte! Schau nur! «
    Die Rauchsäule, die vom Edelstein aufstieg, war inzwischen nicht mehr weiß, sondern blau. Dann wechselte die Farbe zu Rot, das Rot schließlich zu Gold. Andauernd änderte sich die Farbe, bis die Rauchsäule in schneller

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