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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Gebieterin Jennesta. Vielleicht verschafft uns das einen Vorteil.« Alfray warf einen Blick auf die Kolonne hinter sich, während Kestix das verdaute. Als er sich wieder umdrehte, kam die nächste Frage.
    »Wie sehen Sie unser Unternehmen im Drogawald, Gefreiter? Gehen wir direkt vor und schnappen uns den Stern?«
    »Nein. Wir gehen so nah wie möglich an das Dorf dieses Keppatawn heran und beobachten. Wenn alles keinen allzu feindseligen Eindruck macht, versuchen wir zu verhandeln. Aber im Wesentlichen beobachten wir nur und warten ab, bis der Rest des Trupps auftaucht.« Sehr zögerlich fragte Kestix:
    »Und glauben Sie, dass er auftauchen wird?« Alfray fand die Frage ein wenig bestürzend.
    »Seien Sie nicht defätistisch, Soldat«, erwiderte er ein wenig streng.
    »Wir müssen glauben, dass wir uns später wieder mit Strykes Gruppe vereinigen.«
    »Das war nicht als Respektlosigkeit dem Hauptmann gegenüber gedacht«, versicherte der Gemeine rasch.
    »Es ist nur so, dass wir die Dinge nicht mehr im Griff zu haben scheinen.«
    »Ich weiß. Aber vertrauen Sie Stryke.« Er fragte sich flüchtig, ob das ein guter Rat war. Nicht, dass er glaubte, man könne Stryke nicht vertrauen. Es war nur so, dass er das unbestimmte Gefühl nicht abschütteln könnte, dass ihr Anführer sich mehr aufgeladen hatte, als er tragen konnte. Seine Überlegungen wurden durch Rufe aus der Kolonne unterbrochen, und dann rief Kestix:
    »Gefreiter! Sehen Sie doch!« Alfray schaute voraus und sah eine Kolonne von vier Ochsenkarren, die gerade aus einer Kurve auftauchten. Der Weg, auf dem sich die Orks und die Karren befanden, verlief durch eine Senke mit steil ansteigenden Seiten. Eine Seite würde der anderen Platz machen müssen. Es war noch nicht möglich, die Insassen der Karren auszumachen. Alfray gingen mehrere Gedanken durch den Kopf. Der erste war, wenn sein Trupp umkehrte, würde das Aufmerksamkeit erregen. Ganz zu schweigen davon, dass es nicht in der Natur von Orks lag davonzulaufen. Sein anderer Gedanke war, falls sich die Insassen der Karren als feindselig erwiesen, war es unwahrscheinlich, dass sie zahlreicher waren als sein Trupp. Deswegen betrachtete er das Kräfteverhältnis als nicht unüberwindlich.
    »Wahrscheinlich sind das nur Leute, die friedlich ihren Geschäften nachgehen«, sagte er zu Kestix.
    »Und wenn es Unis sind?«
    »Wenn es sich um Menschen handelt, egal welcher Art, töten wir sie«, informierte Alfray ihn kategorisch. Als die beiden Gruppen sich einander näherten, identifizierten die Orks die Rasse in den Karren.
    »Gnome«, sagte Alfray.
    »Könnte schlimmer sein, Herr Gefreiter. Die kämpfen wie junge Hasen.«
    »Ja, und sie neigen dazu, für sich zu bleiben.«
    »Sie sind überhaupt nur dann bedrohlich, wenn sich jemand für ihren Hort interessiert. Und ich meine mich zu erinnern, dass ihre Magie etwas damit zu tun hat, unterirdische Goldadern zu finden, also dürfte auch das kein Problem sein.«
    »Falls geredet werden muss, überlassen Sie das mir.« Alfray drehte sich um und bellte der Kolonne einen Befehl zu.
    »Bleibt in Reih und Glied. Waffen werden nur gezogen, wenn es nötig wird.
    Gehen wir die Sache locker an, ja?«
    »Glauben Sie, die Gnome wissen, dass ein Preis auf unseren Kopf ausgesetzt ist?«, fragte Kestix.
    »Vielleicht. Aber wie Sie schon sagten, normalerweise sind Gnome keine Kämpfer. Es sei denn, schlechte Manieren und stinkender Atem zählen als Waffe.« Der führende Karren war jetzt nur noch einen Steinwurf von Alfrays Kolonne entfernt. Zwei Gnome saßen auf dem Kutschbock. Hinter ihnen auf der Ladefläche des Karrens standen noch mehr. Die eigentliche Ladung war mit einer weißen Plane zugedeckt. Alfray hob die Hand und ließ die Kolonne anhalten. Die Karren hielten ebenfalls. Die beiden Gruppen starrten einander einen Moment lang an. Manche behaupteten, Gnome sähen aus wie missgebildete Zwerge. Sie waren von der Statur her klein und außergewöhnlich muskulös. Sie hatten große Hände, große Füße und große Nasen. Sie hatten weiße Bärte und buschige weiße Augenbrauen. Ihre Kleidung bestand aus einem praktischen groben Wams und einer einfarbigen Hose.
    Manche trugen einen Schal, andere eine weiche Mütze mit hängenden Quasten. Alle Gnome sahen unglaublich alt aus, selbst wenn sie gerade erst geboren waren. Alle hatten eine Kunst daraus gemacht, finster dreinzuschauen. Nach einem Augenblick allgemeinen Schweigens verkündete der Fahrer des führenden Karrens

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