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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Während ihm die Luft aus der Lunge gequetscht wurde, sah Stryke verschwommen, wie sein Pferd wieder auf die Beine kam und davongaloppierte. Es lief zum entfernten Ende der Schlucht und in dieselbe Richtung wie der Reiter mit dem Zylinder.
    Der Kobold, der mit ihm zu Boden gegangen war, gab ein Stöhnen von sich. Von einer Berserkerwut gepackt, stolperte Stryke zu dem Geschöpf und machte seinem Zorn Luft. Er kniete sich auf die Brust des Kobolds und verwandelte dessen Gesicht mit seinen Fäusten in blutigen Brei. Ein wehklagender, schriller Ton hallte durch die Schlucht.
    Er schaute auf. Mittlerweile ein gutes Stück entfernt, hatte der entkommene Bandit ein schlankes kupferfarbenes Horn an die Lippen gesetzt und blies hinein. Als das Signal die Kobolde erreichte, die gegen Coilla und Jup kämpften, wichen sie zurück und ergriffen die Flucht.
    Jup schwang noch einmal seine Axt nach einem fliehenden Gegner und rief dann:
    »Seht doch!«
    Alle Kobolde zogen sich zurück. Die meisten flohen zu Fuß, während ein paar andere sich beeilten, reiterlose Kirgizile zu besteigen. Sie rannten und ritten in die Richtung des Schluchteingangs oder die Hänge empor. Eine Hand voll Orks verfolgte die flüchtenden Geschöpfe, aber die meisten leckten ihre Wunden.
    Coilla sah Stryke zu ihnen gelaufen kommen. »Komm mit!«, sagte sie zu Jup. Sie eilten ihm entgegen.
    »Der Zylinder!«, tobte er halb wahnsinnig. Keine weitere Erklärung war nötig. Es war offensichtlich, was geschehen war.
    Jup rannte weiter den Weg entlang. Seine kurzen Beine stampften, während er mit einer Hand die Augen abschirmte und in die Ferne lugte. Er konnte das Kirgizil und seinen Reiter erkennen, die am entfernten Ende der Schlucht den Hang erklommen. Schließlich erreichten sie den Kamm. Dort waren ihre Umrisse noch einen Augenblick vor dem Himmel zu sehen, bevor sie verschwanden. Er trabte zu Stryke und Coilla zurück.
    »Verschwunden«, meldete er knapp.
    Strykes Gesicht war wutverzerrt. Ohne ein Wort an sie zu richten, drehte er sich um und ging dem Rest des Trupps entgegen. Gefreiter und Feldwebel wechselten einen trübsinnigen Blick und folgten ihm. Wo die heftigsten Kämpfe getobt hatten, war der Boden mit toten und verwundeten Kobolden und niedergestreckten Pferden und Kirgizilen übersät. Wenigstens ein halbes Dutzend Orks hatten mehr als oberflächliche Wunden erlitten, hielten sich aber noch auf den Beinen. Einer lag ausgestreckt auf dem Boden und wurde von seinen Kameraden versorgt. Als sie ihren Anführer erblickten, gingen die Vielfraße zu ihm.
    Stryke marschierte mit blitzenden Augen zu Alfray.
    »Verluste?«, bellte er.
    »Lass mir etwas Zeit, ich bin noch dabei, mir einen Überblick zu verschaffen.«
    »Dann ungefähr.« Sein Tonfall war bedrohlich. »Sie sind unser Gefechtsarzt. Also machen Sie eine Meldung.«
    Alfrays Miene verfinsterte sich. Aber er hatte nicht die Absicht, sich dem Hauptmann in dessen gegenwärtiger Stimmung zu widersetzen. »Im Augenblick sieht es so aus, als hätte niemand das Leben verloren, obwohl Meklun in ziemlich schlimmer Verfassung ist.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf den am Boden liegenden Soldat. »Andere haben tiefe Wunden erlitten, können aber stehen.«
    Haskeer wischte sich Blut vom Kinn und sagte: »Wir haben Glück gehabt wie die Teufel.«
    Stryke funkelte ihn an. »Glück? Diese verdammten Kobolde haben den Zylinder!« Die schockierte Fassungslosigkeit des Trupps war geradezu greifbar.
    »Diebische kleine Scheißer«, erwiderte Haskeer aufgebracht. »Schnappen wir sie uns!«
    Die Vielfraße bekundeten lautstarken Beifall.
    »Denkt nach!«, bellte Stryke. »Bis wir hier fertig sind, die Pferde eingefangen und unsere Verwundeten versorgt haben…«
    »Warum schicken wir ihnen nicht eine kleine Gruppe hinterher? Der Rest kann später folgen«, schlug Coilla vor.
    »Sie wären unterlegen, und diese Kirgizile sind geländetauglicher als unsere Pferde. Die Spur ist längst kalt!«
    »Aber was nützt es, wenn wir warten, bis wir alle wieder marschbereit sind?«, warf Alfray ein. »Wer weiß, wohin sie unterwegs sind?«
    »Hier liegen reichlich Verwundete«, erinnerte sie Haskeer. »Wir müssen sie dazu bringen, dass sie es uns verraten.«
    Er zückte ein Messer und strich mit einem Finger ganz leicht über die Schneide, um sein Argument zu unterstreichen.
    »Verstehst du ihre grässliche Sprache?«, wollte Stryke wissen. »Versteht sie irgendeiner von euch?« Alle schüttelten den Kopf.

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