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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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folgen. Weshalb war dieser Klippenwald so groß?
    Und dann erreichte ich endlich die Apfelhaine. Von hier aus konnte ich besser sehen. Die Schule brannte. Ich blieb stehen und sah entsetzt auf das Flammenmeer.
    »Felicity!«
    Erschrocken drehte ich mich um: Liam und Fynn.
    »Was tust du hier?«
    »Das sollte ich besser euch fragen«, konterte ich. »Ihr flieht?«
    Liam nahm meine Hand. »Das ist die perfekte Gelegenheit. Komm mit. Wir nehmen eines der Boote unten am Klippenwald. Keiner achtet im Moment auf diese Seite der Insel. Wir setzen uns ab. Nach dieser Schlacht wird niemand mehr nach uns suchen.«
    Ich riss mich los. »Nein. Ich muss Lee helfen. Und Ciaran. Viel Glück.«
    Fynn wollte mich zurückhalten, aber Liam nahm seine Hand. Er sah mich noch einmal an, dann nickte er und beide rannten in den Klippenwald hinein.
    Ich starrte ihnen fassungslos nach und dann schrie ich: »FEIGLINGE!«
    Damit hatte ich einen großen Fehler begangen. Denn ein Schatten senkte sich über mich. Einer der Drachen hatte mich entdeckt. Ich rannte, suchte Schutz unter jedem Baum und sicherlich sah ich von oben aus wie ein Hase, der Haken schlug. Hinter mir wurde es zeitweise heiß. Ich drehte mich nicht um und lief schneller. Ich wusste auch so, dass der Drache Feuer nach mir spie. Und im Gegensatz zu den Elfen wäre ich verletzlich.
    Dann erreichte ich das Schlachtfeld. Ohne zu überlegen, rannte ich auf die Felsen zu, auf denen sich die ältesten Türme der Schule befanden. Dort hatte ich Lee zuletzt gesehen. Dafür musste ich nur leider quer über das Schlachtfeld.
    Nein, Elfen waren nicht unverwundbar. Ich sah sie mit blutigen Armen, Beinen oder Wunden am Rumpf auf allen vieren über die einstmals grüne, jetzt rot-braune Wiese kriechen. Manche richteten sich wieder auf und torkelten, um erneut nach einem Schwert oder Speer zu greifen. Andere blieben keuchend liegen. Doch kaum einer war tödlich getroffen worden. Elfenmagie war stärker, als ich je angenommen hatte.
    Die Drachen dagegen waren viel gefährdeter. Trotz ihrer Größe und der schützenden Schuppen. Es lagen viele tote Menschen auf dem Rasen. Menschen, die keine blonden Haare hatten und deren geöffnete, blicklose Augen braun und grün waren. Menschen, die zuckten, Menschen, denen Gliedmaßen fehlten und aus deren klaffenden Wunden noch immer Blut sickerte.
    Etwas anderes drang noch zu mir durch, als ich mich durch das Chaos kämpfte: Es stank. Die Luft war nicht allein von Schwefel und Rauch erfüllt, sondern auch von einem kupferhaltigen Geruch, Schweiß und Ausscheidungen. Ich war entsetzt. Ich stolperte, rutschte aus, fing mich in letzter Sekunde wieder. Dann bemerkte ich den Schatten erneut.
    »FAY!«
    Lee rannte auf mich zu, einen gezückten Speer in der Hand. Ich drehte mich erschrocken um. Hinter mir war der hellbraun-anthrazitfarbene Drache, der ihn so attackiert hatte. Ich sah, wie er Atem holte, um Feuer zu speien. Ich wäre verloren. Hier bot sich nirgends Schutz. Kein Baum, kein Fels, nur freie Fläche übersät von toten Körpern.
    Da rannte jemand schützend vor mich und schleuderte einen Speer.
    Ciaran.
    »Ich habe doch gesagt, du sollst oben bleiben«, schrie er mir zu.
    Der Speer streifte einen der Flügel des Drachen. Der Drache brüllte, flog aber weiter und wandte sich Ciaran zu, der nur zwei Meter entfernt vor mir stand. Er hatte die Arme schützend ausgebreitet. Der Drache streifte Ciaran mit einer Klaue, flog wieder hoch, machte einen Bogen und griff erneut an. Seine Klauen gruben sich in Ciarans Rumpf, der giftige Atem traf ihn mitten ins Gesicht. Das sollte ihm eigentlich nichts ausmachen, dachte ich noch. Aber Ciarans Kopf sackte herunter. Der Drache schleuderte seinen Körper zu Boden und hieb mit einer Klaue auf ihn ein. Blut spritzte. Ich schrie. In diesem Moment sah der Drache mich an. Diese Augen! Diese braunen Augen mit den goldenen Schlitzen hatten eine sehr vertraute Farbe. Der Drache bleckte die Lefzen, senkte seinen Blick wieder und grub seine spitzen Zähne in Ciarans Mitte. Entsetzen lähmte mich.
    Nur ein Pfeil hielt ihn davon ab, das Fleisch aus Ciarans Körper herauszuzerren. Er stob erneut in die Lüfte. Gerade, als er sich wieder auf Ciaran stürzen wollte, traf ihn ein Speer genau dorthin, wo sein Herz sitzen musste. Der Drache brüllte auf, torkelte in der Luft zurück und seine anthrazitfarbenen Flügel begannen zu schrumpfen. Er fiel ein paar Meter weiter zu Boden und blieb liegen.
    Ich lief zu Ciaran und kniete mich

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