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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Miene. Jemand, der nicht über seine zweite Identität Bescheid wusste, musste glauben, er sei nervös. Ich glaubte eher, dass er sich in einem Zwiespalt befand.
    »Sie werden in einer Stunde hier sein«, erklärte eine Frau mit einer aufwendigen Flechtfrisur, was ihr gepaart mit dem Schwert am Gürtel ein kriegerisches Aussehen verlieh.
    »Das ist Dana, die Seneschallin«, erklärte mir Lee leise. »Die Frau mit den langen roten Haaren ist Morgaine, die Schatzmeisterin. Den Merlin kennst du ja.« Ich sah das Ebenbild von Hugh Laurie, der mich keines Blickes würdigte. »Eamon ist der Siegelbewahrer und Hofmarschall, mein Vater der Kanzler und der blonde Mann dort hinten der Konstabler. Er heißt Colm.«
    Den letzten Mann im Kronrat musste er mir nicht vorstellen. Oberon war niemand, den man vergaß.
    Letzterer sah in diesem Moment auf und entdeckte mich. »Was tut sie hier?«, fragte er Lee.
    »Sie« , sagte ich betont laut. »Bringt euch die Insignien.«
    Schlagartig war es mucksmäuschenstill. Ich trat an den Tisch und legte die verzierte Krone und den Ring darauf. Das Summen der Insignien setzte unwillkürlich ein, sobald ich sie aus der Hand gab. Ich wagte einen Blick in die Gesichter. Überraschung und Staunen waren zu sehen. Nur Oberons Gesicht zeigte keine Regung, das hatte ich von ihm auch nicht erwartet. Ciaran dagegen sah aus, als hätte ich ihn geschlagen.
    »Wo ist das Schwert?«, fragte Dana, die Seneschallin.
    »Das haben die Drachen«, erklärte ich und sah zu Boden.
    Niemand sollte in meinen Augen die Wahrheit lesen können.
    »Die Drachen haben Gram mit Fafnirs Auge?«, brauste der Konstabler auf. »Wie konnte das passieren?« Er sah Lee wütend an.
    »Sie haben uns aufgelauert«, erklärte ich schnell.
    »Das ist nicht so wichtig«, sagte die rothaarige Morgaine. »Wir haben zwei Insignien, sie besitzen eine. Oberon, möchtest du das deinen Kriegern mitteilen?«
    Oberon musterte mich. Ich wusste, er versuchte meine Gedanken zu lesen. Ich dachte angestrengt an den Moment, in dem ich den Drachen das Schwert übergeben hatte.
    »Ja. Es ist an der Zeit.« Er setzte sich die Krone aufs Haupt und steckte sich den Ring an den Finger. Dann verließ er das Refektorium. Der Kronrat folgte ihm. Bis auf Meilyr, Eamon und Ciaran.
    »Was ist mit ihr?«, fragte Eamon. »Sie kann nicht kämpfen.«
    »Fay hat mir versprochen, sich in Sicherheit zu begeben«, erklärte Lee. »Nur weiß ich nicht genau, wohin.«
    »Es gibt einen Tunnel oben am Klippenwald«, schlug Eamon vor.
    »Dann sehe ich ja überhaupt nichts«, protestierte ich.
    »Es gibt eine kleine Höhle, eher eine Apsis, von wo aus man die Schule und die Apfelhaine überblicken kann. Es ist nur nicht einfach, dorthin zu gelangen.« Meilyr sah Lee an.
    »Ich kann sie hinbringen.« Lee nahm meinen Ellbogen.
    Doch genau in diesem Moment begannen draußen Hunderte oder Tausende von Kriegern zu schreien. Ich zuckte zusammen. Das war markerschütternd und mein Herz begann wie wild zu klopfen.
    »Es geht los«, sagte Meilyr. »Lee, wir brauchen dich. Du kannst nicht den Babysitter spielen. Du musst uns helfen. Du wirst eine eigene Truppe anführen.«
    Lee sah mich an.
    »Ciaran wird mich hinbringen. Er kennt den Weg«, sagte ich zu ihm. »Er kann dann wieder zu euch stoßen.«
    Lee sah mich noch immer an. Dann nickte er. Und dann zog er mich in seine Arme und küsste mich. Heftig. Ich klammerte mich an ihn und betete inständig, dass das nicht unser letzter Kuss gewesen sein sollte. Gib auf Eamon acht. Wir wissen nicht, was er vorhat , dachte ich, als ich ihm in die Augen sah. Er nickte leicht.
    Lee löste sich widerwillig aus unserer Umarmung. Dann folgte er seinem Vater und seinem Cousin, die bereits voraus gegangen waren. An der Tür warf er einen kurzen Blick zurück. Ich liebe dich, Fay , hörte ich seine Stimme in meinem Kopf.
    Dann war er weg.
    »Wieso, Felicity?« Ciaran stand neben mir. »Wieso ich? Ich sollte ebenfalls kämpfen.«
    »Du hast dich nicht gewehrt, oder?«
    Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare.
    »Komm schon, Ciaran. So musst du dich für keine Seite entscheiden. Du bringst uns zu dieser Apsis und dort warten wir auf das Ende. Je nachdem, was geschieht, können wir vielleicht auch eingreifen. Lee wusste, dass du dich nicht wirst entscheiden können. Er wird auf sich achtgeben und notfalls zu uns stoßen.« Ich gab mich zuversichtlicher, als ich war.
    Ciaran musterte mich.
    Ich sah den inneren Zwiespalt in seinem Gesicht. »Du

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