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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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sicherlich um Mitternacht noch auf. Oder liege ich da verkehrt, Schätzchen?«
    »Ähm, nein, kein Gedanke. Obwohl, ich bin natürlich in New York, was heißt, hier ist es drei Uhr morgens. Aber lassen Sie sich deswegen bitte bloß keine grauen Haare wachsen. Sie können mich jederzeit anrufen. Gibt es irgendein Problem?« Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht , betete ich stumm. Was konnte man denn noch von mir wollen, nach dem Scheck über hundertfünfzigtausend Dollar, den Penthousesuiten im Gansevoort und den Businesstickets, die wir diesem Typen, seiner Mutter, seiner Superstarfreundin und seinen neun engsten Freunden in den Rachen gestopft hatten? Auf meine Frage, warum sie überhaupt Hotelzimmer brauchten - selbst ich weiß, dass Jay-Z in New York eine Bude mit nur unwesentlich weniger Zimmern als der Buckingham Palace sein eigen nennt -, lachte seine Mom nur und sagte: »Reservieren Sie sie einfach.«
    »Die Sache ist die, mein Kleiner hat gerade angerufen und gesagt, er sieht eigentlich gar nicht ein, warum es morgen schon so früh losgehen soll. Und ob Sie uns nicht etwas Späteres buchen könnten.«
    »Etwas Späteres?«
    »Ja, eben einen Flug, der ein bisschen später ankommt als der, den Sie schon -«
    »Ich verstehe Sie durchaus«, sagte ich eine Spur zu scharf. »Es ist nur so, dass die Party um sieben anfängt und Sie alle laut dem bisherigen Plan um zwei landen. Wenn wir das noch weiter nach hinten verschieben, besteht die Gefahr, dass Sie nicht rechtzeitig eintreffen.«
    »Ach, dafür finden Sie sicher eine Lösung, Liebes. Jetzt muss
ich aber dringend in die Falle, damit ich morgen fit bin - diese Tour von LA nach New York macht mich immer ganz fertig. Also faxen Sie mir einfach die Bestätigung, wenn alles unter Dach und Fach ist. Bussibussi.« Und damit hängte sie auf, bevor ich noch ein Wort erwidern konnte.
    Bussibussi? Bin ich hier vielleicht der Arsch vom Dienst? Ich pfefferte das Handy an die Wand und spürte keinen Funken Befriedigung, als nach einem letzten kläglichen Aufjaulen die Abdeckung des Batteriefachs aufsprang und das Display verblich. Millington spielte vorsorglich Vogel Strauß, um meinem Zorn zu entgehen, und hatte den Kopf unter dem Kissen vergraben. Konnte man in meinem Alter noch von jetzt auf gleich eine schwere und allumfassende Abhängigkeit von Tranquilizern oder Schmerzmitteln entwickeln? Am besten von beidem? Zum Glück waren die Fluggesellschaften Tag und Nacht erreichbar, und so wählte ich denn (übers Festnetz) die Nummer von American Airlines, bevor ich am Ende noch weitere meiner Habseligkeiten in ihre Einzelteile zerlegte.
    Die Frau von der Zentrale klang genauso müde und im Druck, wie ich mich fühlte; alsdann, Augen zu und durch.
    »Hi, ich hätte da eine blöde Frage. Ich habe für heute auf Ihrem Acht-Uhr-Flug von LAX nach JFK für zwölf Leute Plätze reserviert, und nun wäre es ganz toll, wenn man die alle auf einen etwas späteren Flug umbuchen könnte?!«
    »Name!«, schnauzte sie. Auf Desinteresse war ich ja gefasst gewesen, aber was mir hier entgegenschlug, war nackte Aggression. Ob sie mich als Nächstes wohl »versehentlich« aus der Leitung werfen würde? Wer wollte es ihr verdenken - ich letztlich nicht.
    »Äh, die Reservierung ist auf den Namen Gloria Carter. Alles Business Class.«
    Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen, dann sagte sie: »Gloria Carter? Sie meinen die Gloria Carter? Die Mutter von Jay-Z?«

    Wie um alles in der Welt die Leute so was nur immer wussten, war mir schleierhaft, aber ich witterte Morgenluft und blieb dran. »Ja genau. Er fliegt zu einem Auftritt nach New York, zusammen mit seiner Mutter und ein paar Freunden. Falls Sie zufällig in New York wohnen und es einrichten können, sind Sie natürlich herzlich gern dazu eingeladen.«
    Sie ließ pfeifend die Luft entweichen und sagte: »Gibt’s doch gar nicht! Echt? Ich arbeite momentan von unserem Call Center in Tampa aus, aber mein Bruder wohnt in Queens, und der würde bestimmt für sein Leben gern hingehen.«
    »Ja, dann schauen wir doch erst mal, was sich da mit dem Umbuchen machen lässt. Sie sollen bloß nicht auf den letzten Drücker ankommen - höchstens ein, zwei Stunden später als ursprünglich geplant vielleicht. Ist der Flug denn normalerweise pünktlich?«
    »Schätzchen, Flüge von LAX nach JFK sind nie pünktlich.« Ich zog den Kopf ein. »Aber meist hält es sich in Grenzen. Mal sehen, ich hätte da was um zehn ab Los Angeles, der wäre um vier in

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