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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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sich so entwickeln würde, aber irgendwie besteht zwischen uns diese bizarre unausgesprochene Übereinkunft, dass ich als seine Freundin auftrete und er mein berufliches Image aufpoliert. Es ist schauerlich, aber auf verrückte Art auch total ausgeglichen. Wir profitieren beide gleichermaßen davon.« Es tat gut, endlich mal laut auszusprechen, was ich bisher noch niemandem gegenüber erwähnt hatte.
    »Ich hab kein Wort von dem mitgekriegt, was du da gerade gesagt hast.«
    »Super. Schönen Dank auch fürs Zuhören. Du wolltest es schließlich so genau wissen.«
    »Ich hab mich irgendwie ausgeblendet, nachdem du gesagt hast, du hättest nie mit ihm geschlafen. Echt, du bist nicht mit ihm zusammen?«, fragte er und versetzte seine leere Tasse mit dem Daumen in Drehbewegungen.
    »Sammy, du hast doch selbst gesehen, wie Philip drauf ist. Er ist zu überhaupt keiner festen Beziehung fähig. Ich habe keine Ahnung, wieso er sich mich rausgepickt hat, und um ehrlich zu sein, es tut meinem Ego ganz gut. Aber ich könnte nie mit so jemandem zusammen sein. Und wenn er noch so einen Wahnsinnswaschbrettbauch hat.«
    »Soso? Besser als der hier?« Bevor ich’s mich versah, lüftete er sein Hemd.
    »O Mann.« Ich betätschelte sein Sixpack. »Der Punkt geht womöglich an dich.«
    »Womöglich?« Er ließ das Hemd wieder runter und zog mich an der Hand zu sich. »Komm her.«
    Diesmal küssten wir uns richtig, rückten so nahe zusammen, wie die Minihocker es erlaubten, streichelten Gesicht, Haare, Hals des anderen, vergruben uns ineinander.

    »So etwas tut man hier nicht«, sagte ein kleiner Mann und klopfte zweimal auf den Tisch. »Das ist nicht recht.«
    Wir fuhren auseinander wie gescholtene Schulkinder und setzten uns wieder ordentlich hin. Sammy entschuldigte sich bei dem Mann, der bloß nickte und weiterging. Sammy sah mich an.
    »Haben wir da gerade zum ersten Mal in aller Öffentlichkeit geknutscht?«, fragte er.
    »Sieht ganz so aus.« Ich gluckste. »Und das im Großen Basar von Istanbul.«
    »Gäbe es einen besseren Ort?«, fragte er und trat beiseite, damit ich aufstehen konnte. Als ich an ihm vorbeigehen wollte, zog er mich zurück. »Ich mein’s verdammt ernst mit uns, Bette. Das ist für mich kein Spiel.«
    »Für mich auch nicht, Sammy.« Die Worte blieben mir fast im Hals stecken, aber bei Sammys Lächeln kam ich allmählich wieder zu Atem.
    »Ich würde dich liebend gern auf der Stelle abküssen, aber ich möchte nicht wegen unzüchtiger Handlungen in der Öffentlichkeit ausgepeitscht werden.« Stattdessen legte er den Arm um meine Schulter. »Sehen wir zu, dass wir diesen Trip irgendwie hinter uns bringen, okay? Wenn’s geht, verdrücken wir uns, aber wir sollten uns nicht erwischen lassen.«
    Ich nickte, dabei hätte ich am liebsten Isabelle und Philip je eine Wochenration Valium in ihre Getränke gekippt und zugesehen, wie sie noch ein bisschen zuckten, um dann die ewige Ruhe zu finden. Also NEIN! Das war nicht fair. Den Tod hatten die beiden nun wirklich nicht verdient. Gut, ich wollte sie meinethalben verschonen, wenn sie auf Nimmerwiedersehen in ein von ihnen selbst zu bestimmendes Dorf in der südlichen Sahara verschwanden. Damit konnte ich leben.
    Für die paar hundert Meter zum Hotel brauchten wir über eine Stunde. In jedem versteckten Hauseingang, den wir finden konnten, schmusten und knutschten und grapschten wir,
was das Zeug hielt, nutzten jede menschenleere Gasse und Eingangshalle, jede Bank und jeden Baum, die uns ein paar Minuten Schutz vor missbilligenden Blicken boten. Als die goldgelbe Fassade des Four Seasons in Sicht kam, wusste ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass Sammy Boxershorts von Calvin Klein trug.
    »Du gehst zuerst rein. Tu in den nächsten paar Tagen schön brav deine Pflicht - aber bleib Philip Weston in jeglicher Form vom Leib. Allein schon die Vorstellung, dass du mit ihm in einem Zimmer wohnst.« Er verzog angewidert das Gesicht.
    »Jaja, und ich bin ganz aus dem Häuschen bei dem Gedanken, dass du zu Isabelle ins Bett krabbelst und ihr erzählst, wie umwerfend sie in ihren neuen Dessous von La Perla aussieht.« Mir drehte sich der Magen um.
    »Ab mit dir«, sagte er und küsste mich. »Wir sehen uns heute Abend beim Dinner, okay?«
    »Okay.« Ich erwiderte flüchtig seinen Kuss - und stammelte dann: »Du fehlst mir schon jetzt.« Ich strahlte den Portier an und sprang durchs Foyer zum Fahrstuhl und vom Fahrstuhl zum Zimmer wie ein Känguru auf Koks.

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