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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Fast hätte ich Philip übersehen, der lediglich mit einem Handtuch und einer silbernen Augenmaske bedeckt auf dem Bett lag.
    »Wo warst du denn, Liebes? Ich bin fix und alle. Mein Kater bringt mich noch um, und du überlässt mich einfach meinem Schicksal«, winselte er. »Machst du mir einen kalten Umschlag? Das wäre fabelhaft.«
    »Mach dir selbst einen«, gab ich munter zurück. »Ich wollte nur schnell das Zeug hier ablegen, dann bin ich unten im Wellnessbereich. Nimm ein, zwei Advil, und sieh zu, dass du bis Viertel vor acht geschniegelt und gebügelt im Foyer bist, okay?« Ich knallte die Tür so laut wie irgend möglich zu und hüpfte den ganzen Weg bis zu dem hoteleigenen türkischen Bad mit seinem glatt polierten Marmor. Bei der Dame am
Empfang orderte ich Grundreinigung, Massage, Pediküre und ein großes Glas Pfefferminztee, ließ in dem nach Eukalyptus duftenden Dampfbad gemächlich die Hüllen fallen und dachte an Sammy.

25
    Was tun zwei Dutzend Leute, die außer Trinken und Abhängen nichts zu tun haben? Sie fangen gleich am ersten Abend beim Essen an, Trivial Pursuit, Edition Popkultur, zu spielen. Natürlich hieß es bei uns nicht so; wir spielten grundsätzlich nicht, und schon gar nichts Triviales, das war absolut uncool, aber was wir tatsächlich machten, nämlich uns gegenseitig mit Fragen zu bombardieren, lief unbestreitbar genau darauf hinaus. Es erinnerte mich an Michael und Penelope, die das früher immer bis zum Exzess mit Beverly Hills, 90210 durchexerziert hatten. »Wer war der ursprüngliche Besitzer der Disco ›Peach Pit After Dark‹?«, fragte Michael beispielsweise, im Sessel vorgebeugt wie der klassische Quizmaster. »Na, das zählt ja wohl zum Allgemeinwissen. Rush Sanders, Steves Vater. Punkt an mich!«, konterte Penelope mit genervtem Blick. Stundenlang ging das so (»In welchem Hotel hat Dylan mit seinem Vater Jack gewohnt?« »Wie heißt der Typ aus der ersten Staffel, der sich aus Versehen bei seiner Geburtstagsparty erschossen hat?« »Donna hat mit Ray Pruit geschlafen - richtig oder falsch?«), bis klar war, dass sie beide praktisch jede Szene und jede Figur in- und auswendig kannten.
    Und so unausgeschlafen, gelangweilt und desinteressiert dieser Istanbuler Trupp sich bisher generell gebärdete - beim Spielen entwickelten sie ungeahnte Energien.
    »Ach Gott, das weiß doch ein Blinder mit Krückstock, dass Marc Anthony zwei Kinder in die Ehe mit J.Lo eingebracht
hat. Was ich jetzt gerne wüsste, ist, wo genau er die Scheidungsklage eingereicht hat!«, blaffte Alessandra.
    Monica prustete los. »Also bitte. Das ist ja wohl lächerlich. Eine Frage an alle, die lesen können. Antwort: Dominikanische Republik, weil es da schneller geht. Aber jetzt kommt was, was die große dumme Masse garantiert nicht weiß: Wie heißt das Boot, das George sich für sein Anwesen am Comer See zugelegt hat?«
    »George?«, fragte Oliver; alle anderen neigten sich gespannt vor.
    »Clooney«, sagte Marlena. »Wer denn sonst?«
    »Omeingott, was soll das Ganze eigentlich«, wimmerte Leo. »Ihr seid doch die reinsten Witzfiguren.«
    Ich wollte ihn schon loben, aber was er da als Nächstes einbrachte, war der gleiche Mist in Grün.
    »Hey, das war doch alles Schrott Marke Leichtmetall. Nennt mir drei Typen, mit denen Jade Jagger mal zusammen war, und sagt mir, für welches Schmuckunternehmen sie augenblicklich tätig ist.«
    Philip seufzte tief auf und versetzte Leo einen lustlosen Klaps auf die Schulter. »Ganz ehrlich, mein Gutster, das ist mit Abstand die katastrophalste Frage, auf die ich je verfallen wäre - zumal wir hier nun alle bei der grandiosen Eröffnung von Garrard zugegen waren.«
    So ging es das ganze Essen hindurch weiter. Erst beim Dessert kamen Überlegungen auf, wie es in einem türkischen Nachtclub wohl so zugehen mochte.
    »Na, also ich finde, ich bin dafür ausreichend bedeckt. Klar, wir sind hier in einem islamischen Land und so weiter, aber mein Kleiderschrank gibt definitiv nicht mehr her«, ließ Isabelle uns wissen. Ihr metallisch schimmerndes (zugegeben) bis zum Knie reichendes Kleid glich eher einer Rüstung, ließ allerdings die gesamte Rückfront frei, ohne dass wirklich Anstößiges sichtbar war. Vorne bot es Einblick bis zum Bauchnabel,
umschloss aber eisern knapp oberhalb der Brustwarzen ihren perfekten Busen. Doppelseitiges Klebeband - anders konnte ich es mir auch bei genauerem Hinsehen nicht erklären. Nach allen Seiten hin offene Stilettosandalen und eine

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