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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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»Irgendwas hat mich geratscht!« Er nahm Leas Hand und musterte sie erzürnt. »Dein Ring! Blödes Ding!«
    »Entschuldige«, murmelte Lea. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Natürlich! Der Ring!
    »Wie hab ich Idiot das vergessen können?!«, rief sie.
    Lea ließ den Deckel des Rings mit einem Fingerschnips aufspringen. Sie schaute kurz auf den Kompass, drehte die Hand, sodass die Nadelspitze nach Norden zeigte, und sagte dann: »Südwesten ist da lang!«
    Die Kinder strahlten. Selbst Bully und Marcel wirkten irgendwie erfreut, auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen wollten.
    »Die Kimono-Frauen geben einem nichts ohne Grund«, sagte Lea zu ihren Geschwistern. »Da hätten wir doch dran denken müssen.«
    »Ist doch egal! Es ist dir ja noch rechtzeitig eingefallen. Jetzt wissen wir, wo es langgeht!«, rief Dennis. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach drei«, antwortete Flummi.
    »Dann haben wir noch knapp zwei Stunden«, sagte Lea. »Hoffen wir, dass es nicht so weit ist bis zum Ballon.«
    »Und dass der Sturm nicht früher kommt als angekündigt«, sagte Tim und zeigte in Richtung Meer. Dort hatten sich die Gewitterwolken bedenklich zugezogen. Und die Schlechtwetterfront kam immer näher.
     
    Der falsche König und seine Untertanen marschierten und marschierten. Der Himmel verfinsterte sich zusehends. Ebenso wie die Gesichter der Kinder.
    »Wann sind wir denn endlich da?«, stöhnte Patrick.
    »Ist das auch wirklich der richtige Weg?«, sorgte sich Karina.
    »Der Kompass lügt nicht«, sagte Lea bestimmt. »Es kann wirklich nicht mehr lange dauern. So groß ist die Insel ja gar nicht.«
    Ein sehr starker Wind blies ihnen entgegen. Jeder Schritt, den sie vor den anderen setzten, war immer noch ein bisschen anstrengender als der zuvor.
    Die Kinder hatten sich die ganze Zeit über schon abgelöst, wer die Schubkarre schieben musste. Im Moment war Dennis dran, der Bully und Marcel ächzend über den holprigen Weg bugsierte.
    »Seht ihr«, stöhnte Dennis und hob den Kopf in Richtung Himmel. »Da ist wirklich ein Sturm. Wir wollten euch nicht reinlegen. Wir wollen euch helfen. Ihr hättet uns ruhig glauben können.«
    »Warum sollten wir?«, zischte Marcel giftig.
    »Warum nicht?«, fragte Dennis.
    »Weil es keinen Grund gibt, dass ihr uns helft. Wir sind keine Freunde«, sagte Bully.
    »Nee«, lachte Dennis. »Ganz sicher nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr überhaupt Freunde habt.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Marcel. Er wirkte aufrichtig gekränkt.
    »Na, ihr seid einfach nur fies und denkt nur an euch«, sprach Dennis das Offensichtliche aus.
    »Pht!«, machte Marcel abfällig. »Wir sind nicht anders als andere. Wir sind nur schneller. Wer zuerst anfängt, das Kommando zu übernehmen, der wird nicht herumgeschubst.«
    »Wenn ihr netter wärt, dann wären es die andern zu euch auch«, sagte Dennis zu den beiden Jungs in der Schubkarre.
    Bully blickte zu den anderen Kindern hinüber. Dann schaute er verlegen zu Boden.
    Marcel schaute Dennis nur spöttisch an: »Biste jetzt mein Sozialarbeiter, oder was? Den ganzen Quark hat mir der Schulpsychologe auch schon erzählt.«
    »Ich kann nicht mehr!«, rief Toby jetzt. »Das ist ja schon ein halber Orkan!«
    Tatsächlich war aus dem starken Wind inzwischen ein richtiger Sturm geworden. Und immer noch war kein Heißluftballon in Sicht. Die kleine Gruppe der Tatuka-Abenteurer würde nicht mehr lange durchhalten. Sie waren alle erschöpft und mutlos und zweifelten zusehends daran, dass dieser Ballon überhaupt existierte.
    »Vielleicht sollten wir uns ein Versteck suchen. Eine Höhle oder so. Bis der Sturm vorbei ist«, schlug Ansi vor.
    »Unfug!«, rief König Langstrumpf. »Wir tun, was meine Pippi gesagt hat. Die weiß, was sie tut. Die ist nämlich …«
    »… das klügste und stärkste Mädchen der ganzen Welt!«, stöhnte die ganze Gruppe gemeinsam. Flummi kicherte.
    »Und wenn wir Piraten mal schlapp sind, obwohl wir Piraten natürlich niemals richtig schlapp sind, sondern höchstens mal ein bisschen …, äh, … angeschlappt … Dann singen wir ein Lied! Das macht uns munter und wir marschieren weiter. Und hoppla, beim Klabautermann – schon sind wir am Ziel!«
    »Super Idee!«, rief Flummi. »Wir singen was von Lady Bubu!« Arne schaute sie erstaunt an. Und Flummi bemerkte ihren Fehler. Sie war ja gar nicht Flummi, sondern Pippi. Und Pippi kannte keine Lady Bubu und auch keine Rihumma und keine Band namens Tokyo Gasthof. Pippi

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