Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
Vom Netzwerk:
kannte nur ihre eigenen Lieder. Also fing Flummi laut zu singen an, während sie demonstrativ munter den Weg entlanghopste und wacker gegen den Wind ankämpfte.
    » Zwei mal drei macht vier –
    widdewiddewitt und drei macht neun e!
    Ich mach mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt …
    Hey – Pippi Langstrumpf hollahi-hollaho-holla-hopsasa
    Hey – Pippi Langstrumpf – die macht, was ihr gefällt.«
    Die Kinder lachten und klatschten im Takt in die Hände. Selbst Bully ertappte sich dabei, dass er zögernd die Lippen bewegte und innerlich mitsang. Marcel schaute seinen Bruder erstaunt an.
    Arne jubelte und klatschte doppelt so kräftig in die Hände wie alle anderen. »Prima, Pippi!«, rief er. »Weiter! Weiter!«
    Flummi verzog das Gesicht. Sie erinnerte sich blöderweise nicht an den weiteren Text. Irgendwas mit Haus und Pferd?
    »Weiter!«, drängelte der König.
    Die Karawane wurde schon wieder langsamer. Flummi wusste, dass sie weitersingen musste, wenn sie verhindern wollte, dass die ersten Kinder sich einfach auf den Boden fallen ließen und sich weigerten, noch einen Schritt vor den nächsten zu setzen.
    »Ich hab ein Haus, ein schönes …, äh, … voll cooles Haus. Ein …, äh, … Dingsda …«, stammelte Flummi.
    »Äffchen«, flüsterte Lea.
    »Genau! Äffchen und ein Pferd, die …, äh …«
    »… schauen dort zum Fenster raus!«, sang der König.
    »Und … die … la la la …«, trällerte Flummi weiter.
    »Aua!«, stöhnte Karina plötzlich und ließ sich auf den Boden fallen. »Mein Fuß ist umgeknickt! Das tut weh!«
    Sie weinte. Flummi bückte sich und nahm sie in den Arm. »Kannst du gar nicht mehr laufen?«, fragte sie.
    Karina schüttelte den Kopf. »Ich glaub nicht …«
    »Ein kleines Stück noch«, bat Flummi ihre Freundin. »Versuch’s bitte. Es kann nicht mehr weit sein.«
    Karina weinte immer mehr. Plötzlich stand Bully neben ihr und packte sie ruppig am Arm. Karina schrie erschrocken auf.
    »Lass sie in Ruhe!«, brüllte Flummi und trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf Bullys imposanten Rücken. »Lass sie los!«, riefen jetzt auch die anderen Kinder. Erst dann erkannten alle, was Bully tat. Er legte Karina vorsichtig in die Schubkarre. Marcel verschränkte wütend die Arme. Was war denn in seinen Bruder gefahren, sich hier so bei den anderen Kindern einzuschleimen? Doch als ihn alle Kinder erwartungsvoll anschauten, kletterte auch Marcel knurrend aus der Karre.
    »Ich hab keinen Bock, neben der Heulsuse zu sitzen«, sagte er. Lea schaute Toby auffordernd an und Toby kletterte dankbar zu Karina in die Schubkarre. Dennis sagte zu Bully und Marcel: »Wenn es euch wieder gut geht, dann könnt ihr ja jetzt mal schieben.«
    »Ja, träum weiter, du Idiot«, sagte Marcel.
    »Nun mal nicht übertreiben«, grinste Bully.
    Und Dennis wusste nicht, ob er schmunzeln oder sauer sein sollte, als er die Schubkarre packte und wieder zu schieben begann.

18 . Kapitel
    Es war ein entsetzlich mühsamer und scheinbar unendlicher Marsch. Gerade als keines der Kinder mehr in der Lage schien, auch nur noch einen weiteren Schritt gegen den tosenden Wind anzugehen und Dennis die Griffe der Schubkarre aus der Hand gleiten ließ und erschöpft zu Boden sackte, rief der König: »Heißa hopsasa! Na, wenn das kein Heißluftballon ist, dann soll mein Name nicht Efraim Langstrumpf sein!«
    »Was?!«, rief Lea.
    »Echt?!«, rief Flummi.
    Der König stand auf einer Anhöhe. Die Kinder rafften sich allesamt auf, doch noch die paar Schritte zu ihm zu stolpern. Dann sahen sie es auch: einen knallroten Heißluftballon, der weiter unten auf einer Wiese stand! Es war ein wahrhaft imposanter Ballon. Er hatte einen riesigen Korb, in dem zweifelsohne alle Tatuka-Flüchtlinge Platz finden würden. Doch es würde ganz sicher kein netter kleiner Ausflug werden. Der Ballon schwankte und schaukelte im tosenden Wind wild hin und her. Es war der pure Wahnsinn, mit diesem zweifelhaften Gefährt direkt ins Innere eines gewaltigen Sturms aufzusteigen. Doch es gab keine Alternative. Und das wussten die Kinder.
    Der Anblick des Ballons, auf den kaum noch jemand zu hoffen gewagt hatte, mobilisierte bei allen die letzten Kräfte. Eilig liefen sie den Abhang hinunter zum Ballon. Auch Toby, der sich während des Weges in der Schubkarre ein wenig ausruhen konnte, war nun wieder auf den Beinen. Dennis musste jetzt nur noch die verletzte Karina schieben.
    Endlich kamen die Kinder auf der Wiese an. Sie blieben

Weitere Kostenlose Bücher