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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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alle vor dem großen Korb stehen, über dem wild der Ballon schwankte und tobte wie ein wütendes Ungeheuer. Es war ein Furcht einflößender Anblick.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich da wirklich einsteigen will«, gab Mona zu.
    Patrick streckte zögernd die Hand nach dem Korb aus. »Das Ding macht echt keinen stabilen Eindruck. Sieht aus wie der Brotkorb auf unserem Frühstückstisch. Nur größer.« Er schaute sehr skeptisch und seine Hand berührte die Außenwand des Korbes. In diesem Moment schossen wie Springteufel drei Köpfe über dem Rand hervor. Alle Kinder schraken zusammen, einige schrien entsetzt auf.
    »Huhu, lustige kleine Kinder!«, sagte der erste Kopf.
    »Da seid ihr ja endlich!«, sagte der zweite Kopf.
    »Die Fahrscheine, bitte«, forderte der dritte Kopf.
    Die Kimono-Zwilldrillinge hatten die ganze Zeit im Inneren des Korbs auf die Ankunft der Gruppe gewartet und fanden es nun sehr lustig, im selben Moment nach oben zu springen und den armen Kindern einen Riesenschreck einzujagen.
    »Beim Klabautermann!«, lachte König Arne, der beim plötzlichen Erscheinen der drei Frauenköpfe einen Satz nach hinten gemacht hatte. »Was sind das denn für drollige Weibsstücke?!«
    »Was denn für Fahrscheine?«, schrie Lea. Sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Das war jetzt endgültig zu viel. Selbst für die Kimono-Frauen.
    »Wir haben kein Geld für Fahrscheine!«, rief Dennis.
    »Und wir müssen hier so schnell wie möglich weg!«, rief Flummi und zeigte auf die Uhr. »Sie haben selbst gesagt, wir müssen bis
siebzehn
Uhr losfliegen …«
    »Losfahren«, korrigierte sie eine der Kimono-Frauen mit ruhiger Stimme. »Mit einem Ballon fliegt man nicht, man fährt. Schon vergessen?«
    »… und jetzt ist es schon Viertel vor!«, beendete Flummi ihren Satz, ohne sich um die Belehrung der Kimono-Frau zu kümmern.
    »Lassen Sie uns einsteigen!«, forderte Mona.
    »Erst die Fahrscheine«, sagte Kimono-Frau Nummer zwei gelassen.
    Lea drehte jetzt völlig durch. Sie kreischte und sprang dabei auf und ab wie Rumpelstilzchen. All der Ärger, der sich in den letzten Tagen in ihr aufgestaut hatte, platzte jetzt aus ihr heraus. »Das darf doch alles nicht wahr sein! Sie schenken uns diese völlig durchgeknallte Reise, lassen uns am Flughafen fast verhaften, fuchteln im Kakteengarten mit einem Schwert herum, vergiften unsere Eltern, machen Arne verrückt …«, pöbelte sie die seelenruhig vor sich hin lächelnden Kimono-Frauen an.
    »Was brabbeln diese Kinder bloß immer wieder von diesem geheimnisvollen Arne?«, murmelte König Langstrumpf. »Das muss ja ein echter Teufelskerl sein, wenn die den immer mit mir verwechseln. Den würde ich wirklich gern mal kennenlernen.«
    »… lassen uns Schiffbruch erleiden«, ereiferte sich Lea weiter, »bringen uns alle in Gefahr, hetzen uns gegeneinander auf, machen diese komische Verwandlung mit der Truhe und reden Arne ein, er hätte einen Goldschatz …«
    »Ach ja«, sagte Kimono-Frau Nummer drei. »Gut, dass du es erwähnst, lustiges kleines Mädchen. Die Fahrscheine kosten genau einen Haufen Goldstücke.«
    »Genau, zum Teufel, Mast- und Schotbruch und beim Klabautermann!«, sagte König Arne. »Mein Goldschatz! Den hätte ich in diesem ganzen Unwetter-Tohuwabohu ja fast vergessen. Wissen die Damen vielleicht, wo meine Goldstücke sind?«
    »Natürlich«, antworteten alle drei Kimono-Frauen gleichzeitig.
    »Tatsächlich?«, wunderte sich Arne. »Wo?«
    »Da«, lächelten die Kimono-Frauen und zeigten alle drei auf die andere Seite der Lichtung. Dort saßen – von stürmischen Winden umweht – zwei weitere Kimono-Frauen auf dem Boden. Man konnte sie kaum erkennen inmitten all des Sandes, der vom Sturmwind aufgewirbelt wurde. Doch zwischen den beiden Kimono-Frauen stand – das war unübersehbar – ein großer Leinensack, randvoll mit Goldmünzen.
    »Wie viele dieser Tussis gibt es denn, um Himmels willen?«, stöhnte Dennis.
    König Langstrump stürmte direkt auf die beiden Frauen zu. Die Kinder folgten ihm eilig. »Wir haben nur noch vierzehn Minuten!«, schrie Flummi aufgeregt.
    »Blut-Svente und Messer-Jocke!«, rief Arne empört, als er vor den beiden Kimono-Frauen stand.
    Die Kinder starrten die beiden Frauen an. Wenn die ganze Situation nicht so entsetzlich bedrohlich und dramatisch gewesen wäre, hätten sie alle zweifelsohne laut aufgelacht. Die Kimono-Frauen hatten sich äußerst notdürftig als Piraten verkleidet. Man musste schon so verdreht im Kopf

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