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Die Peitschenbrüder

Die Peitschenbrüder

Titel: Die Peitschenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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los, dicht gefolgt von Nottr und Sadagar. Kein Bandit folgte ihnen. Goltans Fall hatte ihnen den Rest gegeben.
    Schreiend stoben sie in alle Richtungen auseinander.
    Mythor, Nottr und Sadagar waren zwischen den Hütten hindurch, erreichten das Wäldchen am Fuß eines der Hügel, die das Tal nach Norden hin begrenzten, und sahen Kalathee mit den vier Ponys.
    Das Mädchen zitterte am ganzen Körper, als es auf Mythor zustürzte und sich in seine Arme warf. Mythor hob sie auf eines der Tiere. Sadagar und Nottr waren schon auf ihren Reittieren. Von den anderen Ponys war weit und breit nichts zu sehen.
    Sekunden später ritten vier Menschen wie der Teufel aus dem Tal, in die Schlucht hinein und in die Freiheit. Mythor ritt dicht neben Kalathee, die sich mit letzten Kräften auf ihrem Pony hielt. Fliehende Banditen wichen entsetzt vor ihnen zurück.
    *
    Als die Sonne aufging, lag das Tal weit hinter den Gefährten. Sie rasteten auf der Kuppe eines sanften, bewaldeten Hügels. Sadagar war auf Jagd gegangen, denn den Freunden knurrte der Magen. Sie hatten keine Vorräte bei sich. Alles, was sie besaßen, waren die Ponys, ihre Kleider und die Waffen. Mythor und Nottr hatten nicht wenig gestaunt, als Sadagar plötzlich grinsend zwölf Messer unter dem breiten Ledergürtel hervorgezogen hatte. Nottr hatte geglaubt, er habe alle Messer geworfen. Es schien, als fühle der Steinmann sich nur dann wohl in seiner Haut, wenn er immer genau zwölf Messer im Gürtel stecken hatte - nicht mehr und nicht weniger.
    Kalathees schönes Gesicht war von dem gezeichnet, was sie an Grauen erlebt hatte. Wie die anderen drei brauchte sie bei nächster Gelegenheit ein Bad. In ihrem hellblauen Kleid fehlten einige Stücke, jene Fetzen, die sie herausgerissen hatte, um eine Spur zu legen. Sie hoffte, sich in Lockwergen neue Kleidung besorgen zu können.
    Denn wieder war Lockwergen das Ziel der Gefährten.
    Auf dem Weg nach Süden, wo Althars Wolkenhort lag, mussten sie entweder noch einmal durch die Geisterstadt oder nahe daran vorbei. Mythor hatte schon jetzt den Entschluss gefasst, sich noch einmal in der Hafenstadt umzusehen, diesmal mit mehr Ruhe, glaubte er. Er sollte schon bald merken, wie sehr er sich irrte.
    Nottr saß etwas abseits, den Kopf gesenkt und blicklos vor sich hin starrend. Er hatte nach der geglückten Flucht kaum geredet, sich noch einmal bei Kalathee und Mythor entschuldigt und ihnen seine Gefühle und Beweggründe erklärt. Nun gab es zumindest kein Geheimnis mehr zwischen ihnen, was ihre Gefühle füreinander betraf. Nottr schien sich endgültig damit abgefunden zu haben, dass Kalathee seine Liebe nicht erwiderte und nur Mythor liebte.
    Mythor machte ihm keine Vorwürfe. Er verstand ihn besser, als Nottr glaubte. Ihn und Kalathee. Dennoch bereitete ihm das Mädchen Sorgen.
    Er dachte an Goltan und die Peitschenbrüder, die den Kampf im Tal überlebt hatten. Goltan würde vielleicht bis an sein Lebensende ein Krüppel sein, und die Banditen würden ihm kaum länger folgen. Sar hatte sich geopfert. Ihre letzte Tat hatte gezeigt, dass nicht nur Böses in ihr steckte. Die Yortomer, die diesen rauen Landstrich bewohnten, brauchten in Zukunft nicht mehr um ihre Habseligkeiten und ihr Leben zu fürchten.
    Zumindest nicht, was die Peitschenbrüder betraf. Aber vielleicht schwebten sie, ohne es zu ahnen, in einer viel größeren Gefahr, einer Gefahr, die der ganzen Lichtwelt drohte.
    Steinmann Sadagar kam mit drei Hasen zurück. Die Gefährten machten ein kleines Feuer, rösteten das Fleisch und aßen. Ihren Durst löschten sie in den klaren Bächen.
    Sie rasteten noch einige Stunden, bis sie sich kräftig genug fühlten, den Weg nach Süden fortzusetzen. Die Peitschennarben in Nottrs Rückenfell hatten sich zum Glück nicht entzündet. Sie würden mit der Zeit verheilen, ebenso wie die Schrammen und Narben, die Mythor davongetragen hatte.
    Als die Sonne hoch am Himmel stand, brachen die vier auf. Mythor war schweigsam. Er hatte sie wieder, diese böse Vorahnung. Er versuchte sich einzureden, dass es Lockwergen war, das ihm Sorgen bereitete, die Aussicht darauf, wieder durch leblose Straßen und Gassen gehen zu müssen.
    Er wusste, dass er sich etwas vormachte. Etwas anderes kam auf sie zu, etwas, das mit dem zusammenhing, was mit der Hauptstadt geschehen war.
    Und sie mussten sich dieser gefühlsmäßig erfassbaren neuen Bedrohung stellen, wenn sie Althars Wolkenhort erreichen wollten.
    *
    Das Schiff war vollkommen schwarz, selbst

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