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Die Peitschenbrüder

Die Peitschenbrüder

Titel: Die Peitschenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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gut zu«, flüsterte Nottr. »Du deckst mir den Rücken. Ich renne mit ihr und dem Gebräu zu Mythor. Goltan wird ihn auf der Stelle töten wollen, wenn er merkt, dass wir frei sind. Alles muss schnell gehen. Hebe dir ein Messer für Goltan auf und eines für Sar!«
    »Nicht für mich«, krächzte die Rothaarige. »Ich betrüge euch nicht. Aber nehmt mich mit, wenn ihr flieht.«
    »Wir werden sehen«, sagte Nottr ausweichend. Er trat an die Tür, wartete, bis Mythor den nächsten Schlag einstecken musste, und gab Sadagar das Zeichen.
    Sie stürmten aus der Hütte. Die ersten Banditen fuhren herum.
    Der Anblick der beiden Männer und Sars ließ sie erstarren. Nottr stieß drei von ihnen zu Boden, bevor sie begriffen, was geschah. Dann erfüllte wütendes Geheul das Tal. Nottr war fast durch den Ring der Zuschauer, als diese sich zu wehren begannen. Sadagar stand vor der Hütte und ließ niemanden zu nahe an Nottr und die Rothaarige herankommen. Sar leistete nicht den erwarteten Widerstand. Goltan wich unwillkürlich einen Schritt von Mythor zurück, der gerade dabei war, sich aufzurichten. Nottr nutzte diese Sekunden der heillosen Verwirrung. Er war über Mythor und redete auf ihn ein, sah, dass der Freund ihn erkannte, und flößte ihm die Flüssigkeit ein. Hass loderte in Mythors Augen auf, als er Sar neben Nottr knien sah. Der gleiche Hass, der Goltan nun zum Angriff trieb.
    Nottr kniete noch neben Mythor, hatte nicht die Zeit, ihm alles zu erklären, sah Goltan auf sich zustürmen und spürte, wie Sar jetzt plötzlich aufsprang und sich losriss. Sie wollte Goltan etwas zurufen, doch der Gigant stürzte wie ein Baum. Nottr sah das Messer in seinem Knie stecken. Sar schrie schrill. Nottr sprang auf, entriss einem Banditen, der sich auf ihn stürzen wollte, die Peitsche und schlug auf Goltan ein, der sich das linke Knie hielt.
    Alles ging jetzt viel zu schnell, um noch gezielt handeln zu können. Die Banditen waren plötzlich überall zwischen den Feuern. Sadagar hatte auch eine Peitsche in der Hand und kämpfte. Nottr wusste nicht, woher er plötzlich sein Krummschwert hatte, das die Peitschenbrüder ihm bei seiner Gefangennahme abgenommen hatten. Er hielt es in der Hand und spürte die Kraft, die es ihm gab. Mythor richtete sich auf, noch benommen, aber sein Blick klärte sich. Jeder schien gegen jeden zu kämpfen. Das Geschrei der Banditen hallte in Nottrs Ohren. Er schlug einen Mann zu Boden, der sich von hinten auf Mythor stürzen wollte, und brachte den Mund an Mythors Ohr.
    »Kalathee wartet bei den Ponys auf uns!« rief er. »Stell jetzt keine Fragen! Sadagar ist frei. Wir müssen uns zu den Bäumen hinter den Hütten durchschlagen!«
    Mythor stand aufrecht. Blitzschnell wehrte er einen Angreifer ab. Erleichtert erkannte Nottr, dass er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war und dass er ihm vertraute.
    Sadagar tauchte neben ihm auf. Peitschen knallten, und Klingen schlugen klirrend gegeneinander. Die Banditen hatten ihre Schwerter und Messer in den Händen und rückten vor. Das Gläserne Schwert ließ sie jedoch Abstand halten. Nottrs Klinge streckte zwei Gegner nieder. Sadagar kämpfte mit der Peitsche. In der Linken hatte er noch ein einziges Messer, welches für Sar bestimmt war.
    Er brauchte es nicht mehr. Die Banditen wichen zusehends vor den drei im wahrsten Sinne des Wortes entfesselt kämpfenden Freunden zurück. Die ersten flohen. Nottr erschrak, als er an Kalathee dachte. Wenn die Banditen zu den Ponys wollten, war sie verloren.
    »Wir müssen zu ihr!« schrie er, um den Kampfeslärm zu übertönen. Mythor und Sadagar verstanden sofort, was er meinte. Mythor kämpfte wie ein Wirbelwind. Das Gläserne Schwert durchschnitt die Luft und teilte Klingen und Peitschenriemen. Nottr wütete unter den Plünderern. Die drei Gefährten arbeiteten sich in die Richtung vor, in der Kalathee mit den Ponys wartete, bis plötzlich nur noch ein Mann vor ihnen stand.
    Goltan hatte ein Schwert in der Hand. So schnell, dass die Bewegung kaum wahrzunehmen war, schwang er es, um Mythors Schädel zu spalten.
    Sadagar war noch schneller. Er schleuderte sein letztes Messer. Ein schriller Schrei erfüllte das Tal. Erschüttert sah Nottr das Messer in Sars Brust stecken, die sich schützend vor den Giganten geworfen hatte.
    Goltan stand da wie vom Blitz getroffen. Bevor er sich fangen konnte, traf ihn Mythors Faust an der Schläfe. Er brach zusammen.
    »Weg hier!« brüllte Mythor. Ohne sich noch einmal umzusehen, rannte er

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