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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Gewitterwolke und brüllte vor Zorn.
    Na schön. Jetzt.
    Diesmal setzte Maerad so ungestüm zu ihrer Verschmelzung an, dass sie Cadvan umwarf. Japsend rappelte er sich auf, und Maerad starrte ihn verdattert an: Warum konnten sie ihre Kräfte nicht vereinen?
    Maerad, das fühlt sich an, als ob du mich angreifst, sagte Cadvan. Wenn du das noch mal machst, bringst du mich um. Wir müssen getrennt voneinander kämpfen. Wir müssen Ebenbilder erschaffen, um dieses Ding zu verwirren. Solche Kreaturen sind nicht besonders schlau.
    Verwirrt schüttelte Maerad den Kopf, doch sie hatte keine Zeit zum Nachdenken, denn der Iridugul hatte sich mittlerweile erholt und ließ tobend Hiebe auf sie herabregnen. Cadvan hatte alle Hände voll damit zu tun, den Schutzschild aufrechtzuerhalten und gleichzeitig einen Trugbann zu weben, ein Ebenbild seiner selbst und Darsors, das er für den Iridugul als Angriffsziel zurücklassen konnte.
    Maerad leerte die Gedanken und versuchte, den wütenden Schlägen des Iriduguls keine Beachtung zu schenken. Zuerst schuf sie einen weiteren Schild, der jenen Cadvans ummantelte und ihn stärkte, dann begann sie, selbst an einem Trugbann zu arbeiten. Unter einem solchen Angriff fiel ihr selbst ein derart einfacher Zauber schwer, aber sie konzentrierte sich verbissen. Ich bin Maerad von Pellinor, Elednor Edil-Amarandh na, sagte sie sich vor. Warum nur stelle ich mich so dumm an ?
    Maerads Ebenbild brauchte etwas länger als jenes Cadvans, doch nach einer scheinbaren Ewigkeit hatten sie leuchtende Nachbildungen ihrer selbst erschaffen. Cadvan löschte sein magisches Licht und ergriff Darsors Zügel. Sie warteten auf den richtigen Zeitpunkt, bevor sie aus dem Schild aus weißem Feuer huschten und am Fuß des Steilhangs entlang stolperten, während der Iridugul weiter ihre bloßen Bilder angriff. Sobald sie den Schutz des Lichts verließen, peitschte der Hagel auf sie ein, aber Maerad hatte den Kopf eingezogen und lief mit Cadvan, so schnell sie konnte, dicht am Fels entlang. Dabei betete sie, der Iridugul möge zu sehr in Raserei geraten sein, um die zwei winzigen Gestalten zu bemerken, die wie verstohlene Mäuschen entlang des Berghangs entfleuchten. Mittlerweile war es fast dunkel.
    Sie hatten beinahe eine Haarnadelkurve in der Straße erreicht, als das Unglück zuschlug. An der Biegung schützten nur eine niedrige Steinmauer und einer der stehenden Steine, der sich gleich einem schwarzen, drohenden Finger aus dem wallenden Grau rings um sie erhob, vor einem steilen Abgrund. Als sie sich der Stelle näherten, beobachtete Maerad ungläubig, wie der Stein sich in die Luft erhob, und plötzlich erschienen vor ihnen nicht ein, sondern zwei Iriduguls, von denen einer den stehenden Stein als Waffe über den Kopf erhoben hielt.
    Cadvan hielt jäh inne, zog sofort einen Schutzschild um sie hoch und stieg auf Darsor, der am ganzen Leib schwitzte. Maerad schaute verzweifelt über die Schulter zurück; sie sah, dass der erste Iridugul immer noch ihre Ebenbilder angriff, wobei sich seine blinde Wut noch steigerte, weil der Knüppel durch seine Opfer hindurchstrich, ohne sie zu verletzen. Drei der Kreaturen! Maerad, wir werden ihnen einen Schlag versetzen und flüchten müssen, teilte Cadvan ihr in ihrem Verstand mit. Dann fiel ihm zum ersten Mal auf, dass Imi verschwunden war. Wo ist Imi ?
    Sie ist weggerannt…
    Cadvan erwiderte nichts, sondern griff hinab und zog sie hinter sich auf den Sattel. Dann schleuderten sie beide ansatzlos, ohne nachzudenken, Blitze aus weißem Feuer, mit denen sie auf die Augen der Iridugul zielten, und Cadvan trieb Darsor an, der die Muskeln spannte, lossprang und auf die Biegung im Pfad zupreschte. Maerad hörte die Schreie der Iridugul, einen unerträglichen Lärm gleich dem gequälten Knirschen von Stein. Krampfhaft hielt sie sich fest, während Darsor dahinraste. Das mächtige Pferd wirbelte so heftig um die Kurve, dass Maerads Hals knackte, dann rannte er um sein Leben den Pfad entlang mitten hinein in den Sturm.
    Maerad vernahm das Splittern von Gestein, als der stehende Stein dicht hinter ihnen auf die Straße krachte. Irgendwie gelang es Darsor, noch schneller zu laufen, obwohl seine Hufe auf dem eisigen Boden rutschten. Dann tauchte plötzlich ein Iridugul vor ihnen auf und ließ eine Faust gleich einem Amboss gegen die Steilwand über ihnen prallen. Ein Grollen ertönte, als würde die gesamte Flanke des Berges einstürzen. Maerad schaute auf; von Grauen und Übelkeit erfüllt

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