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Die Peperoni-Strategie

Die Peperoni-Strategie

Titel: Die Peperoni-Strategie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Weidner
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Sie sie ins Rennen, wenn die Erfolgsaussichten schlecht sind. Sie müssen ihnen diese Herkules-Aufgabe nur mit Schmeicheleien versüßen: »Ich glaube, Sie sind der Einzige in unserem Unternehmen, der überhaupt in der Lage ist, dieses Projekt zu stemmen!« Die meisten Menschen sind anfällig für ein solches »Lob« und beißen an. Selbst Schuld! Umgekehrt gilt natürlich: Sollten Sie derartig |64| freundliche Einschätzungen Ihrer Leistungsfähigkeit hören, dann aktivieren Sie Ihr misstrauisches Potenzial und vergessen nicht Ihr pessimistisches Menschenbild – so schützen Sie sich vor Enttäuschungen.
    3. Positionieren Sie sich!
    Warten Sie nicht, bis Sie gefragt werden, sondern verschaffen Sie sich unaufgefordert, aber nicht aufdringlich Gehör! Es besteht sonst die große Gefahr, dass Sie ignoriert werden – besonders, wenn Sie klug sind und wirklich etwas zu sagen haben. Denn in diesem Fall besteht das berechtigte »Risiko«, dass Ihre klugen Kommentare die anderen alt aussehen lassen. Nur ganz souveräne Zeitgenossen ertragen die Brillanz Dritter. Der Rest weicht der innovativen Kraft Ihrer Umgebung lieber aus. Wollen Sie sich also durchsetzen, müssen Sie den Mut haben, sich ungefragt aufzustellen und auch Killerphrasen der Kollegen und Vorgesetzten Paroli zu bieten.
    4. Meiden Sie Nörgler, Loser und Bedenkenträger!
    Wer sich mit nörgelnden Zeitgenossen umgibt, wird früher oder später mit deren negativen Eigenschaften assoziiert. Die Larmoyanten einzubeziehen und ihnen Zuspruch zu geben, hilft ihnen nicht aus ihrer unglücklichen und demotivierenden Rolle heraus. Es schadet aber Ihrem eigenen Image, weil nicht der Eindruck von Hilfsbereitschaft, sondern von Solidarität mit den ewig Jammernden entsteht. Das ist das absolute Gegenteil von einer Win-win-Strategie und darum nicht empfehlenswert!
    |65| Als bissige Abwehr können Nörgler und nervige Bedenkenträger allerdings sehr hilfreich sein: So bitten Sie etwa die Mitarbeiterin, die Ihnen den Aufstieg vermasseln will, sich stärker um die Loser-Truppe zu kümmern, zum Beispiel beim täglichen Kantinenessen. Dankenswerterweise übernimmt sie den Motivationsjob. Den Restkollegen signalisieren Sie allerdings das Gegenteil: Sie seien von der Mitarbeiterin enttäuscht, weil sie sich nun jeden Mittag diesen Bremsen anschließen würde! Wenn Sie selbst um derart fürsorgliche Sozialarbeit gebeten werden, seien Sie also entsprechend vorsichtig!
    5. Pflegen Sie Ihre Einsteckerqualitäten!
    Wer sich durchsetzen will, stößt unvermeidlich auf Widerstand – auch auf solchen der harten Art. Das kann schmerzhaft sein, weil diese Gegenwehr bevorzugt auf die Schwachstellen zielt. Davon sollten Sie sich nicht irritieren lassen, denn es ist Teil des Machtspiels. Außerdem erfahren Sie auf diese Weise sehr schnell, auf wen Sie zukünftig nicht setzen dürfen, denn der Angreifer wird sich Ihnen gegenüber auch in Zukunft kaum loyal verhalten. Konfrontation schafft durchaus Klarheit – auch wenn sie gegen Sie gerichtet ist.
    Hervorragend ist es natürlich, wenn Sie in der Lage sind, auch heftigen Angriffen Paroli bieten zu können, indem Sie zum Beispiel dem Angreifer lächelnd erwidern: »Das war ja schon ein ganz toller Angriff, aber ich finde, Sie sollten es noch mal versuchen und dann so richtig Gas geben.« Diese Erwiderung erschüttert Ihr Gegenüber, weil es erfasst, dass es keine Schockwirkung bei Ihnen erzielen konnte. Diese Strategie geht übrigens auf den weltgrößten Boxer Muhammad Ali zurück. Ali war in einem Kampf einem minutenlangen gewaltigen Schlaghagel ausgesetzt, während er – sich |66| mit den eigenen Fäusten Deckung gebend – in die Seile gedrängt war. Sein Gegner sah sich schon kurz vor dem K.o.-Sieg, als Ali sich in einer kurzen Verschnaufpause vorbeugte und ihm ins Ohr flüsterte: »Lass uns jetzt endlich anfangen, hart zu boxen!« Der Gegner, der bereits an seinem Limit kämpfte, war erschüttert und psychologisch angeschlagen. Ali gewann den Fight!
    6. Perfektionieren Sie Ihre Abwehrrhetorik!
    Verbale Angriffe kommen naturgemäß unerwartet. Der Angreifer hofft auf den »Überrumpelungseffekt«, um Sie kalt zu erwischen. Daher sollten Sie sich vorbeugend mehrere rhetorische Spitzfindigkeiten zurechtlegen, mit denen Sie sich Luft und Zeit verschaffen können. Die kurze Pause brauchen Sie dringend, um Gegenstrategien und -argumentationen zu entwerfen. Mein persönlicher Favorit aus dem Sortiment der Abwehrrhetorik lautet: »Das ist

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