Die Peperoni-Strategie
Positivanalysen und sind zukunftsorientiert.
Positiv aggressive Menschen sind zufriedene Menschen, denn |61| sie sind bereit, ihre Träume und Ideen umzusetzen. Das gelingt ihnen nicht immer, aber der sporadische Misserfolg stört sie wenig, denn sie haben es immerhin versucht: »Scheitern ist erlaubt, Nicht-Versuchen ist verboten«, lautet der Leitsatz. Ich selbst handle auch danach, schiebe ständig sechs Projekte gleichzeitig an und scheitere erfahrungsgemäß mit vieren bereits im Anfangsstadium. Aber mein Bedauern darüber hält sich in Grenzen, denn wenn alle sechs Projekte gelingen würden, könnte ich das zeitlich gar nicht packen. So gesehen liegt im Scheitern auch eine Erleichterung und die Chance zu einer vernünftigen Work-Life-Balance. Zwei Ideen aber treibe ich zum Erfolg, weil sie bei meinen Partnern auf Gegenliebe stoßen oder sich gewinnversprechend anlassen. Über diese chancenreichen Projekte wird viel gesprochen, über die vier gescheiterten kaum. Dennoch ist es wichtig, mit dem halben Dutzend zu beginnen, denn es ist anfangs schwer zu prognostizieren, welche Idee das Rennen machen wird. Das heißt, positiv Aggressive folgen der Strategie des »Schrotgewehr-Prinzips«, frei nach dem Motto: Breite Streuung garantiert, eine Kugel wird schon treffen. Und genauso ist es!
Spice up your life – die acht Grundregeln der Peperoni-Strategie
Zur notwendigen Handlungskompetenz der positiv Aggressiven zählt ein strategisch eingesetztes kommunikatives Repertoire vom einfühlsamen Bedrängen bis zum spontan-echt wirkenden Wutausbruch: die Klaviatur von Charme bis Vulkan! Die Hemmungslosigkeit zur Konfrontation, auch die Fähigkeit, künstlich zu explodieren (wenn nötig), das Spiel mit Zuckerbrot |62| und Peitsche, das verschafft Respekt – und respektiert werden ist die erfolgversprechende Alternative zum Geliebt-werden-Wollen, was in beruflichen Beziehungen mehr schadet als nützt. Der künstliche Ausbruch klingt zwar wenig authentisch, und dennoch ist da etwas dran! »Der ist mit Vorsicht zu genießen«, bleibt bei Freund und Feind hängen. Die fährt die »gerade Linie mit Herz«, heißt es anerkennend.
Grundlage der Peperoni-Strategie ist Ihre gesunde Durchsetzungsstärke – und die verlangt drei wichtige Erfolgsfaktoren:
Schnelligkeit, um mit der eigenen Dynamik das Gegenüber zu verblüffen und potenzielle Gegner einfach ins Leere laufen zu lassen;
geduldig sein und Unauflösliches aussitzen können;
aktuelle Schieflagen und Zukunftsprobleme beim Namen nennen, ohne Rücksicht auf falsch verstandene Harmonien.
Die acht Grundregeln der Peperoni-Strategie helfen Ihnen, Ihre Durchsetzungsstärke zu steigern, Ihren Alltag würziger, bissiger und »schärfer« zu gestalten – und etwas für Ihre Psychohygiene zu tun:
One evil action every day keeps the psychiatrist away!
1. Sich mit Power durchsetzen, um Gutes zu tun!
Wer sich mit Freude durchboxen will, braucht den Glauben an die eigenen guten Ziele. Wenn man den hat, lohnt sich der Kampf für einen selbst und für das Unternehmen. Ziele können Wohlstand, Gesundheit, Glück für die Familie, schnelle Autos, schicke Häuser oder Projekt- und Berufserfolge sein. Wie lautet |63| Ihr Ziel? Was möchten Sie erreichen? Sie brauchen eine Leitidee, um im Wettbewerb zu bestehen.
Wenn Sie allerdings keine Ziele haben, für die es sich zu kämpfen lohnt, können Sie sich entspannt zurücklehnen. Sie sollten dann Ihre überschüssige Energie lieber in die Erziehung der Kinder, in Hobbys oder Ehrenämter stecken …
2. Unterlassen Sie chancenlose Kraftproben!
Bevor Sie einen Kampf beginnen, prüfen Sie die Gewinnchance. Liegt diese bei 51 Prozent zu 49 Prozent, lohnt es sich einzusteigen. Ich bevorzuge Kämpfe, die bereits im Vorfeld eher eine 70-prozentige Chance bieten. Diese Kämpfe sind weniger kraftraubend, und der Sieg ist genauso süß! Sollten die Erfolgsaussichten allerdings schlechter sein, dann lassen Sie die Finger davon. Folgen Sie Anna Freuds »Identifikation mit dem Aggressor« und machen Sie sich Ihren Gegner zum Verbündeten, denn, wie schon Niccolo Machiavelli in seinem Bestseller
Il principe (Der Fürst)
empfahl: »Wen du nicht besiegen kannst, den mache zu deinem Freund!« Das klingt zwar anbiedernd, primitiv und fast archaisch, birgt aber eine Menge Wahrheit in sich! Denn wer als Gegner zu stark ist, kann als Partner nur kraftvoll sein.
Mitbewerbern sollten Sie von dieser Regel allerdings nicht berichten. Ganz im Gegenteil: Schicken
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