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Die Peperoni-Strategie

Die Peperoni-Strategie

Titel: Die Peperoni-Strategie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Weidner
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Unternehmen zu finden sind – und dort ihre Zurückhaltung auch als Handicap erleben. Eine Befragung der Schweizer Beratungsfirma
Management Training Systems
unter Mitarbeiterinnen und weiblichen Führungskräften hatte zum Ergebnis, dass diese nicht unter zu autoritären, sondern unter zu schwächlichen Kollegen und Chefs leiden! Eine Dame aus dem Norden kommentierte diesen unpositionierten Männertypus einmal ernüchtert: »Haben Sie schon einmal versucht, einen Pudding an die Wand zu nageln?«
    Die gute Nachricht: Sie müssen nicht zwingend zu dem beschriebenen männlichen Erfolgsprofil mutieren. Sie sollten aber zumindest so agieren, dass Sie mit den Machern nicht zusammenstoßen. Das ist leicht zu vermeiden, denn aus den obigen Beschreibungen leiten sich einfache Tipps für den beruflichen Umgang mit dieser Erfolgsspezies ab:
Bauen und pflegen Sie Ihr berufliches Netzwerk, und sprechen Sie darüber! Ohne Netzwerk sind Sie ein schutzloses Nichts und vom Wohlwollen oder der Aversion der Leitung und Kollegen abhängig. Ein stabiles Netzwerk von gleichgesinnten Kollegen wird dagegen immer in die Bresche springen, um selbst Ihre Schwächen schönzureden! Macher-Typen meiden gerne Netzwerk-Konflikte, denn da haben sie zu viele Gegenspieler gleichzeitig am Hals.
Bejahen Sie glaubwürdig Ihr positives Verhältnis zur Macht und zur Hausspitze. Diese wird Sie dann als »Bruder (oder Schwester) im Geiste« liebevoll umarmen: »Der ist in Ordnung und keine Gefahr«, sagen sich die Macher.
Signalisieren Sie ungefragt und glaubwürdig Loyalität (auch wenn Sie nicht hundertprozentig dran glauben). Dann brauchen |78| Sie keine unterschwellige Angst vor Attacken der Führung zu haben, denn die greift ihre Bauern, Läufer und Springer – um sich aus dem Schachvokabular zu bedienen – niemals an. Loyalität sichert ein konfliktfreies Berufsleben, denn Schwächen werden verziehen: Dame und König werden Ihnen Schutz gewähren, solange es irgend geht.
Daraus folgt ein wichtiger Hinweis an die Feedback- und Kritikverliebten: Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass herumreden, herumkritisieren und ehrliche Feedbacks eine kluge und mutige Strategie sind. Der berühmte »kriti sche Deutsche« ist eben der, der alles scharf durchdenkt und dann vor lauter kritischer Reflektion handlungsunfähig erscheint. Für Macher ein absolut rotes Tuch. Verzichten Sie darauf!
    Das Verhältnis erfolgreicher Männer zu erfolgreichen Frauen
    Viele Männer halten es immer noch für Emanzipation, wenn Frauen heute die Unternehmensspitze erkennen, ohne sie aber erklimmen zu können. Die ambitionierten Frauen sollen mit ihrem Kopf an die sogenannte »gläserne Decke« (die »Schranke« zum Topmanagement) stoßen, die fein-säuberlich vom
Old-Boys-Network
gegossen wurde. Männer mögen Frauen – aber nicht als Konkurrentinnen, zumal Frauen 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen und damit potenziell auch 50 Prozent Männerkonkurrenz darstellen.
    Diese Erkenntnis empfinden besonders mittelmäßige Männer als erschütternd, weil sie genau wissen, dass sie von den besser qualifizierten Frauen fachlich ausgestochen werden können. Früher war es ihnen möglich, trotz ihres Mittelmaßes Karriere zu machen, denn die Zahl der Mitbewerber war geringer, und |79| die waren vom gleichen Geschlecht – das konnte das männliche Ego gerade noch akzeptieren. Heute treten hoch qualifizierte Frauen als Konkurrentinnen hinzu – für Männer mit Minderwertigkeitskomplex nur schwer zu verkraften, weil nun nicht ihre berufliche Qualifikation, sondern auch ihr männliches Rollenverständnis infrage gestellt wird. Zum Kampf um den Arbeitsplatz tritt der Geschlechterkampf hinzu. Das bedeutet für Frauen, Gefahr droht ihnen nicht von den schlauen Top-Kräften – die sind einfach gut und können Kompetenz auch bei anderen problemlos respektieren. Gefahr droht vor allem von den mittelmäßigen Männern mit mittelmäßiger Denke, bei denen man sich schon länger fragt, wie die überhaupt ihre Position erklimmen konnten.
    Antiquierte, aber beliebte »Strategien« dieser Männer sind Chauvinismus und Sexismus. Diese sind nicht nur Ausdruck primitiv-unsensibler Männlichkeit, sondern leider auch eine der wirkungsvollsten Waffen im Geschlechterkampf, denn viele Erfolgsfrauen hassen das Vulgärniveau und wenden sich ab. Damit überlassen sie aber das Feld den Männern. Es ist besser, Frauen nehmen den Kampf auf.
    Um ihn erfolgreich zu gestalten, sollten Sie als Frau zunächst

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