die perfekte Dressur
nicht länger ansehen zu müssen. So einfach war es also, ihrem Blick auszuweichen. In diesem Moment überfluteten ihn seine tiefen Gefühle. Gefühle, die ihm sein Leben lang fremd gewesen waren, Gefühle, die ihm Angst machten. Doch in diesem Augenblick ließen sie sich nicht leugnen. Er war bedingungslos und unwiderruflich in sie verliebt.
Und während er sie im Arm hielt, dachte er an die Nacht zurück, als er sie das erste Mal gesehen hatte. In jener Nacht hatte er an ihrem Vater Charlie Snow ein Exempel statuieren wollen. Er hatte ihn mit seinen Leuten aufgesucht und ihn aufgefordert, seine Schulden zu begleichen oder dafür mit seinem Leben zu bezahlen. Snow hatte aus lauter Verzweiflung seine 22jährige Tochter zur Schuldenbegleichung angeboten. Simon war darauf eingegangen. Drei Monate lang sollte Katelyn Snow ihm und seinen Männern als Sexsklavin willenlos dienen, dann wären die Schulden beglichen und seine Tochter könne wieder zu ihrem Vater zurück. Doch als Simon das junge Mädchen gesehen hatte, wusste er im selben Moment, dass er sie nach der vereinbarten Zeit nicht wieder freigeben würde und auch keinem seiner Männer erlaubte, sich an ihr zu vergehen. Er beanspruchte sie für sich allein! Und Katelyn hatte allem bedingungslos zugestimmt. So sehr liebte sie ihren Vater, der sie skrupellos für ein paar Tausend Dollar verschachert hatte.
***
Simon betrat den Salon, in dem sich bereits vor einer halben Stunde einige Kaufinteressenten versammelt hatten. Er ließ seinen Blick flüchtig durch den Raum schweifen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, was das heutige Publikum betraf. Fast allesamt waren sie verwöhnte Millionärssöhne aus gutem Haus. Viele von ihnen hatte er in seinen Clubs schon gesehen. Nur einige wenige darunter waren Geschäftsmänner wie er, mit denen er von Zeit zu Zeit verkehrte. Als Alleinerbe des Crow Imperiums hatte er bei diesen illegalen Sklaven-Auktionen das alleinige Vorrecht, sich als erster die Mädchen seiner Wahl auszusuchen. Das lag wohl auch an den horrenden Preisen, die er bereit war, für sie zu bezahlen. Da ihm das wohl bewusst war, kam er grundsätzlich zu solch illegalen Auktionen zu spät. Man hätte ja ohnehin ohne ihn nicht beginnen können. Doch keiner der Anwesenden zeigte ihm offen seinen Unmut darüber, dass er sich niemals an die vereinbarten Zeiten hielt. Simon hielt sie ohnehin für Heuchler und es scherte ihn nicht, was sie über ihn dachten. Er provozierte seine Umwelt aus Leidenschaft, was die meisten seiner Arroganz zuschrieben. Da Simon jedoch derjenige war, der die meisten Mädchen für seine Clubs ersteigerte, duldete man es stillschweigend und nahm sein herablassendes Verhalten einfach hin. Niemand hätte es gewagt, ihm zu widersprechen oder ihn diesbezüglich zu tadeln. Dazu war er zu mächtig, zu einflussreich und – wenn man den Gerüchten Glauben schenken konnte – zu gefährlich. Wer sich ihm in den Weg stellte, war entweder lebensmüde oder einfach nur dumm.
Simon schlenderte gemächlich in die vorderste Reihe und schnalzte mit seiner Zunge, als er auf das nackte Fleisch herabsah. Zehn junge Frauen knieten wie Hündinnen demutsvoll auf einem kleinen runden Podest und hielten ihren Blick gesenkt. Das Einzige, was sie am Körper trugen, waren brillantbesetzte Hundehalsbänder, die im Anfangsangebot mit inbegriffen waren. Ihre nackten Ärsche streckten die jungen Frauen regelrecht in die Höhe, damit sich die Männer von ihren fülligen Formen überzeugen konnten. Simon war die schwarzhaarige Schönheit sofort aufgefallen. Sie erinnerte ihn irgendwie an Rose. Hier hatte er sie ersteigert. Vor genau zwei Jahren. Er hatte ein Mädchen für seinen Club Eight Angels an der Westküste gesucht, sie am Ende dann aber doch für sich behalten. Etwas Geheimnisvolles, ja sogar etwas Wildes, Unbezähmbares war in ihren grünen Augen gelegen, das ihn unwiderruflich gereizt hatte. Simon musste bei diesen Erinnerungen schmunzeln, packte daraufhin das schwarzhaarige Mädchen am Haar und zog ihr den Kopf in den Nacken, um sich ihr Gesicht genauer anzusehen. Es war nicht sonderlich schön, eher gewöhnlich. Und auch nicht annähernd so faszinierend wie das von Rose. Rose bedeutete ihm zwar nichts mehr, dennoch konnte er nicht leugnen, dass sie allein mit ihrer Schönheit bestach. Und sie war die willigste Sklavin gewesen, die er je gehabt hatte. Insgeheim fragte er sich, warum er nicht einfach bei ihr geblieben war. Er hätte von ihr alles
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