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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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sich für das Café am Town Beach, in der Nähe des Campingplatzes. Nach dem Spaziergang im Abendlicht dorthin war sie wieder völlig entspannt. Lily suchte sich einen kleinen Tisch mit nur einem Stuhl auf der Terrasse mit Meerblick aus. Dann ging sie hinein, um zu bestellen. Sie studierte gerade die Schiefertafel mit der Speisekarte, als das Mädchen hinter der Theke einem Gast das nepalesische Ziegencurry beschrieb.
    »Klingt gut, das probiere ich«, sagte der Gast.
    Die Stimme klang irgendwie bekannt. Lily drehte sich um. Neben ihr stand Tim Hudson, der junge Mann, den sie an ihrem letzten Morgen auf der Bradley-Farm kennen gelernt hatte. »Jetzt sehen wir uns bei Sonnenuntergang statt bei Sonnenaufgang wieder«, verkündete sie munter.
    »Na, hallo! Schön, Sie wiederzusehen, Lily. Lily Barton, stimmt’s?«
    »Genau. Also, Tim, Sie wagen sich an das Ziegencurry?«
    »Möchten Sie mir Gesellschaft leisten, oder essen Sie mit Freunden?«
    »Nein, nein, ich bin allein.« Sie wandte sich an die Bedienung. »Machen Sie zwei Currys daraus. Mit sämtlichen Beilagen.«
    Tim zog sich einen Stuhl an Lilys Tisch und schenkte ihr aus der Flasche, die er mitgebracht hatte, ein Glas Wein ein. »Ein Curry kann ich nicht ohne einen guten Roten essen.« Lily nickte. »Also, was haben Sie seit dem Rennen getrieben?«
    »Ein paar Erkundungen. Und Sie?«
    »Erkundungen geplant. Ich war erst einmal hier«, sagte er. »Aber es gefällt mir. Broome ist besser als viele andere Orte, an denen ich gewesen bin.«
    »Es muss eine ziemliche Umstellung für Sie sein, nach der Zeit im Ausland. Sie waren in Indonesien, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und wonach suchen Sie jetzt?« Die Frage war heraus, ehe Lily darüber nachdenken konnte. Seit sie nach Broome zurückgekehrt war, stellte sie sich selbst unaufhörlich diese Frage. Es war ihr etwas peinlich, dass sie auch Tim damit überfallen hatte. Doch der antwortete ungerührt: »Ich prüfe allerlei Möglichkeiten. Keine Jobsuche im eigentlichen Sinne.«
    »Das heißt?«
    Nachdenklich nahm er einen Schluck Wein. »Nun ja, ich habe da ein paar Leute an der Hand, die hier in der Gegend vielleicht investieren wollen. Ich soll etwas finden, das sich dafür eignet.«
    »Oh, was denn zum Beispiel?«, fragte Lily nach.
    »Alles Mögliche. Ich habe Erfahrung in verschiedenen Bereichen, aber mein letzter Job in Indonesien war die Leitung einer Perlenfarm. Auf Roti. Eine interessante Insel – in mancherlei Hinsicht.«
    Lily versuchte, die Fassung zu bewahren und unternahm als unterstützende Maßnahme eine größere Attacke auf den Wein als üblich. Als sie ihr Glas abstellte, schenkte Tim ihr nach. »Danke«, sagte sie und holte tief Luft. »Ich will Ihnen erzählen, wo ich war und was ich vorhabe.«
    Sie berichtete von ihrem Besuch auf der alten Perlenfarm, welche Verbindung zu ihrer Familie bestand und wie sie auf die verrückte Idee gekommen war, dort einzusteigen.
    Tims zunächst verblüffte Miene wich einem skeptischen Stirnrunzeln, an dessen Stelle jedoch rasch ernsthafte Konzentration trat. Als sie endete, brach er in Lachen aus. »Ich glaub’s einfach nicht!«
    Lily ignorierte seinen Ausruf. »Ich weiß nichts über die Aussichten der Star Two, außer, dass es eine große geschichtsträchtige Pacht ist. Dave George würde vielleicht gerne aussteigen oder aber als dritter Partner dabeibleiben, wenn ich das Geld aufbringen könnte, mich einzukaufen.«
    »Dritter Partner?«, fragte Tim mit erhobenen Augenbrauen. »Schlagen Sie mir gerade vor, dies als die Gelegenheit in Erwägung zu ziehen, nach der ich gesucht habe?«
    Die Kellnerin brachte Schüsseln mit Reis, einen Topf mit dampfendem Curry und kleine Beilagenschälchen. Sie bedienten sich, ehe sie ihr Gespräch fortsetzten. »Lily, ich bin Geschäftsmann. Und in diesem Fall bin ich beauftragt, ein Geschäft aufzutun, das Potenzial und gute Aussichten hat, keinen Traum.«
    »Sie sind hier in Broome! Was könnte mehr Aussicht haben als Perlen?«
    »Wenn Sie tausend Mitarbeiter, mehrere Farmen und die neuesten Schiffe mit allem Drum und Dran haben, dann sieht es gut aus«, konterte er.
    Lily beugte sich vor. Den köstlichen Duft ihres Currys ignorierte sie. »Aber Sie suchen doch im Augenblick gar nicht nach einem Millionen-Dollar-Geschäft, oder? Wie wäre es mit etwas Kleinem mit enormem Potenzial? Mit den richtigen Leuten, etwas Fantasie und Leidenschaft könnten wir es hinbekommen, glaube ich.«
    »Wir?«
    »Kommen Sie, Tim, fahren

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