Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
Vom Netzwerk:
habe ihr vorgeschlagen, sich einen Job auf einer Farm zu suchen!«, brachte Chris ins Gespräch ein.
    »Das könnte eine gute Idee sein«, meinte Tim beiläufig. »Zufällig fliege ich nach Indonesien zu der Farm, auf der ich früher gearbeitet habe. Warum kommen Sie nicht mit, Sami, und sehen sich dort alles an?«, fügte er frech hinzu.
    »Nein, danke«, erwiderte Sami steif. »Ich habe meine eigene Forschungsarbeit.«
    »Für Ihre Dissertation?«
    »Wenn möglich. Außerdem helfe ich meiner Mutter. Sie hat da so einen verrückten Plan, der, glaube ich, noch besser durchdacht sein will.«
    Tim ließ sich nichts anmerken und nickte. »Sehr vernünftig. Sie sehen aus, als wollten Sie gerade gehen. Ich gehe in Ihre Richtung, ich begleite Sie.«
    »Himmel, was ist dieser Simon doch für ein Vollidiot! Er hat die Jungs von der Band absichtlich aufgestachelt.« Pauline war von der Tanzfläche zurückgekehrt. »Gute Nacht, Sami. Bis dann.«
    Sami hatte keine Wahl, als mit Tim zu gehen. Schweigend liefen sie über die Auffahrt des Mangrove Hotels.
    »Und was wollen Sie in Indonesien?«, fragte sie schließlich. »Säcke voll Geld holen?«
    »Ich hoffe es. Mit den Investoren sprechen. Ihnen erzählen, was für eine Goldmine die Star Two sein kann.«
    Sami ging langsamer und sah ihn im Sternenlicht an. »Sie meinen, es sind potenzielle Investoren? Sie haben das Geschäft noch gar nicht in der Tasche?«
    »Nein. Wir haben noch keine Zusage über das Geld, falls es das ist, was Sie wissen wollen. Ich wurde gebeten, mich nach einer lohnenden Investition hier umzusehen. Sie finden, dass die Perlenzucht nach einer guten Sache klingt, wenn man das gegenwärtige gesellschaftliche Ansehen von Perlen und die Preise für Perlen betrachtet. Japaner wissen Perlen sehr zu schätzen. Anfangs hatte ich aber weniger an die Perlenbranche gedacht, ich hatte eher nach dem Tourismus geschielt.«
    »Na, dann machen Sie das lieber weiter. Ich sehe immer noch nicht, dass aus diesem Geschäft etwas wird. Ich fahre mit meiner Mutter hin, um mir alles anzusehen.«
    »Gute Idee. Kennen Sie sich mit Perlenfarmen aus?«
    Sie ignorierte den Sarkasmus. »Die ganze Geschichte gefällt mir überhaupt nicht. Was ist, wenn Sie die Finanzierung nicht bekommen, oder wenn meine Mutter nicht weitermachen möchte?«
    »Das wäre bedauerlich, weil sie die Verbindung zum historischen Unternehmen Star of the Sea ist. Ich müsste wohl nach einem neuen Partner suchen.« Sami reagierte nicht, und so fragte er ruhig: »Was ist Ihr Haupteinwand?«
    »Es ist riskant, das müssen Sie zugeben. Und ich möchte nicht, dass meine Mutter alles verliert, was sie sich erarbeitet hat, bloß weil sie sentimental und gutgläubig ist.«
    »Sami, es war Ihre Mutter, die mich überredet hat, nicht umgekehrt.«
    »Sie sind noch jung, Sie können ruhig das Geld anderer Leute riskieren. Ich finde, Sie sollte es in ihrem Alter nicht tun.«
    »Gut«, sagte er, überrascht, dass Sami ihre Mutter offenbar für jenseits von Gut und Böse hielt. »Aber ich werde dafür arbeiten, dass die Star Two gute Aussichten auf Erfolg hat.«
    Sie hatten den Eingang zu den Moonlight Bay Apartments erreicht. »Schön für Sie. Gute Nacht. Danke, dass Sie mich nach Hause begleitet haben. Es wäre nicht nötig gewesen.«
    »Ich weiß. Ach, und Sami, wenn Sie an der Red Rock Bay sind, bitten Sie Dave, Sie zu den Sonnenuntergangsdünen mitzunehmen.«
    »Sehenswürdigkeiten und Dünen stehen ganz unten auf meiner Agenda.« Sami wandte sich um und ging zur Treppe.
    »Schade«, sagte Tim, doch Sami hörte ihn nicht. In Gedanken versunken, ging er weiter. Es konnte nicht leicht für Lily gewesen sein, Sami aufzuziehen, falls sie immer schon so kratzbürstig gewesen war. Dabei war die junge Frau attraktiv, auch wenn sie es nicht zu wissen schien.
     
    Am nächsten Morgen war Lily nicht da, und so ging Sami ans Telefon.
    »Samantha? Rate, wer dran ist!«
    »Ich hasse das. Aber ich habe eine Ahnung!«
    »Du bekommst einen Tipp.« Eine Dudelsacksalve röhrte durchs Telefon.
    »Ich wusste es! Palmer! Wo bist du?«
    »Ich lagere in den Dünen bei meinem Freund Farouz.«
    »Dem Kamelführer?«
    »Ebender. Kamele lieben Dudelsackmusik. Menschen in Hotels und auf Campingplätzen nicht.«
    »Ich glaub’s nicht, so eine Überraschung! Woher kennst du Farouz?«
    »Das ist eine lange Geschichte, die sich von den alten Basaren Afghanistans durch die Wüsten Australiens bis hierher in die lieblichen Dünen Broomes zieht.«
    »Sehr

Weitere Kostenlose Bücher