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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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sich gerade unsere forensische Abteilung«, sagte Gallagher.
    »Aber erst, nachdem ich untersucht hatte, ob es sich eventuell um das Werkzeug handeln könnte, das bei der toten Frau im Bach zum Einsatz kam«, ergänzte Groot. »Ich kann es natürlich nicht hundertprozentig sagen, aber es kommt verdammt nahe hin.«
    »Was bedeuten würde ...«
    »Dass sie entweder voll ausgebildete Melioidosis hatte, oder den Erreger in sich trug. Dass sich Stephen an dem Messer infizierte, als er sich versehentlich damit schnitt – was Aje bestätigt hat -, und dass die Frau auch Ihren Grabungsangestellten angesteckt hat, Terry Johnston.«
    »Die Frage ist nur, wie Letzteres passiert ist«, sagte Gallagher, bevor ich etwas dazu bemerken konnte. »Hat sich Johnston ebenfalls selbst mit dem Messer geschnitten? Und wenn ja, was hat er mit dem Messer gemacht, als es passiert ist?«
    Ein Schatten legte sich quer über den Tisch. Cora Gavin stand vor uns, aber ihre schlanke Gestalt hätte nicht ganz ausgereicht, um die Sonne zu verdecken. Der Schatten wurde auch von der mächtigen Gestalt eines Mannes geworfen, der mir sehr wohl bekannt war.
    »Das ist Benjamin Adelola«, sagte Cora. »Ich hatte gerade Dienst, als er heute frühmorgens im Krankenhaus anrief. Er war die ganze Zeit in Na-van gewesen, weil er nicht zurückkommen konnte. Angesichts der Umstände habe ich dafür gesorgt, dass man ihn durch die Absperrung ließ. Der Grund, warum er im St. Loman angerufen hat, war, dass er seine Schwester weder an ihrem Arbeitsplatz noch telefonisch erreichen kann. Er befürchtet, sie könnte vielleicht die tote Frau sein, die letzten Freitag im Bach gefunden wurde.«

28. Kapitel
    W ie heißt Ihre Schwester?«
    »Beauty Adelola.«
    »Wo wohnt sie?«
    »Wir teilen uns ein Haus in Castleboyne.«
    »Womit verdient Ihre Schwester ihren Lebensunterhalt?«
    »Sie arbeitet in einem Club in Navan … einem Lap-Dance-Club.«
    Gallagher und Groot, die nebeneinander saßen, wechselten einen Blick. Gallagher hatte uns alle in ein Besprechungszimmer gebeten, um die Sache ein wenig offizieller zu gestalten und den Blicken der Leute in der Cafeteria zu entgehen. Er stellte die Fragen.
    »Wie heißt dieser Club?«
    »Perfume.« Er sprach es Fer-pume. Ich führte es auf seine Nervosität zurück.
    »Wie lange leben Sie beide schon in Irland?«
    »Seit sechs Monaten. Wir sind zusammen hierhergekommen.« Adelolas Stimme war tief und kräftig, fast zu mächtig für den kleinen Raum.
    »Wann haben Sie Ihre Schwester zuletzt gesehen?« Adelola wischte sich mit einem zusammengeknüllten Papiertaschentuch über die Stirn. Cora Gavin saß neben ihm wie eine Anwältin, während Groot und Gallagher als Ermittler auf der gegenüberliegenden Seite des Holztischs Platz genommen hatten. Nur meine Anwesenheit an der Stirnseite ließ erkennen, dass es sich hier nicht um ein polizeiliches Verhör handelte.
    »Montag vor einer Woche.«
    »Dafür dass Sie zusammenwohnten, haben Sie aber lange gebraucht, um zu bemerken, dass sie verschwunden ist.«
    »Es hatte mit seiner Arbeit zu tun – und mit ihrer«, sagte Cora.
    Adelola blickte in meine Richtung. »Bis letzten Freitag war ich bei Miss Bowe als Nachtwächter beschäftigt. Meine Schwester hat bis etwa drei Uhr morgens in dem Club gearbeitet. Wenn ich nach Hause kam, war sie also im Bett. Und bis ich aufstand, war sie schon wieder arbeiten oder besuchte Freunde, außer vielleicht an Montagen, das war ihr freier Tag. Am Freitag fing ich einen neuen Job in Navan an, ebenfalls nachts. Aber am frühen Samstagnachmittag begann ich zu trinken, weil ich erst Sonntagabend wieder zur Arbeit musste – ich hab auch gern einen Tag in der Woche frei. Ich gebe zu, ich war ziemlich betrunken und blieb Samstagnacht bei einem Freund. Am Montag kam ich nach Castleboyne zurück und merkte, dass meine Schwester eine Weile nicht zu Hause gewesen war – aber seitdem musste ich wegen der Quarantäne in Navan bleiben, verstehen Sie? Ich habe aber jeden Tag versucht, sie anzurufen, und schließlich bin ich in den Club gegangen. Dort sagten sie, dass sie nicht mehr da war, seit ich das letzte Mal mit ihr gesprochen hatte. Erst da kam mir der Gedanke, dass sie die Frau sein könnte, die ermordet wurde, deshalb habe ich im Krankenhaus angerufen.«
    »Wann haben Sie erfahren, dass man die Leiche einer schwarzen Frau gefunden hatte?«, fragte Gallagher.
    »Am Samstag, glaube ich. Mein Freund hat es mir erzählt.«
    »Woher kommen Sie ursprünglich, Mr.

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